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Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zusammenhang mit dieser Versteigerung?«
    Sie bückte sich, ohne meine Frage zu beantworten, und packte Schokoladentafeln in einen Karton. »Bitte, fragen Sie mich nicht, Mr. Walsh. Es ist den Hotelsekretärinnen streng verboten, irgendwelche vertraulichen Mitteilungen an andere weiterzugeben.«
    »Tut mir leid, daß ich Ihnen zusetzte, Dennis. Haben Sie eigentlich Dagmar Herton gekannt?«
    »Wir gingen zusammen in dieselbe Schule. Sie wuchs wie ich hier in Mott Haven auf. Später verloren wir uns etwas aus den Augen, aber ich begegnete ihr oft auf der Straße, und wir wechselten fast immer einige Worte miteinander.! Ich war entsetzt, als ich hörte, daß man sie ermordet hatte.«
    »Haben Sie Dagmar Herton jemals zusammen mit Jack Cursky gesehen? Sie kennen doch Cursky, oder?«
    »Die Leute sagen, er wäre ein Gangster. Ich kann mich nicht erinnern, Dagmar jemals mit ihm gesehen zu haben, aber ich weiß, daß sie viel Schwierigkeiten mit Hank Scolaro und seiner Motorradbande hatte. Scolaro hatte sich anscheinend in Daggy verliebt, und er machte ihr auf seine Weise den Hof. Wo immer sie sich aufhielt, knatterten die Motorräder.«
    »Wissen Sie, wo ich den alten Gifford finden kann?«
    »Das ist schwer zu sagen. Vermutlich haben Sie die beste Chance, wenn Sie zum Fluß hinuntergehen. Er schläft, soviel ich weiß, in einer Wellblechbaracke am Rande des Verladegeländes, aber natürlich treibt er sich während des Tages in den Straßen herum. Ich fürchte, sein ganzes Verhalten hängt davon ab, wo und wann er genug Schnaps für den Tag ergattern kann.«
    »Können Sie noch ein wenig auf meinen Shop aufpassen, Dennis?«
    »Warum nicht? Mein Dienst beginnt erst am Abend.«
    »Über die Bezahlung verhandeln wir später.«
    ***
    Das Gebiet zwischen dem Bruckner Boulevard und dem Flußufer wird von großen Verlade- und Lageranlagen eingenommen, aber in den letzten zwei Jahrzehnten ist ein großer Teil außer Betrieb gesetzt worden und verfällt allmählich. Hank Scolaros Hauptquartier war ein ehemaliger Lagerschuppen. Nur hundert Yard von diesem Bau entfernt, noch im Schatten der Willis Bridge, stieß ich auf eine Wellblechbaraeke, deren einzige Fensteröffnung mit Pappe verschlossen war Eine Tür, ebenfalls aus Wellblech, existierte noch. Sie hing schief in den Angeln. Um sie zu öffnen, mußte ich sie anheben.
    Die Hütte war mit Gerümpel vollgestopft, das mehr oder weniger von einem Schuttabladeplatz zu stammen schien. Ich sah einen verbeulten Ofen, einen wackeligen Tisch und zwei geflickte Stühle. Unter dem vernagelten Fenster stand eine grellfarbene Couch. Als Beleuchtung diente eine Karbidlampe, die neben der Couch auf einer Kiste stand. Robert Gifford schien ein Tramp mit Sinn für häusliche Gemütlichkeit zu sein. Etwas fehlte, was im Unterschlupf eines Landstreichers sonst nie fehlte: leere Flaschen.
    Als ich die Baracke verließ, stand der alte Gifford vor mir. Er stieß den Kopf auf Geierart vor und hob den Stock. »Das ist meine Bude!« kreischte er. »Geh zur Hölle! Hast du mich bestohlen, du dreckiger…«
    Ungeschickt schlug er mit dem Stock zu. Ich mußte zur Seite springen. »Immer mit der Ruhe, Mr. Gifford. Nicht nett von Ihnen, sofort mit einem Stock auf den Mann loszugehen, der etwas für Ihren Husten tut.«
    Er reckte den Hals noch weiter vor. »Bist du der Junge aus dem Candyshop? Was willst du hier?«
    »Ich habe Schwierigkeiten, und ich dachte, Sie könnten mir ein wenig helfen. Ein paar Leute sagen, Mr. King wolle mich in Mott Haven nicht mehr sehen. Sie kennen doch King?«
    »Bin mal bis in seine Villa vorgedrungen, und er gab mir zehn Dollar.«
    »Sie sagten, King wäre ein junger Mann?«
    »Für mich sind die meisten Männer jung, weil ich alt bin. Außerdem taugen meine Augen so wenig, daß ich schon verdammt nahe an einen Menschen herangehen muß, um ihn zu erkennen. Damals schien mir King jung und ein wenig fett zu sein.« Er lachte krächzend. »Mag sein, meine Augen haben mir einen Streich gespielt, und er ist in Wahrheit so alt wie ich und mager wie ein Heringsgerippe.« Der Alte kam so nahe an mich heran, daß ich hinter den dunklen Gläsern der Brille die zu Schlitzen zusammengekniffenen Augen sehen konnte. »Wenn King dich in Mott Haven nicht sehen will, gehst du am besten schnell und weit fort. Ich glaube, er verfügt über alle Mittel, seinen Willen durchzusetzen.«
    »Ich überlege es mir noch. Ich habe einfach meinen Ehrgeiz darangesetzt, aus Padmans Laden ein Geschäft zu

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