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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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telefonieren«, erwiderte Atchkinson.
    Jill stieß sich vom Kamin ab und trat an das Telefon. Sie begann die Wählscheibe zu drehen.
    »Grüßen Sie Andy Yonkers«, bat ich sie.
    Jill warf mir einen giftigen Blick zu. »Wer sagt Ihnen, daß ich mit Andy sprechen will?« erkundigte sie sich.
    »Er ist der einzige, der übrigbleibt«, sagte ich. »Roy befindet sich in polizeilichem Gewahrsam und Zutty Karupky ist tot.«
    Atchkinsons Mundwinkel zuckten. »Reden Sie keinen Stuß«, sagte er langsam. »Ich kenne Sie, Cotton, Sie denken noch ein,bißchen weiter.«
    »Stimmt genau«, sagte ich. »Ich komme nicht an dem Gedanken vorbei, daß es einen Nutznießer von Zutty Karupkys Tod geben muß — einen Mann, der das Syndikat übernehmen will. Das ist das Tatmotiv. Niemand kennt die Organisation so gut wie Yonkers, keiner wäre wie er dazu imstande, Karupkys Erbe anzutreten.«
    »Nur immer weiter!« knurrte Atchkinson.
    »Ich habe mich geirrt, als ich glaubte, daß Jill Brothman mit Karupky telefonierte oder daß sie sein Girl sei. Sie arbeitete von Anbeginn für Andy Yonkers — ihren Ex-Chef aus dem ›City Slicker‹.«
    »Wie schade, daß Sie mit dieser Kombination nichts anfangen können«, spottete Atchkinson.
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte ich. »Yonkers erkannte seine große Chance und nahm sie wahr. Drei Männer waren zu Karupky unterwegs, um die Anschläge auf Bert Steeple und Gene Marvin zu sühnen. Wenn er, Andy Yonkers, unmittelbar nach dem Besuch der drei Männer seinen Boß tötete, mußte der Tatverdacht zwangsläufig auf Markinson, Catway und Charall fallen.«
    »Wie sollte Yonkers in Karupkys Haus gelangt sein? Das Gebäude war von Revierdetektiven bewacht. Sie sahen jeden, der kam oder ging.«
    »Sie machten den Fehler, sich auf den Haupteingang zu konzentrieren. Yonkers benutzte die Hintertür.«
    »Okay, Cotton, Sie haben recht. Nur werden Sie keine Gelegenheit finden, das zu…«
    Er unterbrach sich, als Jill zu sprechen begann.
    »Hallo, Andy«, sagte sie. Ihre Stimme klang wie gehetzt. »Cotton ist hier. Wir haben ihm seinen Revolver abgenommen. Ja — Atchkinson und ich. Cotton weiß alles. Er kennt die Zusammenhänge.«
    Ich beobachtete das Girl und sah, wie es beim Zuhören heftig nickte. »Geht in Ordnung, Andy«, sagte sie dann leise. »Ich weiß, daß es keine andere Lösung gibt.«
    Sie legte auf und blickte Atchkinson an. »Es muß wie ein Unfall aussehen«, sagte sie. »Andy will es so.«
    Atchkinson begann zu schwitzen. Er ließ mich keine Sekunde aus den Augen. »Wie ein Unfall!« fauchte er wütend. »Hat er dir auch das Rezept verraten?«
    »Er überläßt es uns.«
    »Er macht es sich wirklich einfach. Zutty wäre da anders gewesen. Der gab immer genaue Anweisungen.«
    »Jetzt ist Andy der Boß«, meinte Jill ungeduldig. »Darauf mußt du dich einstellen. Ich habe schon eine Idee. Ja, so wird es gehen!«
    »Spann mich nicht auf die Folter und spucke deinen Vorschlag aus«, knurrte Atchkinson.
    »Erst müssen wir ihn fesseln«, sagte Jill. »Und zwar gründlich.«
    »Fesseln!« höhnte der Gangster. »Ich denke, es soll wie ein Unfall aussehen?«
    »Überlaß das nur mir«, meinte Jill und ging hinaus. Kurz darauf kam sie mit einer Wäscheleine zurück.
    »Ich verstehe nicht, was Andy mit diesem Zirkus bezweckt«, grollte Atchkinson. »Wenn es nach mir ginge, würde ich dem Bullen eine Handvoll Blei verpassen und seine Leiche irgendwo im Freien deponieren.«
    »Ein Glück, daß du nichts zu sagen hast«, meinte Jill Brothman verächtlich. »Andy weiß schon, was er will. Denke doch einmal nach! Cottons Wagen steht irgendwo in der Nähe. Ich wette, sein Schlitten hat ein Funktelefon, und ich bin überzeugt davon, seine Dienststelle weiß längst, daß er sich hier in der Nähe aufhält. Schon deshalb muß sein Tod wie ein Unfall aussehen. Oder glaubst du, ich hätte Lust, als Mörderin verdächtigt zu werden?«
    »Okay, okay«, lenkte Atchkinson ein. »Ich tue ja, was man von mir verlangt. Aber wie willst du hier einen Unfall inszenieren? Das nimmt uns doch keiner ab!«
    »Setzen Sie sich auf die Sessellehne und legen Sie die Hände auf den Rücken, Cotton«, befahl das Girl.
    »Tun Sie, was Jill sagt!« brüllte Atchkinson.
    Ich grinste ihn an. »Ich sitze hier ganz bequem, Mister.«
    Er kam auf mich zu. Genau das hatte ich gewollt. Ich wünschte, daß er sich herausfordern ließ und dabei irgendeinen dummen Fehler machte, der mir Gelegenheit zu einem Konterschlag bot. Aber da

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