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Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen

Titel: Jerry Cotton - 0574 - Teufel mit blutigen Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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entsetzlich!«
    »Er wurde buchstäblich zu Tode geprügelt. Die Burschen, die das anstellten, wollten ihm ein Geheimnis entreißen, eine andere Erklärung gibt es nicht. Einer der Gangster stammt aus Hawthorne. Ein gewisser Andy Parker. Als er umzufallen drohte, schoß sein Komplice ihn nieder.«
    »Und das in Hawthorne!« hauchte Celeste. Sie stand auf und öffnete einen Barschrank. »Jetzt brauche ich einen Kognak. Nehmen Sie auch einen?« Ich schüttelte den Kopf und beobachtete, wie Celeste einen bauchigen Schwenker fast bis zur Hälfte füllte. Ihre Hände zitterten leicht.
    Celeste stellte die Flasche zurück. Sie schaute mich an, als sie langsam auf mich zukam. Sie trug ein beigefarbenes Seidenkleid mit schwingendem Rock. Sie bewegte sich auf nackten Füßen. Die Zehennägel waren mit einem Perlmuttlack bepinselt.
    »Ich verstehe es nicht«, sagte sie. »Welches Geheimnis könnte Coster gekannt haben?«
    »Bei ihm gehen viele Leute ein und aus«, erklärte ich. »Manche davon betrinken sich, und einige erzählen dann Dinge, die nicht für andere Ohren bestimmt sind.«
    »Ja, so könnte es gewesen sein. Trotzdem begreife ich es nicht. Welches Geheimnis könnte groß oder wichtig genug sein, um einen Mord zu motivieren?«
    »Das Wissen um die Identität des Teufels mit den blutigen Rosen«, sagte ich.
    Ich war überrascht. Hatte ich das wirklich gesagt? Es war mir fast gegen meinen Willen über die Lippen gekommen, geradezu automatisch. Ich spürte, daß ich auf der richtigen Fährte war. Aber das war eine bloße Vermutung. Vielleicht war Rinzetti dazu imstande, sie zu untermauern.
    »Wann ist Lennox weggefahren?« fragte ich das Girl.
    Celeste setzte sich. »Lassen Sie doch endlich Derek aus dem Spiel«, sagte sie. »Erzählen Sie mir lieber etwas über diese furchtbaren Verbrechen!«
    »Sie wissen fast alles, was auch ich weiß. Ausgenommen dieses.« Ich griff zur Brieftasche, um ihr den Zettel zu zeigen, den ich unter dem Scheibenwischer meines Jaguar gefunden hatte, aber der Zettel war verschwunden.
    »Was suchen Sie denn bloß?« fragte Celeste mich nervös, als ich meine Taschen durchsuchte. Ich sagte es ihr und fügte hinzu: »Der Zettel muß mir gestohlen worden sein, als ich im Pickup auf Tauchstation lag.«
    Celeste sah plötzlich besorgt aus. »Allmählich nehme ich Ihre Warnungen ernst«, murmelte sie.
    »Wo ist Ihre Schwester Sheila?« erkundigte ich mich.
    »Sie ist noch unterwegs.«
    »Allein?«
    »Sheila ist meistens allein.«
    Ich blickte auf meine Uhr. »Zwanzig Uhr fünfzig«, stellte ich fest. »Kommt sie nicht zum Abendessen nach Hause?«
    »Wir essen pünktlich um neun Uhr. Ich vermute, Sheila wird gleich kommen.«
    Sekunden später hörte ich das Klappern einer Tür. In der Halle ertönten Stimmen.
    »Das ist Papa«, sagte Celeste, stellte ihr Glas hinter eine bauchige Tischlampe und lächelte dabei entschuldigend. »Er sieht es nicht gern, wenn vor dem Essen getrunken wird.« Die Zimmertür öffnete sich. Howard Ardworth betrat das Zimmer.
    Er war für sein Alter erstaunlich elastisch und wirkte noch recht unverbraucht. Daran änderten auch seine silbergrauen, glatt zurückgekämmten Haare nichts. Er hatte ungewöhnlich helle Augen, die Augen eines Raubvogels. Durch seine scharfe Nase wurde diese Wirkung noch vertieft. Sein Anzug hätte einem Warenhaus entstammen können, wenn nicht der etwas altmodische Schnitt gewesen wäre. Offenbar bevorzugte Howard Ardworth eine saloppe englische Eleganz.
    »Mr. Cotton?« fragte er, noch ehe seine Tochter die Vorstellung übernehmen konnte. Er kam auf mich zu und gab mir mit kurzem kräftigem Druck seine Hand. »Derek hat mich angerufen. Ich weiß also Bescheid und bin über die Gründe Ihres Kommens informiert. Sie werden uns heute abend Gesellschaft leisten?«
    »Das kommt darauf an. Der Sheriff wird auf alle Fälle in der Nähe sein.«
    »Boulder?« Ardworth winkte ab. In seinen scharfen Mundwinkeln zuckte ein verächtliches Lächeln. »Ein Dummkopf! Ich würde mich niemals auf ihn verlassen. Sie waren dabei, als Coster sein Leben aushauchte?«
    Ich hob erstaunt die Augenbrauen. »Das wissen Sie bereits?«
    Sein Lächeln wurde dünn und lustlos. »Mir wird alles zugetragen, was sich in Hawthorne ereignet«, sagte er. »Mir bleibt nichts verborgen. Das ist nicht immer sehr amüsant, wissen Sie.«
    Er setzte sich in einen ledernen Ohrensessel am Kamin und musterte mich prüfend. Die Art, wie er es tat, hatte etwas Verletzendes. Vermutlich

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