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Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Titel: Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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niemand wissen konnte.
    »Reden wir über die Army. Sie haben einen Offizier hospitalreif geschlagen und sind deshalb zu zwei Jahren verdonnert und aus der Army ausgestoßen worden. Sie bekamen mildernde Umstände angerechnet, sonst würden Sie jetzt noch sitzen. Die mildernden Umstände kamen daher, daß Sie als Napalmspezialist einen Unfall mit diesem Zeug hatten, sich erhebliche Verbrennungen zuzogen und nach Ihrer Genesung von jenem Offizier, den Sie niederschlugen, ungerechtfertigte Vorwürfe wegen jenes Unfalles gemacht bekamen. Ist das korrekt wiedergegeben?« Newland nickte nur und biß dabei unruhig auf seiner Unterlippe herum.
    »Okay«, sagte der Fremde zufrieden. »Nun zum Geschäft. Ich habe 6000 Gallonen Napalm!«
    Newlands Augen weiteten sich, und sein Unterkiefer klappte herab.
    »Was mir fehlt, ist ein Mann, der damit umgehen kann. Das heißt, jetzt fehlt er mir nicht mehr. Ich habe ihn. Er heißt David W. Newland.«
    »Nein!« keuchte der ehemalige Army Sergeant.
    »Doch!« bekräftigte der Fremde. »Hör zu, Sportsfreund! Du wirst das tun, was ich dir sage, oder du gehst wegen des Mordes an dem Geldboten hoch. Du kannst dir vorstellen, daß ich nicht ohne Schutz hier bei dir bin. Es gibt noch andere Leute, die über die Sache mit dem Geldboten Bescheid wissen. Sie wissen auch, daß wir jetzt zusammen sind. Wenn mir etwas passiert, gehst du trotzdem hoch. Erspare es mir, dir zu schildern, in welchem Zustand du dann der Polizei in die Hände gespielt wirst.«
    Unvermittelt brach Newland zusammen. Sein Oberkörper sank auf die Tischplatte. Ein Schütteln ging durch seine Gestalt.
    Der Erpresser wartete knapp zwei Minuten, bis sich der in die Enge getriebene Mörder etwas beruhigt hatte. »Die Sache eilt«, sagte er dann. »Du wirst mir jetzt sagen, was mit dem Zeug gemacht werden muß, um eine gehörige Anzahl katastrophal wirkender Brandsätze daraus herzustellen. Das Material wird besorgt. Heute noch. In der kommenden Nacht wirst du an die Arbeit gehen. 5000 Gallonen werden aus dem Tankwagen, in dem sich das Zeug befindet, abgefüllt. 1000 Gallonen bleiben drin. Dafür bekommt der Tankwagen eine Sprengladung eingebaut, die ausreicht, um ihn mitsamt den 1000 Gallonen Napalm hochgehen zu lassen. Für deine Arbeit bekommst du einen Dollar für jede Gallone Napalm. Und du behältst deinen Schutzengel wegen der Geldbotensache. Klar?« Langsam hob Newland den Kopf. Er nickte müde.
    ***
    »Nanu, ihr beiden…« Mr. High schaute uns- verwundert an, als wir gegen sechs Uhr abends in sein Office kamen. Phil hatte, ebenso wie ich, einen wohlgefüllten Aktendeckel in der Hand.
    »Chef?« Mit einem fragenden Blick erkundigte ich mich nach dem Grund seiner Verwunderung.
    »Habt ihr überflüssige Akten aus unserem Archiv geholt?«
    »Leider nicht«, schüttelte ich den Kopf. »Das sind die diversen Aktennotizen, Protokolle und Berichte über die Angelegenheit .Silberne Kugeln und anderes', die im Laufe der letzten 22 Stunden zusammengekommen sind. Normalerweise reicht soviel Material für drei Anklagen aus.«
    »Und wofür reicht es in diesem Fall?« fragte der Chef.
    »Für einen gutfundierten Vortrag über die Tatsache, daß wir nicht weiterkommen«, formulierte Phil ebenso brutal wie treffend.
    Obwohl Mr. High damit wußte, welches Ergebnis am Ende stehen würde, konnte er uns natürlich unseren Vortrag nicht schenken. Er mußte informiert sein, um weitere Entscheidungen treffen zu können.
    Die Sachlage war klar. Rich Jefferson, der legale Beifahrer des Tankwagens, war erschossen worden. Bei der Obduktion war das Geschoß gefunden worden. Es war ein Projektil mit einer versilberten Spitze. Die Kugel gehörte zu einer Patrone, wie wir sie unweit des umgestürzten Wagens gefunden hatten. Und die wiederum glich eindeutig der Patrone, die neben dem toten Bobby Davin gefunden worden war. Mikroskopische Untersuchungen hatten weiter ergeben, daß die Geschosse, die Rich Jefferson und den in der Telefonzelle ermordeten Gangster Ed Shapiro — der schnell identifiziert worden war — töteten, aus der gleichen Waffe abgefeuert worden waren. An einem unmittelbaren Zusammenhang zwischen den Morden in Brooklyn und in New Jersey bestand kein Zweifel. Ebenso stand es fest, daß die Entführung des Napalm-Tankwagens und die anderen Ereignisse zusammengehörten. Der Cop im Tunnel war unzweifelhaft vom Tankwagen getötet worden.
    »Wir haben das Archiv gebeten, nach registrierten Personen zu suchen, die möglicherweise

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