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Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig

Titel: Jerry Cotton - 0573 - Ich stuerzte den Gangster-Koenig Kostenlos Bücher Online Lesen
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aber das graue Tor in Kings Mauer zeigte eine blanke Schramme, die ein Querschläger verursacht hatte.
    Kurz vor zehn Uhr fuhr ein Lieferwagen der Post vor meinem Laden vor. Der Postbote, der vor drei Tagen in meinen Laden gekommen war, brachte auch diesmal das Paket. »Sie müssen sechzig Cent Gebühren bezahlen.«
    Ich blickte auf den Absender. Das Paket stammte von jener Candyfabrik in Iowa, aus deren Sendung Mr. Smith am ersten Tag einen bestimmten Karton verlangt hatte. Ich zahlte die sechzig Cent, ging ins Hinterzimmer und packte aus. Das Papier gab fünf bunte Packungen frei, jede ungefähr zwei Handbreiten lang. Wieder waren als Inhalt Fruchtbonbons in Luxusmischung angegeben. Die bunten Kartons sahen völlig gleich aus. Woran hatte Smith, der Chauffeur, erkannt, welchen Karton er verlangen mußte? Ich sah mir die Packungen genau an. An den Stirnseiten befanden sich blaue Etiketten mit einem Pfeil und dem Aufdruck: Hier öffnen. Nur bei einem Karton waren die Etiketten rot. Ich öffnete ihn. Er enthielt nichts anderes als die Plastiktüten mit den in buntes Papier eingewickelten Bonbons. Ich räumte die erste Lage aus. Es folgte ein Pappstreifen und danach wieder eine Lage Bonbontüten. Ich nahm auch diese'Lage heraus, und ich war schon zur Hälfte überzeugt, daß ich mich auf falscher Fährte befand.
    Auch diese Lage ruhte auf einem Pappstreifen. Als ich die Pappe entfernte, lag das Geheimnis der Vorliebe Mr. Kings für Fruchtbonbons vor mir. Die unterste Lage bestand aus gebündelten Dollarnoten.
    Es waren Päckchen zu Zehn-, Zwanzig- und Hundertdollarscheinen. Ich überschlug den Betrag. Der Karton, den Mr. Smith mit zehn Dollar bezahlte, enthielt genau zwanzigtausend Dollar. Selbstverständlich stand fest, daß diese Dollars kein »ehrliches Geld« waren. Niemand verschickt sein Geld auf solche Weise, falls er nicht eine normale Transaktion für noch riskanter hält — riskanter, weil sie gegen die Gesetze verstößt. Schon die Bestimmungen der US-Post reichen aus, solches illegal transportierte Geld zu beschlagnahmen, und ich konnte fest darauf rechnen, daß jedes Gericht die Beschlagnahme bestätigte.
    Ich packte den Karton voll Bonbontüten, verschloß ihn und stellte ihn mit den anderen ins Regal. Die Dollarbündel legte ich in eine alte Aktentasche, die Padman zurückgelassen hatte.
    Ich stand kaum im Laden, als ich Besuch bekam. Jack Cursky, Dark Chapter und Gary Ramsey marschierten auf, und Cursky schnitt ein Gesicht, als wäre ihm heute morgen das Frühstück vom Teller gestohlen worden.
    »Gestern hat es in dieser Ecke geknallt«, bellte er mich an. »Was war los?«
    »Diese Frage hat in der Nacht auch die Polizei gestellt, und ich sagte den Cops, ich wäre nicht daran beteiligt gewesen.«
    »Ich bin kein Cop. Ich will die Wahrheit hören.«
    Ich hob beide Hände. »Es war die Wahrheit. Ich habe nicht geschossen, denn ich besitze nicht einmal eine Kanone.«
    »Hat jemand versucht, dich umzulegen?«
    Ich grinste. »Vielleicht geriet ich nur zufällig in die Schußlinie.«
    Cursky verlor die Geduld. »Dark! Gary!« schrie er. »Bringt diesem Burschen bei, daß ich genug von seinen blödsinnigen Antworten habe.«
    Chapter und Ramsey rückten gegen mich vor. Ich wich bis zum Regal zurück. »Spart euch die Mühe«, sagte ich schnell. , »The King versuchte deine Arbeit zu tun, Cursky. Er wollte mich umlegen.«
    »Einzelheiten!« knurrte Cursky und stoppte seine Gorillas mit einer Handbewegung.
    Ich verschwieg das Funksprechgerät. »Er und ein zweiter Mann nahmen mich auf der Straße unter Feuer. Als Schützen taugten beide nicht viel. Du erkennst es daran, daß ich nicht einmal angekratzt wurde.«
    »Hast du ihn oder den anderen gesehen?«
    »Ich sah Mündungsfeuer, und dann nahm ich die Beine in die Hand.«
    Cursky nagte an seiner Unterlippe. »Verdammt rätselhaft, warum er…« Er vollendete den Satz nicht.
    Ich lächelte ihn an. »Wunderst du dich, daß er dir den Job nicht gab? Anscheinend ist er nicht mehr mit dir zufrieden.«
    Vor dem Schaufenster glitt ein langer dunkler Schatten vorbei. Eine Autotür schlug zu. Meine Ladenklingel schepperte, und in seiner dunkelblauen Uniform, die Schirmmütze auf dem quadratischen Schädel, betrat Mr. Smith den Shop. Er warf Cursky und seinen Leuten einen flüchtigen Blick zu, verzog keine Miene und trat an die Theke.
    »Die Bonbons für Mr. King«, sagte er knarrend und leicht stotternd.
    »Welche Sorte?«
    Er zeigte auf die Kartons, die ich vor Minuten

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