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Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia

Titel: Jerry Cotton - 0571 - Ich gegen die Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
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glaube ich, eine Idee, wie man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen kann…«
    »Sie sind mit zwei Wagen gekommen!« keuchte Randolph, als er die Treppe zum letzten Geschoß des großen Bürogebäudes hinaufgestapft war und nun vor Jacksons Wohnung stand, der ihn schon erwartete. Der Lift führte nur bis ins vorletzte Übergeschoß.
    »Später«, sagte Jackson energisch. »Dann werden sie auch jeden Augenblick bei mir aufkreuzen. Aber ich habe erstens damit gerechnet, und zweitens habe ich vorgesorgt. Nun kommen Sie schon herein, in drei Teufels Namen!« Randolph nickte dankbar und trat über die Schwelle. Jackson schloß die Tür von innen ab und drückte auf einen kaum sichtbaren Knopf. Aus beiden Wänden schoben sich die Flügel zweier Stahltüren, bis sie in der Mitte aufeinanderstießen.
    »Die werden sich Handgranaten oder Dynamit besorgen«, meinte Jackson mit einem Blick auf die Tür. »Aber es wird sie Zeit kosten. Und eben diese Zeit brauchen wir. Los, Randolph, tun Sie was für unser Leben!«
    »Ja. Natürlich. Selbstverständlich. Was denn?«
    Jackson riß ein Schränkchen auf und drückte Randolph einen kurzen Meißel und einen Hammer in die Hand. Er zerrte ihn am Ärmel hinter sich her bis zu dem großen Kamin im Wohnzimmer. Er bückte sich und deutete in die nicht benutzte Feuerstelle.
    »Schlagen Sie die Ziegelwand hier ein. Aber beeilen Sie sich!«
    Randolph kniete hin und machte sich schwitzend, aber mit aller Kraft an die Arbeit. Inzwischen lief Jackson ins Schlafzimmer. Er zog ein scharfes Taschenmesser und schnitt das Rückenfutter eines Sessels auf. Als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, legte er einen kleinen ledernen Beutel neben Randolph.
    »Diamanten«, erläuterte er. »Rohwert ungefähr vierzigtausend.«
    Während Randolph weiter auf die dünne Ziegelsteinmauer einhämmerte, lief Jackson erneut ins Schlafzimmer, um ächzend das schwere Bett beiseite zu schieben. Erneut trat sein Taschenmesser in Aktion. Er sprengte ein paar Felder des Parkettfußbodens heraus. Darunter kam ein schwarzes Aktenköfferchen zum Vorschein. Als Jackson es herauszog, mußte er beide Hände nehmen, so schwer war das Köfferchen.
    »Goldbarren«, erklärte er Randolph. »Ungefähr für dreißigtausend.«
    Er hastete in sein Arbeitszimmer, rückte ein großes Bild zur Seite und schob den Schlüssel für den Wandtresor ins Schloß. Aus dem Safe zog er einen mittelgroßen, prall gefüllten Koffer heraus. Der Koffer enthielt zwei Anzüge, vier Hemden, Unterwäsche, ein paar Krawatten und Socken. Und Bargeld im Werte von zweiundsiebzigtausend Dollar.
    »Lassen Sie mich mal«, sagte er zu Randolph, als er wieder im Wohnzimmer stand. »Bei Ihnen dauert das zu lange.«
    Unter den wuchtigen Schlägen des Texaners brach ein Ziegel nach dem anderen aus der Mörtelschicht. Bis das Loch so groß war, daß sie ihre Gepäckstücke hindurchschieben konnten.
    »Ich klettere voran. Sie schieben unser Gepäck durch, und ich bringe es hinauf aufs Dach. Sie kommen erst nach, wenn wir unser Gepäck oben haben. Verstanden?«
    »Was wollen wir auf dem Dach?«
    »Das werden Sie schon sehen. Los!« Jackson verschwand im Kaminschacht. Es waren eiserne Krampen in die Wand eingelassen. Keuchend schleppte Jackson die Gepäckstücke' hinauf, stellte sie auf dem flachen Dach ab und kletterte wieder hinunter, um die nächsten zu holen.
    »Hat mich allerhand Geld gekostet, dieser Fluchtweg«, stöhnte er, als er Randolphs Koffer übernahm. »Aber Sie sehen ja, daß es eine lohnende Investition war.«
    Als Randolph in den Kamin einstieg, hörte er wie aus der Ferne das Geräusch von Schüssen. Jetzt werden sie versuchen, die äußere Wohnungstür aufzuschießen, dachte er. Die werden sich aber wundern, wenn sie vor der Stahltür stehen!
    Er kletterte im Kaminschacht empor, bis auch er auf dem Dach stand. Inzwischen hatte Jackson schon ihre Utensilien fünfzehn Yard- weiter zu einem hochragenden Lüftungsschacht getragen. Er schloß seinen Koffer auf und brachte eine Wäscheleine zum Vorschein.
    »Sehen Sie sich das an!« befahl er. Und er zeigte Randolph, wie man das Gitter vor dem Lüftungsschacht von innen wieder festmachen konnte.
    »Selbst wenn sie den Kamin entdecken, können sie sich dann hier oben den Kopf darüber zerbrechen, wie es bei uns weitergegangen ist. Sie müssen deshalb das Gitter unbedingt wieder einsetzen. Verstanden? Aber zuerst lassen Sie an der Leine unser Gepäck hinab. Das geht schneller, als wenn wir es tragen müßten.

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