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Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits

Titel: Jerry Cotton - 0572 - Mit 1000 PS ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
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an.«
    »Aber ja! Alles paßt prächtig zusammen. Man wird den Toten und die Reifenspuren entdecken. Dann wird man Lauras Wagen untersuchen und feststellen, daß an seinem zerbeulten Kotflügel Blut und Hautfetzen kleben. Laura wird bestreiten, den Wagen zur Unfallzeit gelenkt zu haben. Diese Erklärungen wird ihr niemand abkaufen, man wird sie für Schutzbehauptungen halten. Sie hat schon einmal einen Menschen totgefahren! Welches junge Ding würde unter diesen Umständen wohl zugeben, einen solchen schrecklichen Fehler wiederholt zu haben?« Atchkinsons Augen begannen zu leuchten. »Ja, du hast recht; die Sache müßte klappen, sie ist gut durchdacht«, meinte er. »Geradezu perfekt — bis auf eine Kleinigkeit. Du hast vor, Laura abzulenken. Sie wird das später als Alibi verwenden und gegen dich aussagen.«
    »Laß sie doch! Ich werde bestreiten, daß es so war. Ich werde erklären, das Haus heute nachmittag nicht verlassen zu haben. Auf diese Weise steht dann Aussage gegen Aussage. Glauben wird man jedoch nur mir. Bis dahin weiß schließlich jeder, daß Laura das Fahrverbot mißachtet und täglich unsere Straßen und den Anliegerweg unsicher gemacht hat.«
    »Beeilen wir uns«, sagte Atchkinson, von plötzlichem Tatendrang gepackt. »Je schneller wir damit fertig werden, um so besser.«
    »Hol den Alfa auf den Weg«, sagte Jill. »Ich bleibe so lange bei Cotton.«
    »Ich denke, du willst Laura ablenken?«
    »Später. Solange du die Musik hörst, besteht keine Gefahr. Vom Haus her kann sie die Garagen nicht sehen. Ich gehe später nach drüben — wenn du dir Cotton vorknöpfst.«
    »Sind die Garagen verschlossen?«
    »Nicht tagsüber. Der Alfa steht meistens davor.«
    »Ich komme gleich zurück«, beteuerte Atchkinson und eilte hinaus.
    Jill Brothman blickte mich spöttisch an. »Es sieht schlecht aus für Sie, Cotton, was?«
    »Ich war schon in brenzligeren Situationen«, erklärte ich ruhig.
    Meine Gelassenheit war gespielt. Ich begann zu schwitzen. Jill gehörte zu jenen eiskalten, logisch handelnden Frauen, die jede Eventualität einkalkulieren.
    »Wir werden Sie festbinden müssen«, sagte sie langsam. »Sie könnten sich sonst in letzter Sekunde zur Seite rollen und dem tödlichen Zusammenprall entgehen.«
    »Sie denken wirklich an alles«, sagte ich bitter.
    »O ja, ich muß Andy damit imponieren«, meinte sie. »Er ist jetzt der Boß, verstehen Sie. Er muß erkennen, wie sehr er sich auf mich verlassen kann.«
    »Lieben Sie ihn?« wollte ich wissen. Jill verzog den rotschillernden Mund. »Ihn lieben? Gerechter Himmel, nein! Aber er wird jetzt das große Geld machen, und daran möchte ich beteiligt sein.«
    »Warum mußte Karupky sterben?« fragte ich.
    »Er wurde zu alt und zu bequem. Das Syndikat braucht einen jungen, energischen Chef — einen Mann, der die Organisation weiter ausbaut und ihr neue Einnahmequellen erschließt. Da Zutty nicht freiwillig gegangen wäre, mußte man ihn mit Gewalt von seinem Posten entfernen.«
    »War das der einzige Grund?«
    Jill lächelte spöttisch. »Gewiß nicht. Andy hatte den Ehrgeiz, der große Boß zu werden. Er brauchte fast ein Jahr, um die wichtigsten Leute auf seine Seite zu ziehen. Er schaffte es. In gewissem Sinne war das seine Bewährungsprobe, denn wenn er verpfiffen worden wäre…« Jill winkte nur ab und führte den Satz nicht zu Ende. »Sogar Houston und Emerson, Zuttys Gorillas, standen seit langem auf Andys Seite«, schloß sie. »Sie spielten prächtig mit.«
    »Wie kam es zu Bert Steeples Unfall?« wollte ich wissen.
    »In Indianapolis führte Andy Regie. In Zuttys Auftrag. Eine winzige Haftladung, die durch Funk gezündet wurde, schickte Steeple prompt auf die Schwelle zur Hölle.«
    Atchkinson kam zurück. Er atmete rasch und schwer. »Ich habe den Aifa geklaut«, berichtete er. »Der Wagen steht auf dem Anliegerweg. Es kann losgehen.«
    Seufzend stieß sich Jill vom Kamin ab. »Jetzt kommt der unangenehmste Teil der Arbeit. Wir müssen Cotton quer durch den Garten zum Anliegerweg tragen. Vorher mußt du ihn knebeln, sonst schreit er uns die ganze Nachbarschaft zusammen.«
    »Okay«, meinte Atchkinson und schaute sich nach etwas Passendem um. »Ich bezweifle allerdings, daß er schreien würde. Er ist nicht der Typ. Es gibt Situationen, in denen diese Burschen zu stolz sind, ihr Maul aufzureißen.«
    Er zerriß einen Kissenbezug, drehte aus den Streifen einen Knebel und preßte ihn mir in den Mund. Atchkinson schlug mir mit der flachen Hand ins

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