Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Titel: Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
ihn.
    Eigentlich wollte ich nur seine Hände sehen. Er kramte in seinen Taschen herum und brachte dann ein Päckchen Streichhölzer zum Vorschein. Als er eines davon anzündete und mit seinen Händen einen Trichter bildete, um die Flamme gegen den Wind abzuschirmen, sah ich die Hautabschürfungen auf seinen Knöcheln. Sie waren frisch.
    »Und Sie?« fragte ich, nachdem ich mich bedankt hatte. »Wohnen Sie in der Nähe?«
    »In Hawthorne«, nickte er. »Ein blödes Kaff. Aber was hilft es? Ich bin noch zu jung, um mich selbständig zu machen, und zu Hause lebt sich es nun mal bequem. Wenn ich Abwechslung brauche, fahre ich ’rüber nach New York.«
    »Sicher«, sagte ich. »Ich heiße übrigens Cotton. Jerry Cotton. Und Sie?«
    »Parker«, antwortete er.
    »Andy Parker?« fragte ich ihn.
    Seine Augen rundeten sich. »He, kennen Sie mich? Ja, ich bin Andy.«
    Ich grinste matt. »Der Mann mit dem schnellen Flitzer.«
    Er lachte. »Jetzt verstehe ich. Sie interessieren sich für schnelle Wagen. Schließlich fahren Sie ’n Jaguar! Jemand hat Ihnen gesagt, daß ich den schnellsten Schlitten der Umgebung besitze, was?«
    »Genau«, nickte ich. »Das hat mir jemand gesagt. Aber woher wissen Sie, daß ich einen Jaguar fahre?«
    »Das habe ich gesehen«, sagte er rasch. »Mit Typen kenne ich mich aus.«
    »Sie lagen hier im Gras«, stellte ich fest. »Wie können Sie mich da gesehen haben?«
    Er grinste und schob seine Hände flach in die Gesäßtaschen. »Ich wollte nur mal sehen, ob Jane schon unterwegs ist. Ich warte hier auf sie. Da sah ich Ihren Wagen näher kommen.«
    »Ach was!« spottete ich. »Und obwohl Sie sich für solche Flitzer interessieren, haben Sie sich wieder auf den Rücken gelegt, um Gras zu kauen?«
    »He, was meinen Sie damit?« fragte er grollend.
    »Sehen Sie sich das einmal an«, sagte ich und zeigte ihm meine ID-Card. »Schon mal gesehen?«
    »Nee«, sagte er. »In Ordnung, Sie sind ’n G-man. Soll ich deshalb vor Respekt gleich strammstehen? Leute Ihres Schlages haben wir oft genug in Hawthorne gehabt. Ich kann nicht behaupten, daß mir das noch imponiert.' Es gab mal eine Zeit, wo ich G-men für richtige Supermänner hielt. Jetzt weiß ich, daß das alles Quatsch ist. Supermänner hätten längst herausgefunden, wer die arme Patricia abservierte.«
    »Wem gehört dieser Wagen?« fragte ich ihn und wies auf den Ford Sedan. »Warum wollen Sie das wissen?«
    »Vergessen Sie bitte nicht, wer ich bin. Das Fragen gehört zu meinem Beruf.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich hab’ mir den Schlitten gepumpt«, sagte er. »Meine Karre streikt seit gestern abend.«
    »Ich möchte erfahren, wer der Besitzer ist«, sagte ich geduldig.
    Er runzelte die Augenbrauen. »Ist Ihnen eigentlich klar, daß Sie mir mit Ihrem Gehabe allmählich auf den Wecker fallen?« fragte er. »Ich bin hergekommen, um mich hier mit einem Girl zu treffen. Statt dessen kreuzen Sie auf und spielen mir gegenüber den dicken Otto. Warum eigentlich? Sehe ich aus wie jemand, der seiner Oma silberne Löffel geklaut hat?«
    »Sie sehen aus wie jemand, der kein Wässerchen trüben kann«, gab ich zu, »aber sobald Sie den Mund auf machen, legt sich dieser Eindruck. Sie haben sich die Knöchel verschrammt. Wie und wo ist das passiert?« Er zog seine Hände aus den Taschen und musterte sie verdutzt. »Hab’ ich noch gar nicht gemerkt«, sagte er.
    Ich riß mit einem plötzlichen Ruck seine Rechte an mich heran.
    »Sehen Sie mal«, sagte ich zu ihm. »Hier sind sogar noch ein paar Blutspuren. Ich frage mich, ob es Ihr Blut ist oder das von Coster…«
    Wütend riß er sich los. »Sie ticken wohl nicht richtig?« fragte er mich. »Was habe ich mit Costers Blut zu schaffen?«
    Ich schaute mich um. Ich wollte kein zweites Mal von hinten niedergeschlagen werden. Parker reagierte so, wie ich es erwartet hatte. Er versuchte mir die Faust in den Unterleib zu rammen. Ich sprang blitzschnell zur Seite. Er schlug ins Leere. Noch ehe er den eigenen Schlag abfangen konnte, zog ich die Linke hoch. Ich traf ihn hart. Er torkelte zurück und nahm die Deckung hoch. Ich sah das jähe Erschrecken in seinem Gesicht, die Angst vor der eventuellen Niederlage.
    »Schluß mit dem Unsinn«, sagte ich. Ich hatte keine Lust, den taktischen Fehler zu wiederholen, der mir im Pickup unterlaufen war. Ich war davon überzeugt, daß Parker nicht allein hergekommen war.
    Parker hatte lediglich den Auftrag, mich abzulenken. Er sollte versuchen, mich abzuschütteln. Seine

Weitere Kostenlose Bücher