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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff Kostenlos Bücher Online Lesen
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nickte Gleason.
    Zwei Todesurteile der Unterwelt sollten vollstreckt werden.
    ***
    »Sie brauchen mich nicht anzuschließen, ich laufe nicht weg!« maulte Moss Templeton.
    »Da habe ich auch keinerlei Befürchtungen«, erwiderte der G-man Ric Hascot, der für den Außendienst nicht mehr tauglich war, nachdem er bei einem Schußwechsel von Gangstern schwer verletzt worden war und nun im Innendienst arbeitete.
    »Aber es ist Befehl, Templeton«, klärte Hascot seinen Schutzbefohlenen auf. »Damit vermeiden wir es nämlich, bei einem Fluchtversuch schießen zu müssen.«
    Mit dem Lift fuhren sie abwärts bis in die Eingangshalle unseres Distriktgebäudes, dann gingen sie bis zum Glaskasten, in dem unser Türhüter sitzt.
    Hascot legte die notwendigen Papiere vor, ohne die er mit einem gefesselten Festgenommenen nicht aus dem Haus gekommen wäre.
    »Okay«, sagte der Kollege im Glaskasten und knallte den vorgeschriebenen Stempel auf das Überführungspapier. »Verhandlung?«
    »Ja«, nickte Hascot. »Schnellverfahren. In fünf Minuten wird er verdonnert sein, wenn er es sich nicht noch anders überlegt und vor dem Richter plötzlich ein ,Nicht schuldig’ herausposaunt.«
    »Ich denke gar nicht daran«, ließ Little Moss wissen.
    »Gehen wir. Unser Wagen wartet«, beendete Hascot das Gespräch.
    Zwei Minuten später saßen der G-man und Little Moss in dem unauffälligen Dienstwagen, an dessen Steuer ein Fahrer von uns saß.
    Er hatte den Auftrag, Hascot und seinen Gefangenen vor dem Gerichtsgebäude abzusetzen und nicht im Hof.
    Der Plan der Gangster schien zum Scheitern verurteilt. Doch der Zufall spielte mit…
    ***
    »Was ist denn jetzt los«, knurrte Hank Gleason wütend, als er die beiden Uniformierten links und rechts vor der Einfahrt in den Hof des Gerichtsgebäudes stehen sah.
    Der sonst nicht sehr intelligente Clark hatte die Lage schnell erfaßt. »Da können wir nicht ’rein. Einfahrt nur für Dienstfahrzeuge und Fahrzeuge mit besonderer Erlaubnis.«
    »Verdammt!« knurrte Gleason. Schnell begriff er, daß sein Plan gescheitert war. Dies wiederum bedeutete, daß er den Befehl des Bosses nicht ausführen konnte. Und das konnte sein jähes Ende bedeuten.
    »Mensch«, maulte Clark, »jetzt laß dir aber was einfallen! Der Boß macht uns kalt, wenn wir Little Moss und den G-man nicht erwischen! Ich habe keine Lust, wegen eurer Dämlichkeit ins Gras zu beißen!«
    »Halt’s Maul!« keifte Gleason. Hastig kurbelte er sein Fenster herunter und gab dem knapp hinter ihm folgenden Al Mario ein Handzeichen. Er fuhr den Chevy an den Straßenrand, ohne das Verbotsschild zu beachten. Mit einem Sprung war er aus dem Wagen und lief auf Al Mario zu.
    »Alles aus!« keuchte Gleason. »Wir können nicht in den Hof! Zwei Bullen stehen davor. Wir können Little Moss und den G-man nie erwischen!«
    »Doch«, grinste Al Mario. »Dann mußt du eben mit deiner Tommy Gun ins Gericht gehen und die beiden im Verhandlungssaal umlegen. Den Richter am besten gleich mit!«
    Gleason atmete schwer. Er wußte selbst, daß es eigentlich nur noch diese eine Möglichkeit gab. Er wußte aber auch, daß damit seine Chancen auf ein Minimum zusammenschrumpften.
    Im Gerichtssaal mit der Maschinenpistole — mit einer Salve — zwei oder drei Männer zu erschießen bedeutete mit 99prozentiger Sicherheit auch sein Ende. Ein Leben hinter Zuchthausmauern war für ihn keine Existenz mehr. Die Nichtausführung des Tötungsbefehls aber bedeutete mit ebenso großer Sicherheit seinen Tod.
    Al Mario schien die Gedanken seines Komplicen zu erraten. »Du mußt dir schnell was einfallen lassen. Die Bullen tun dir nicht den Gefallen, abzuwarten, bis du mit deinen Überlegungen fertig bist. Es gibt nur eine Chance, und die geht verdammt schnell vorbei!«
    In diesem Moment griff Clark ein.
    »Hank!« brüllte er aufgeregt aus dem Fenster. »Hank!«
    Gleason winkte unwillig ab.
    »Hank!« brüllte Clark noch einmal. »Da ist er! Little Moss! Da — im Wagen!«
    Gleason fuhr herum und sah den Wagen. Drei Männer saßen darin. Einen erkannte er genau. Es gab keinen Zweifel: Es war Little Moss.
    »Dein Job«, sagte Al Mario grinsend.
    Gleason blieb noch einen Atemzug lang wie erstarrt. Er begriff, daß er jetzt handeln mußte. Es ging wie ein Ruck durch seinen Körper.
    »Hau ab!« brüllte er Al Mario zu.
    Mit wenigen Schritten erreichte Gleason seinen Wagen, sprang hinein und schlug die Tür zu, während der Wagen bereits vorwärts schoß. Ohne Rücksicht auf den

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