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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Ambulanz mit gezogenen Pistolen aus dem Schlitten zu holen und unsere Leute hineinzusetzen. Die Polizei, die sich in der Nähe befand, war vollauf mit anderen Dingen beschäftigt — nur nicht mit dem, worauf es ankam. Aber das kennen Sie ja. Auf die Kollegen ist nur selten Verlaß!«
    »Was das betrifft, kann ich nicht klagen«, sagte ich ruhig. »Wollen Sie mir jetzt bitte verraten, was Sie mit dieser Aktion bezwecken?«
    »Gewiß, mein Freund. Vor allem sollen Sie endlich mitkriegen, daß wir eine Menge Einfälle haben und vor nichts zurückschrecken — vor nichts, hören Sie? Sie sollen begreifen, daß unsere Macht praktisch unbegrenzt ist und daß wir es nicht dulden werden, wenn Sie uns ins Handwerk zu pfuschen versuchen. Sie werden vergessen, was Sie in Indianapolis geschehen und erlebt haben, ist das klar?«
    »Mein Pech ist, daß ich über ein fabelhaft funktionierendes Gedächtnis verfüge«, belehrte ich den Sprecher.
    Er lachte kurz und unlustig. »Das könnte sich tatsächlich sehr nachteilig für Sie auswirken, es sei denn, Sie kapierten, was wir wollen. Sie werden eine falsche Beschreibung der Leute liefern, mit denen sie sich herumprügelten. Sie werden aus der Stadt verschwinden und in New York keine Meldung erstatten. Ich erwarte, daß Sie mir das feierlich versprechen!«
    »Worauf soll ich denn schwören? Auf Ihre Ganovenehre?« fragte ich.
    »Ihnen scheint das Ganze Spaß zu machen«, meinte er. »Verdammt noch einmal, Cotton, haben Sie denn Sand im Getriebe? Wir hätten Sie längst abservieren können. Vorhin im Zimmer der Hotelpension zum Beispiel. Sie boten vom Fenster ein prächtiges Ziel, noch ehe wir Marvin mit dem Anruf vor das Visier des Schützen lockten. Aber wir wollen keinen Ärger mit dem FBI. Wir haben keine Angst vor Ihnen oder Ihrer Organisation, aber wollen sie auch nicht unnötigerweise herausfordern. Diesem Umstand verdanken Sie bis jetzt Ihr Leben. Wenn Sie unser Entgegenkommen jedoch mit Füßen treten, zwingen Sie uns, andere Saiten aufzuziehen.«
    Während er sprach, versuchte ich mit den Blicken das Dunkel zu durchdringen. Links und rechts vom Wege befanden sich Büsche und kleinere Baumgruppen. Das Gras war mehr als kniehoch. Es war ein Gelände mit idealen V ersteckmöglichkeiten.
    Ich wußte, daß diese alten Walkie-Talkies nur eine begrenzte Reichweite hatten. Der Sprecher befand sich irgendwo in der Nähe. Vermutlich beobachtete er mich sogar.
    »Was ist, wenn ich mich trotzdem weigere, Ihre Aufforderung zu befolgen?« fragte ich ihn.
    Ich sah das Aufblitzen in einer etwa hundertfünfzig Yard entfernten Baumgruppe und warf mich zu Boden. Ich hörte, wie die Kugel mit häßlichem Geräusch in die Seitenwand des Ambulanzwagens schlug.
    »Das war eine deutliche Antwort«, sagte ich.
    »Sie können sie noch deutlicher haben«, antwortete er.
    »Erklären Sie mir lieber, weshalb Sie erwarten, daß ich mich von Ihnen einschüchtern lassen sollte. Scherze dieser Art sind mir schließlich nichts Neues. Sagen Sie mir vor allem, warum Bert Steeple und Gene Marvin sterben sollten.«
    Ich rechnete nicht damit, auf diese Fragen zutreffende Antworten zu bekommen. Ich hatte jedoch entdeckt, daß mein Gesprächspartner einen gewissen Hang zum Quasseln hatte, und hielt es für eine gute Idee, ihm erneut Gelegenheit dazu zu geben. Wenn er sich lange genug am Walkie-Talkie wichtig machte, hatte ich eine Chance, die Entfernung zu der Baumgruppe zu überbrücken.
    »Wir haben Sie gestern mit Gene am Tisch der Kneipe gesehen und konnten uns denken, daß Sie versuchen würden, mit ihm über einiges zu sprechen«, begann er. »Da Gene dies oder jenes wissen dürfte, hielten wir es für einen guten Gedanken, ihm ein Ding zu verpassen und…«
    Die letzten Worte hörte ich schon nicht mehr. Ich hatte das Walkie-Talkie-Gerät vorsichtig ins Gras gestellt und robbte im Schutze des hohen Grases von dem Ambulanzwagen weg.
    Ich richtete mich erst auf, als ich eine Gruppe von Büschen erreicht hatte. Es war nicht schwer, von hier einen Bogen zu schlagen und geduckt auf die Baumgruppe zuzuschleichen, aus der das Aufblitzen des Mündungsfeuers gekommen war.
    Selbstverständlich achtete ich trotz meiner Eile darauf, möglichst wenig Geräusche zu verursachen und weitgehend im Schutze der niedrigen Büsche zu bleiben. Aber es war einfach zu dunkel, um alles richtig machen zu können.
    Etwa fünfzig Yard vor meinem Ziel stieß ich mit dem Fuß gegen einen leeren Blecheimer. Er rollte scheppernd vor

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