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Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Titel: Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Teilnehmer seinen Namen nannte.
    Es war eine Frau. Eine alte Frau, das wurde aus der spröden, hohen Fistelstimme deutlich.
    »Rinzetti«, sagte sie. »Wer spricht dort, bitte?«
    »Geben Sie mir Mr. Rinzetti, bitte«, sagte ich.
    »Hier gibt es keinen Mr. Rinzetti«, antwortete sie.
    Ich verstand es nicht. Es ergab keinen Sinn. Was konnte eine alte Frau mit Costers Tod zu schaffen haben?
    »Mein Mann«, fuhr die Alte fort, »ist vor fünf Jahren gestorben. Haben Sie ihn gekannt?«
    »Nein«, sagte ich. »War er mit Mr. Coster befreundet?«
    »Coster?« murmelte sie;. »Coster? Wer ist das?«
    »Ihm gehört das Lokal Pickup an der Straße nach Thornwood«, sagte ich.
    »Ich kenne keine Lokale. Ich bin zu alt für so etwas«, erwiderte sie.
    »Ich fand Ihre Nummer im Telefonverzeichnis des Lokals«, erklärte ich ihr.
    »Das verstehe ich nicht. Es sei denn, dieser Mr. Coster kennt Billy. Oder umgekehrt.«
    »Wer ist Billy?«
    »Mein Sohn, Sir.«
    Ich schwitzte Blut und Wasser. »Holen Sie ihn an den Apparat, bitte.«
    »Das geht leider nicht.«
    »Wie und wo erreiche ich ihn?«
    »Ach, wissen Sie — ich spreche nicht gern darüber«, sagte die Frau zögernd. »Es ist aber wichtig!« explodierte ich. Am anderen Leitungsende war es still.
    »Billy sitzt im Gefängnis«, würgte die Frau dann kaum hörbar hervor. »Schon seit elf Monaten. In Philadelphia. Dabei ist er ein braver Junge! Ich wette, er ist nur das Opfer eines Justizirrtums geworden. Sie hätten bei der Verhandlung dabeisein müssen! Wenn ich nicht zu ihm gehalten hätte…«
    Ich knallte den Hörer auf die Gabel und raste ins Freie. Ich hatte ein paar kostbare Minuten verloren.
    Plötzlich fiel mir die Toilette ein. Ich hatte versäumt, sie zu inspizieren. Vielleicht hielten sich die Gangster dort versteckt. Es war sogar möglich, daß sie sich während meines Gesprächs mit Coster darin aufgehalten hatten.
    Ich machte kehrt und stürmte zurück in das Lokal. Die Toiletten waren leer, aber eines der Fenster stand weit offen. Ich blickte hinaus. Weit hinten am Horizont entdeckte ich eine weißlichgraue Staubfahne. Das Fahrzeug, das sie verursachte, war dahinter nicht zu erkennen.
    Ich zwängte mich durch das Fenster und sprang nach draußen. Der Erdboden hinter dem Lokal war so hart, daß sich darauf keine Spuren abzeichneten. Ich machte ein paar Schritte von dem Gebäude weg und sah, daß fünfzig Yard von der Straße entfernt ein Feldweg abzweigte.
    Ich rannte um das Lokal herum auf den Parkplatz und schwang mich in meinen Jaguar. Eine halbe Minute später bog ich auf den Feldweg ein. Ein Wegweiser wies mich darauf hin, daß der Weg nach einem Ort oder einer Farm namens Wilburys Place führte. Ich fuhr weiter und stoppte erst, als ich an eine noch nicht völlig ausgetrocknete Pfütze gelangte. Ich sprang ins Freie und schaute sie mir an.
    Die schlammigen Pfützenausläufer zeigten einen messerscharfen, frischen Reifenabdruck. Das schmutzige Wasser war mit einigen Blasen garniert. Kein Zweifel, hier war vor wenigen Minuten ein Wagen durchgefahren.
    Ich sprang in den Jaguar und lenkte ihn behutsam an der Pfütze vorbei, um den Reifenabdruck nicht zu beschädigen. Dann gab ich Gas.
    Das Telefon summte. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich. Phil war am Apparat.
    »Du wolltest wissen, was mit diesem Lennox los ist…«
    »Vorbestraft?« fragte ich und klemmte den Hörer zwischen Kopf und Schulter, weil ich wegen einiger Schlaglöcher herunterschalten mußte.
    »Nur einmal, aber das liegt schon sieben Jahre zurück. Ein Jugendvergehen, wenn man so will. Er ist damals mit ein paar Gramm Koks in der Tasche erwischt worden. Es war ein Gramm mehr, als er bei sich haben durfte. Du kennst ja das Gesetz. Er bekam vier Wochen, die aber zur Bewährung ausgesetzt wurden.«
    »Es ist der Typ, der an allem nascht«, sagte ich. »Es wundert mich nicht, daß er es auch einmal mit dem Koksen versuchte. Vergessen wir Lennox. Ich interessiere mich für einen Mann namens Rinzetti. Bill Rinzetti. Er sitzt seit elf Monaten in Philadelphia im Gefängnis. Ich muß wissen, weshalb. Ich brauche alle Daten, die du von ihm auftreiben kannst. Vorhin habe ich erlebt, wie ein Mann starb. Er heißt Coster. Irgend jemand hat ihn zu Tode geprügelt.«
    »Warum?« schoß Phil dazwischen. Mir fiel ein, wie Coster an der Tür gehangen hatte.
    »Sie wollten etwas von ihm erfahren. Ich habe keine Ahnung, worum es ihnen ging. Ich weiß nur, daß sie es mit allen Mitteln aus ihm

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