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Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Titel: Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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Phil und Steve außer Gefecht zu setzen. Sofort sammelte sich eine dicke Traube von Neugierigen um den Ort des Geschehens. Vorbeikommende Fahrzeuge blieben stehen und blockierten den Lieferwagen endgültig.
    »Wo wollen wir hin?« plärrte die Stimme aus dem Lautsprecher.
    ***
    »Wo wollen wir hin?« wiederholte ich noch einmal.
    Caroline stand vor einer Tür mit der Aufschrift »Privat« und gab mir ein ermunterndes Zeichen. »Ich sagte es dir doch, Jerry — zu mir nach Hause.«
    »Schon«, sagte ich. »Aber das hier sieht aus, als ginge es zu den Garderoben der Mädchen.«
    »Hier geht es zu einem Hinterausgang, den die wenigsten Besucher dieses Etablissements kennen, G-man«, antwortete sie offen. »Ich kann mir nämlich sehr gut vorstellen, daß der Vordereingang von einigen deiner Kollegen beobachtet wird. Da die Einladung zu diesem Treffen von mir ausgegangen ist, möchte ich auch das Geschäft weiter unter vier Augen abwickeln.«
    »Du bist ein Girl mit Grundsätzen«, stellte ich amüsiert fest. »Wer garantiert dir, daß meine Kollegen nicht auch den Hinterausgang beobachten?«
    »Mein Plan garantiert mir das, Jerry!« Sie öffnete die Tür. Dahinter lag ein langer, kahler Gang, der von einer trüben Funzel erleuchtet wurde. Caroline schien nicht daran zu zweifeln, daß ich ihr brav folgte. Ohne sich umzudrehen, ging sie schnell durch den Gang bis zu einer Tür mit zerkratzten Milchglasscheiben.
    »Vorsicht«, sagte sie, »Stufen!«
    Die Tür führte zu einer Kellertreppe. Auch hier brannte wieder eine trübe Funzel.
    »Wohnst du etwa hier im Keller?« fragte ich. Nicht um sie zu ärgern, sondern um Phil und Steve Dillaggio, die im Zeitungswagen saßen und die Aufgabe hatten, mich zu beschatten, einen Hinweis zu geben. Wenn wir die Bar durch einen Hinterausgang verließen, standen Phil und Steve vermutlich am falschen Platz.
    »Sehe ich aus wie ein Kellerkind?«
    »Wie sieht nach deiner Vorstellung ein Kellerkind aus?« fragte ich, als ich hinter ihr um eine Ecke ging. »Ich sehe nur, daß du mich durch eine Tür mit der Aufschrift ›Privat‹ in einen langen Gang und von dort in einen Keller mit einer verteufelt ausgetretenen Treppe geführt…«
    In diesem Moment spürte ich, daß sich jemand hinter mir befand. Meine rechte Hand zuckte hoch. Mit den Fingerspitzen erreichte ich noch den Kolben meines 38ers. Ich wollte die Waffe fassen und dabei herumwirbeln, aber dazu kam es nicht mehr.
    Irgend etwas sauste durch die Luft und traf mich mit einem dröhnenden Schlag am Hinterkopf. Um mich drehte sich alles. Die trübe Funzel an der Kellerdecke vervielfachte sich und begann einen idiotischen Tanz. Die Wände schoben sich aufeinander zu, und im letzten Bruchteil der Sekunde, in der ich noch etwas wahrnahm, sah ich die riesige Gestalt eines Mannes. Doch ich konnte ihn nicht erkennen.
    ***
    »Zurücktreten!« befahl eine Stimme, die durch ein Megaphon verstärkt wurde. »Zurücktreten! Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr!«
    Mindestens acht Cops bemühten sich, die Menge zu zerstreuen, die sich um den Zeitungslieferwagen versammelt hatte. Langsam bekam die Polizei die Lage unter Kontrolle.
    Links und rechts vor dem Lieferwagen standen insgesamt vier Cops. Einer hatte eine Maschinenpistole im Anschlag. Rundum blitzten Rotlichter.
    »Der Teufel mag wissen, wie es kommt, daß ausgerechnet jetzt so viele Streifenwagen in dieser Gegend herumkutschierten«, brummelte Phil.
    Steve lachte kurz auf. »Das muß dir doch ein Trost sein, daß wir nie allein stehen. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wer der Chef dieses Einsatzkommandos ist.«
    »Achtung!« zischte Phil.
    Steve lauschte angespannt.
    »du mich durch eine Tür mit der Aufschrift ›Privat‹ in einen langen Gang und von dort in einen Keller mit einer verteufelt ausgetretenen Treppe geführt…«
    Der Lautsprecher war plötzlich stumm. Lediglich ein undefinierbares Geräusch und eine kaum wahrnehmbare Stimme waren noch zu hören.
    »Los, Steve, jetzt ist aber Schluß mit dem Theater hier. Wir müssen uns um Jerry kümmern!« ereiferte sich Phil und stieß dabei die Tür auf seiner Seite auf.
    Der Cop mit der Maschinenpistole hob seine Waffe und machte einen drohenden Ausfallschritt.
    »Zurück, Phil!« Steve erkannte, daß die Lage im Moment hoffnungslos war. Die Cops glaubten, bewaffnete Gangster vor sich zu haben. Womöglich den ganzen Lieferwagen voll. Meine Kollegen konnten den Polizisten ihre Handlungsweise nicht verübeln. Ihre erste Aufgabe

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