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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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war noch Jill. Sie durchschaute mich.
    »Stop, mein Junge«, sagte sie. »Komm ihm nicht zu nahe, und achte bitte darauf, daß du nicht mein Schußfeld kreuzt. Tritt von hinten an ihn heran. Ja, so ist es gut. Und jetzt, Cotton, haben Sie die Wahl — entweder Sie gehorchen, oder Sie bekommen eins über den Schädel gezogen.«
    Mir blieb nichts anderes übrig, als mich auf die Lehne zu setzen und mich fesseln zu lassen. Jill zog die Stricke nicht sehr fest an, aber sie verschnürte meine Hände und Füße so geschickt, daß es mir völlig unmöglich war, mich aus eigener Kraft von den Fesseln zu befreien.
    »So«, meinte sie auf atmend, als sie ihren Job beendet hatte. Sie richtete sich auf und schob eine Haarsträhne aus der Stirn. »Das dürfte reichen.«
    »Prächtig«, höhnte Atchkinson. »Verschnürt wie ein Überseepaket! Und was kommt jetzt?«
    »Moment bitte«, sagte Jill.
    Sie verließ das Zimmer über die Terrasse und kehrte eine Minuté später zurück.
    »Sie ist drüben«, meldete sie. »Spielt mal wieder ihre idiotischen Schallplatten so laut, daß sie die ganze Gegend damit unterhält.«
    Atchkinson sah verblüfft aus. »Wovon redest du?«
    »Von der dummen Mieze nebenan«, spottete Jill. »Sie heißt Laura. Laura Arvell. Sie ist neunzehn. Vor einigen Monaten wurde ihr die Fahrerlaubnis weggenommen. Sie hat eine Frau überfahren, die später an den Folgen des Unfalls verstorben ist. Es bedurfte eines guten Anwalts und eines großen Batzen Geldes, um Laura vor dem Gefängnis zu bewahren. Diesmal wird ihr weder das eine noch das andere helfen.«
    »Drück dich gefälligst ein bißchen klarer aus«, forderte Atchkinson.
    Jill blickte mich an. Sie lächelte dabei herausfordernd. »Sagen Sie es ihm, Cotton«, meinte sie mit sanfter Stimme. »Ich wette, Sie haben längst kapiert, was mir vorschwebt.«
    Ja, ich hatte begriffen, was sie wollte. Ich zog es jedoch vor, zu schweigen. Ich hatte mehr als genug damit zu tun, meine Lage zu überdenken.
    »Laura Arvell hält sich nicht an das Verbot«, erklärte Jill, wieder zu Atchkinson gewandt. »Sie ist ein Autonarr. Jeden Tag flitzt sie mit ihrem weißen Alfa auf wenig befahrenen Straßen herum. Um ungesehen von hier wegzukommen, benutzt sie den Anliegerweg, der hinter den Gärten entlangführt. Auf die gleiche Weise kehrt sie von ihren Ausflügen zurück. Die ganze Gegend weiß zwar Bescheid, aber man läßt Laura gewähren. Ihr Vater ist ein wichtiger Mann — niemand möchte es darauf ankommen lassen, ihn sich durch eine Anzeige der Tochter zum Feind zu machen.«
    »Was hat das alles mit uns zu tun?« fragte Atchkinson. »Bist du mit dieser Laura befreundet? Glaubst du, sie wäre bereit, Cotton über den Haufen zu fahren?«
    »Ich kenne sie gut«, sagte Jill, »aber natürlich wäre die Kleine nicht imstande, einen Menschen zu töten. Du wirst ihren Wagen lenken!«
    »Wo steht er denn?«
    »Die Garagen der meisten Grundstücke grenzen an den Anliegerweg. Tagsüber wird er von niemand benutzt — Laura bildet, glaube ich, die einzige Ausnahme. Du wirst also den Alfa stehlen und…«
    »Moment mal«, unterbrach Atchkinson. »Was ist, wenn diese Laura es bemerkt?«
    »Ich gehe hinüber und lenke sie ab«, meinte Jill. »Obwohl das im Grunde ganz unnötig ist. Sie dreht ihre verdammte Stereoanlage immer auf volle Lautstärke. Sie wird es nicht hören, wenn du den Wagen anläßt.«
    »Wenn ich dich recht verstehe, willst du Cotton auf den Anliegerweg legen. Dort soll ich ihn überfahren. Mit Lauras Wagen. Aber Laura wird bestreiten, den Wagen gelenkt zu haben! Vielleicht wird sie das sogar beweisen können…«
    »Selbstverständlich wird sie Stein und Bein schwören, an Cottons tödlichem .Unfall' schuldlos zu sein. Niemand wird ihr das glauben. Warum auch! Die ganze Nachbarschaft kann bestätigen, daß Laura trotz ihres Fahrverbots täglich spazieren fährt und daß sie für die Ab- und Anfahrt- den Anliegerweg benutzt.«
    »Okay — aber wie willst du begründen, daß Cotton sich auf diesem Wege befand?«
    »Bist du wirklich so schwer von Begriff? Das FBI weiß, daß Cotton mir nach Sands Point folgte. Es ist klar, daß er sich Roys Grundstück ungesehen von hinten nähern wollte — wahrscheinlich sogar geduckt und im Schutze des hohen Grases, das den Anliegerweg säumt. Kein Wunder, daß Laura ihn beim Heimkommen übersah! So jedenfalls wird es die Polizei auslegen…«
    »Hm«, meinte Atchkinson, schon halb überzeugt. »Das hört sich nicht übel

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