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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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unsicher und gepreßt.
    »Das hat keine Eile«, sagte ich ruhig und wandte ihm den Kopf zu.
    Was dann geschah, gehörte eigentlich in den Zirkus, aber es war eine Nummer, die auch außerhalb der Manege Beifall finden würde.
    Ich warf mich mit einem Drehsprung zu Boden. Mein Kopf schwang dabei von Atchkinson weg. Ich berührte zuerst mit den Fingerspitzen den Boden und kickte gleichzeitig beide Beine nach hinten und oben. Meine scharfkantigen Hacken trafen Atchkinsons Hand und schlugen ihm die Waffe aus den Fingern.
    Der Gangster meisterte die Schrecksekunde schnell, aber nicht schnell genug. Als er sich auf die Waffe stürzte, hatte ich mich bereits herumgeworfen.
    Wir rangen kurz um den Besitz der Pistole. Dann mußte Atchkinson passen, weil er einem meiner Judotricks nichts entgegenzusetzen hatte.
    Wir kamen schwer atmend auf die Beine.
    Das Telefon klingelte noch immer. »Nehmen Sie ab und melden Sie sich«, befahl ich ihm.
    Er zögerte, dann öffnete er die Tür und betrat den schmalen dunklen Korridor. Das Telefon befand sich in einer Sprechhaube. Noch ehe Atchkinson den Apparat erreichte, brach das Klingeln ab.
    Ich dirigierte Atchkinson zurück in das Lokal. Er setzte sich und blickte den Wirt an. »Bring mir ein Bier!« knurrte er.
    Ich zog mir einen Stuhl zurecht und stellte einen Fuß darauf. »Packen Sie aus, Atchkinson. Ehe wir zum nächsten Revier fahren, hätte ich gern ein paar Erklärungen von Ihnen. Haben Sie für die Pistole einen Waffenschein?«
    Er grinste mich an. »Warum sollte ich? Ich habe das Ding einmal gefunden. Ich besitze nicht einmal Patronen dafür. Ich trage es nur bei mir, weil die meisten Menschen vor so einer Kanone unheimlichen Respekt haben.«
    Ich schaute mir die Pistole an. Er hatte recht. Das Magazin war leer.
    »Warum haben Sie versucht, mich damit zu bedrohen?« fragte ich ihn.
    »Ich fühlte mich von Ihnen bedrängt und verfolgt«, behauptete er.
    »Das nimmt Ihnen kein Richter ab.«
    »Erst müssen Sie mich mal vor einen bringen«, höhnte er. »Was habe ich denn verbrochen?«
    »Sie stehen in Verdacht, Bert Steeple erpreßt zu haben und seinen Unfall mit verursacht zu haben.«
    Er grinste jetzt ganz breit. »Das klingt ja hochdramatisch. Aber wie, zum Henker, wollen Sie diesen Unsinn beweisen?«
    Er konnte sich diese spöttische Selbstsicherheit leisten. Es war mehr als fraglich, ob die Experten in Bert Steeples völlig ausgebranntem Wagen Spuren von Sabotageakten würden nachweisen können.
    Und was die Erpressung betraf, so hatte Atchkinson in May Svenssons Gegenwart meinem Freunde Bert nur Gelegenheit gegeben, »seine Meinung zu ändern« — er hatte also Worte benutzt, die sich nach Belieben auslegen und deuten ließen.
    »Sie haben sich unter falschem Namen bei Bert Steeple eingeschlichen«, stellte ich fest. »Sie hatten mit ihm eine Prügelei, das wollen Sie doch nicht bestreiten?«
    »Was die Keilerei betrifft, muß ich Ihnen recht geben«, sagte Atchkinson. »Miß Svensson wird Ihnen jedoch bestätigen, daß ich sie nicht angefangen habe. Steeple ging plötzlich wie ein Verrückter auf mich los. Sie haben ja gesehen, wie er mich zugerichtet hat! Was den Namen betrifft, so muß ich Sie leider enttäuschen. Ich habe mich ihm als Atchkinson vorgestellt.«
    »Als Hutchinson.«
    »Ein Hörfehler, nehme ich an«, meinte er und nickte, als der Wirt ihm das Bier auf den Tisch stellte.
    Ich drängte weitere Fragen zurück. Atchkinson war im Augenblick nicht zu fassen. Es wäre sinnlos gewesen, ihm die Dinge vorzuhalten, die ich von May Svensson erfahren hatte. Damit hätte ich nur das Girl gefährdet.
    »Wir sprechen uns noch, Mr. Atchkinson«, versicherte ich ihm.
    »Ich kann es kaum erwarten«, höhnte er.
    Ich verließ das Lokal und ging zurück zu meinem Jaguar. Phil wartete bereits auf mich. »Du siehst sauer aus«, stellte er fest.
    »Nicht halb so sauer, wie ich mich fühle«, sagte ich und schob den Schlüssel ins Zündschloß. Ich berichtete Phil, was sich in der Kneipe zugetragen hatte.
    »So kriegen wir ihn nicht. Wir müssen ihn beobachten lassen«, meinte Phil.
    »Atchkinson wird sich in den nächsten Tagen und Wochen hüten, einen falschen Schritt zu tun. Er wird jeden Kontakt mit dem Syndikat meiden.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Bert Steeple und Gene Marvin sind noch nicht vernehmungsfähig. Es ist auch zweifelhaft, ob sie bereit sein werden, gegen das Syndikat auszusagen. Ich kenne Bert. Er wird versuchen, seinen Alleingang fortzusetzen, und Gene wird

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