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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff Kostenlos Bücher Online Lesen
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und der aus einiger Distanz Zeuge des brutalen Verbrechens geworden war.
    »City Police beginnt mit der Abriegelung der Fiatbush Avenue. Es wird versucht, den übrigen Verkehr abzuleiten. Ganz wird es nicht gelingen, aber zu einem Teil bestimmt. Verstärkungen sind unterwegs.« Das war, die Meldung, die wir erhielten, als ich den perlweißen Chevy, offensichtlich ein 67er, zum erstenmal richtig sah.
    Der Abstand betrug jetzt noch rund vierhundert Yard.
    »Wo ist denn Wylman?« fragte Phil verdutzt. Er nahm wieder das Funksprechgerät: »Frage Standort Wylman?«
    Wylmans Stimme meldete sich wieder: »Fiatbush Ecke Lafayette. Ihr habt mich eben überholt!«
    Unwillkürlich blickte ich auf den Tacho. Und ich wußte, daß der Chevy vor uns kein Serienwagen sein konnte.
    Weit vor dem Gangsterwagen blitzten Rotlichter. Es war ein ganzer Fackelzug. Die City Police stand bereit. Ich hoffte nur, daß die Kollegen an die Maschinenpistole der Gangster dächten.
    Wir rasten weiter. Die Rotlichtgalerie kam immer näher. Der Chevy schien jetzt am Ende seiner Leistungsfähigkeit zu sein. Auch die raffiniertesten Gangster können aus einer Familienkutsche keinen Sportwagen machen.
    Zweihundert Yard vor uns war der Chevy.
    »Wenn auf dem Rücksitz keiner lauert, können wir Glück haben«, murmelte Phil. »Beide sitzen vorn. Der Mann am Steuer ist bei diesem Tempo kein Gegner. Er hat genug damit zu tun, seinen Wagen zu steuern. Also bleibt nur noch der Beifahrer.«
    Die Entfernung zum Gangsterwagen betrug noch hundert Yard. Weit vor uns flammte die Reihe der Rotlichter. Auch in den Straßeneinmündungen zwischen dem Chevy und dem Grand Army Plaza — dem Standort der großen Straßensperre — zuckten Rotlichter. Die Falle war gestellt.
    Trotzdem traute ich der Sache nicht. Die Männer im Chevy rasten mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Auch sie mußten längst bemerkt haben, daß sie in eine Falle hineinfuhren. Sie schienen noch einen Trumpf zu haben.
    In meinem Jaguar steckte noch eine ausreichende Reserve. Ich holte sie heraus.
    »Wir werden sie überholen«, erklärte ich Phil. »Der rechts sitzende Beifahrer kann schlecht nach links schießen.«
    Die beiden Männer im Chevy hatten inzwischen auch begriffen, daß sich hinter ihnen etwas zusammenbraute. Ich sah, daß der Fahrer an seinem Innenspiegel herumfingerte. Der Beifahrer drehte sich herum. Deutlich sah ich seine Maschinenpistole.
    »Achtung!« rief Phil.
    Doch der Schütze brachte seine Kugelspritze nicht in Anschlag. Im Gegenteil. Hastig drehte er sich nach der anderen Seite um, drehte offensichtlich das Seitenfenster herunter, beugte sich heraus.
    Ich scherte etwas nach links aus und war damit praktisch aus seinem Sichtbereich. Und aus dem Bereich seiner Maschinenpistole.
    »Der Fluch der bösen Tat!« knurrte ich. »Vermutlich hat der Wagen kugelsichere Scheiben, sonst hätte der Bursche bestimmt durchs Rückfenster geschossen.«
    Ich schob die Schnauze des Jaguar neben das Chevy-Heck. Der seitliche Abstand betrug etwa einen halben Yard. Dann war unsere vordere Stoßstange in Höhe der vorderen Tür des Gangsterwagens.
    Entsetzt starrte uns der Verbrecher mit der Tommy Gun an. Der Fahrer rief ihm etwas zu. Der Beifahrer richtete sich auf, glitt über seine Rückenlehne in den Fond des Wagens und schob sich auf die linke Seite hinüber. Hastig begann er an der Fensterkurbel zu hantieren.
    Phil war schneller. Er schoß!
    Der Gegner mit der Maschinenpistole ließ sich einfach fallen.
    Ich zog den Jaguar leicht nach rechts, denn ich wollte den Gangsterwagen von der Fahrbahn abdrängen. Näher und näher rückten wir an seine Bordwand heran. Der Fahrer warf mir einen gehetzten Blick zu. Doch sein Gesicht nahm einen entschlossenen Ausdruck an. Instinktiv spürte ich, was er vorhatte. Er wollte uns mitnehmen, wenn es mit ihm zu Ende ging. Mit einem kräftigen Ruck am Steuer riß ich den Jaguar nach links. Der Mann am Steuer des Gangsterwagens machte mit seinem Chevy das gleiche.
    Der Jaguar E ist ein Sportwagen. Er ist gewissermaßen für derartige Manöver gebaut. Im Gegenteil zum Chevy. Mein Flitzer machte sozusagen einen Seitensprung. Wir waren in Sicherheit.
    Der Chevrolet hingegen, der ohnehin in diesem Moment viel schneller war, als es sein Fahrgestell erlaubte, reagierte ausgesprochen sauer. Wie es passierte, konnte ich nicht beobachten. Ich begriff alles erst, als er wie von einer Riesenfaust getroffen mit dem Heck nach vorn kam, dabei hinten hochging und

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