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Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Titel: Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht. Der vorletzte Mann auf der rechten Seite lüftete seine Gesichtsmaske. »He, Mann…«
    Newland fuhr herum wie eine gereizte Klapperschlange. »Halt’s Maul! Wer hat dir erlaubt, die Maske abzunehmen? Wenn das noch einmal vor kommt, fliegt der Betreffende ’raus! Verstanden?«
    Die Gangster waren andere Drohungen gewöhnt. Dennoch beeindruckte sie der Ton, in dem der ehemalige Sergeant mit ihnen sprach. Einige von ihnen kannten diesen Ton aus ihrer eigenen Army-Zeit; andere waren ihn aus Strafanstalten gewöhnt.
    Jim Forbrook, der Gangster mit der hochgeschobenen Gesichtsmaske, maulte unverständlich vor sich hin und schob die Maske wieder über das Gesicht.
    »Okay?« fragte Newland noch einmal, ohne eine Antwort zu erwarten. »Herhören! Die ersten zwei übernehmen die Arbeit an der pneumatischen Pumpe!«
    Er schaute auf die linken Flügelmänner des Halbkreises. Die beiden nickten scheinbar uninteressiert.
    »Ihr Pfeifen!« brüllte Newland. »Wollt ihr nicht vortreten?«
    Völlig verblüfft stampften die beiden Gangster nach vorne.
    »Die nächsten beiden!«
    Gehorsam traten die aufgerufenen Gangster zwei Schritte vorwärts.
    »Ihr seid dafür verantwortlich, daß jeweils ein Kunststoffkanister füllbereit neben der Pumpe steht…«
    Newland gab kurze und klare Anweisungen. Innerhalb von zwei Minuten wußte jeder der acht'Gangster, was er zu tun hatte. Keiner von ihnen begriff jedoch, was überhaupt gemacht werden sollte. Sie fanden ihre Arbeit mit dem angeblichen Heizöl ausgesprochen blödsinnig. Zur Widerrede jedoch hatte keiner mehr Mut.
    Der aus der Army ausgestoßene Sergeant ging zum Tankwagen und öffnete mit einem Vierkantschlüssel die Klappe, hinter der die Armaturen des Tanks verborgen waren. Er warf einen kurzen Blick auf die Kontrolluhr. Die Zeiger standen genau auf 6000 Gallonen.
    »Anfängen!« befahl Newland.
    Jetzt funktionierte das Unternehmen mit militärischer Präzision. Sekunden nach dem Befehl Newlands standen die ersten Kanister neben der Pumpe.
    Newland selbst schloß einen Schlauch an eine Kupplung an und öffnete einen Schieber. Die geleeartige Masse begann zu fließen.
    ***
    »Du kannst mich allerdings auch verhaften, Jerry«, sagte sie und lächelte mich dabei an, als hätte sie mir einen ganz anderen Vorschlag gemacht.
    »Das könnte ich«, gab ich zu.
    »Dann wäre ich in wenigen Stunden wieder frei, denn du kannst mir nichts beweisen. Dem Untersuchungsrichter werde ich sagen, daß ich niemals etwas von einem Tankfahrzeug, von Napalm und ähnlichen Dingen gehört habe. Keine Ahnung. Ich saß hier in der Bar, und du hast mich angesprochen. Aus.«
    »Du vergißt etwas, Baby«, sagte ich und zeigte ihr die Patrone mit der silbernen Kugel.
    Sie lachte belustigt. »Was soll das? Was geht mich diese Patrone an?«
    Sie streckte ihre Hände aus und erinnerte mich daran, daß sie Handschuhe trug. Natürlich, vermutlich war die Patrone schon vorher gesäubert worden. Die einzigen Fingerabdrücke, die darauf waren, stammten sicher von mir. »Nichts zu machen, Jerry.«
    »Doch, Baby. Du hast mich angerufen. Mehrere Kollegen haben das Gespräch mitgehört.«
    »Das kann ich mir denken. Ich kenne eure Methoden. Trotzdem wird niemand auf seinen Eid nehmen können, daß es meine Stimme war, die ihr gehört habt. Außerdem, was willst du damit erreichen?« fragte sie. »Du hast doch weitaus mehr davon, wenn du das Tankfahrzeug wieder herbeischaffst. Beziehungsweise den Stoff, der darin ist.«
    Mir fiel plötzlich ein, daß ich nicht einmal ihren Namen wußte.
    Sie lachte, als ich es ihr sagte. »Caroline«, stellte sie sich vor. »Einen Familiennamen kannst du dir aussuchen. Außerdem steht er in eurer Kartei.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Rauschgift, Beteiligung an verbotenem Glücksspiel, versuchte Erpressung, und…«
    »Was und?« fragte ich, als sie nicht weitersprach.
    »Unschuldsengel«, lächelte sie mich an. Ich wußte, was sie damit sagen wollte und blickte auf das nächste Mädchen, das jetzt gerade auf dem Podium erschienen war. Caroline wußte sofort, was ich mit diesem Blick sagen wollte.
    »Diese Mädchen arbeiten für zwölf Dollar pro Abend. Das ist es, was sie für mich lächerlich macht.«
    »Meinst du, daß es sich für dich lohnt?« gab ich zu bedenken.
    Sie war plötzlich nicht mehr sanft, fast zärtlich, sondern sie explodierte jetzt und wurde kalt und berechnend. »Cotton, für das Geschäft, das ich mit dir machen werde, bekomme ich 500 000 Dollar. Und du bist ein

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