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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sommersprossen haben.
    »Mein Name ist Jerry Cotton«, sagte ich. »Ich bin mit Roy befreundet. Ist er nicht zu Hause?«
    »Nein«, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln. »Ich bin Jill Brothman.« Sie kam auf mich zu und reichte mir eine schmale kühle Hand. Ich sah, daß ihre Augen von einem faszinierenden Grün waren.
    »Wann erwarten Sie ihn zurück?«
    »Das kann man bei Roy nie sagen. Er — er hält sich nur auf der Rennpiste an die Uhr.« Sie lächelte erneut-. Das Lächeln war strahlend und stand ihr gut zu Gesicht, aber ich kam nicht davon los, daß es eine innere Angst und Unsicherheit zu verdecken versuchte. »Warum haben Sie nicht vorn geklingelt?«
    »Ich hörte die Musik im Garten und wollte Roy überraschen«, sagte ich wahrheitsgemäß.
    »Darf ich Ihnen einen Drink anbieten?« fragte sie. »Ich hoffe, Sie stoßen sich nicht an meinem Aufzug…?«
    »Er steht Ihnen prächtig zu Gesicht«, erklärte ich und fragte mich, woran es lag, daß Rennfahrer stets von attraktiver Weiblichkeit umgeben waren. Vielleicht stimmte es, daß sie die letzten Ritter waren und daß ihre furchtlosen Kämpfe auf Frauen besonders anziehend wirkten. Fest stand, daß Roy mit dieser Jill keinen üblen Geschmack bewiesen hatte. Sie war ein optischer Knüller.
    Wir setzten uns mit einem eisgekühlten Whisky-Soda auf die Terrasse. Ob mein Freund Phil bei seinem Besuch im Hause Derek Charalls wohl eine ähnlich angenehme Begegnung hatte? Im nächsten Moment wurde mir bewußt, daß ich nicht hier saß, um einen Flirt zu starten.
    »Fahren Sie auch Rennen?« fragte mich das Girl.
    »Ich liebe schnelle Wagen und habe an einigen Rallyes teilgenommen, aber ich bin kein Rennfahrer«, informierte ich sie. »Trotzdem renne ich beständig hinter anderen Leuten her. Manchmal schaffe ich es sogar, vor ihnen durch das Ziel zu gehen. Ich bin Special Agent des FBI.«
    Jills hübscher Mund rundete sich beeindruckt. »Oh!« hauchte sie. Ich entdeckte, daß sich in ihren Augen etwas schärfte, und erinnerte mich an die Worte, die ich von ihrem Telefongespräch aufgeschnappt hatte.
    »Waren Sie gestern in Indianapolis dabei?« fragte ich sie.
    »Aber ja, als Zeitnehmerin in Roys Box«, sagte sie.
    »Wie wurde die Sache mit Bert aufgenommen?«
    »Lieber Himmel, wir waren entsetzt! Bert ist ein so prächtiger Bursche, wir alle hoffen inständig, daß er durchkommen wird.«
    »Bis zum nächstenmal«, sagte ich. »Oder meinen Sie, daß man ihn in Ruhe lassen wird?«
    »Ich verstehe nicht ganz, was Sie meinen«, murmelte Jill unsicher.
    »Ich wette, Roy und die anderen wissen verdammt genau, warum Bert verunglückte. Sie müssen etwas davon mitbekommen haben, wenn Sie in der Box saßen — vielleicht auch später, nach dem Rennen, als der Unfall diskutiert wurde.«
    »Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Von dem Verbrechen, dem Bert Steeple zum Opfer fiel«, sagte ich und blickte Jill fest in die Augen. Sie hielt meinem Blick stand, aber es schien mir fast so, als hätte sie eine glatte grüne Jalousie vor die Tiefen ihrer Gedanken gehängt. Es war unmöglich, dahinterzusehen.
    »Davon steht nichts in den Zeitungen«, sagte sie.
    »Noch nicht«, schränkte ich ein.
    »Sind Sie deshalb hier?«
    »Ja, ich möchte mit Roy darüber sprechen.«
    »Roy hat mit dem Unfall nichts zu tun. Im Gegenteil! Er wäre um ein Haar aus der Kurve getragen worden, weil er dicht hinter Bert fuhr und gezwungen wurde, durch die dichten schwarzen Rauchschwaden zu stoßen — bei einer Geschwindigkeit von über 200 Sachen!«
    »Ich werfe Roy nicht vor, daß er von dem Verbrechen etwas wußte. Ich weiß, daß das nicht der Fall ist. Roy würde sich niemals für so etwas hergeben. Ich will von ihm nur wissen — nun, das frage ich ihn am besten selbst. Wohin ist er gefahren?«
    »Das hat er mir nicht gesagt.«
    Ich nippte an dem Glas. Mein Blick ließ das Girl nicht los. »Warum schwindeln Sie mich an?« fragte ich Jill ruhig.
    Dunkle Röte schoß in ihre Wangen. Das Grün der Augen bekam den Glanz eines geschliffenen Smaragdes. »Wollen Sie mich beleidigen?« fragte sie.
    »Das ist Roys Haus«, stellte ich fest. »Ich will Sie nicht beleidigen. Ich will nur die Wahrheit finden. Aus irgendeinem Grund versuchen Sie, sie mir vorzuenthalten. Ich habe wider Willen einiges von dem gehört, was Sie vorhin am Telefon äußerten. Wen versucht Roy zusammenzutrommeln, und wer wurde von Ihnen gewarnt?«
    »Das, das ist eine infame Unterstellung«, erklärte sie schwer atmend. Ich merkte

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