Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
sprang trotzdem. Die Angst gab ihm übermenschliche Kräfte. Doch nicht genügend! Wie erstarrt sahen Phil und ich, wie Fisher gegen die gegenüberliegende Wand prallte, zurückgeworfen wurde und wie ein Stein nach unten fiel. Ein Schrei des Entsetzens gellte durch die Nacht. Dann hörten wir nur noch das Aufklatschen des Körpers.
    ***
    »Erledigt, Jerry«, rief mir Mr. High entgegen, als ich zum drittenmal an diesem Morgen in sein Office kam. »Moss Templeton steht uns für die nächsten Jahre zur Verfügung. Schnellverfahren ist genehmigt. Termin ist neun Uhr dreißig im Gericht. Little Moss hat ausdrücklich bestätigt, daß er sich eines tätlichen Angriffs auf einen G-man schuldig bekennt.«
    »Er muß große Angst haben, wenn er mit aller Gewalt hinter Gitter will«, stellte ich fest.
    Unser Chef nickte. »Hat er. Templeton bekennt sich nicht nur schuldig, sondern er hat ebenso ausdrücklich abgelehnt, von diesem Anwalt verteidigt zu werden.«
    »Garland«, sagte ich.
    »Ja, Garland. Ein übler Typ. Ich habe mir die Unterlagen kommen lassen. Die Methoden, mit denen er arbeitet, sind — na ja, er darf also heute nicht auftreten.«
    »Ein Trost für mich.«
    Der Chef schüttelte den Kopf. »Ihnen kann es gleich sein, Jerry. Angesichts der Sachlage können wir darauf verzichten, daß Sie selbst zur Verhandlung erscheinen. Die Anklage hat bei dem klaren Sachverhalt darauf verzichtet. Sie haben genug mit den anderen Dingen zu tun. Ich schicke einen Kollegen vom Innendienst mit.«
    »Okay«, sagte ich zufrieden.
    »Der Mord an dem Gastwirt Jimmy Woodhouse und die Bemühungen des Unterweltanwaltes Garland zugunsten des Moss Templeton zeigen uns, daß irgend etwas im Gang ist. Das müssen wir herausfinden. Was werden Sie tun?« fragte Mr. High.
    Ich überlegte einen Moment. »Phil und ich werden uns mal mit einem gewissen Rechtsanwalt unterhalten«, erwiderte ich.
    »Keine schlechte Idee«, lächelte Mr. High. »Hüten Sie sich aber vor Dächern…«
    ***
    »Bist du sicher?« fragte Hank Gleason mißtrauisch.
    »Klar«, sagte Al Mario lebhaft. »Meinst du vielleicht, der G-man kommt in der Subway mit Little Moss hierher? Ist doch klar, daß die mit einem Dienstwagen oder einem Gefangenentransporter ankommen.«
    Hank Gleason kratzte sich verlegen den Kopf. »Ich hätte nicht auf euch hören sollen. Der Boß hat befohlen, daß wir in der 69. Straße aufpässen. Woher wollen wir denn wissen, daß Little Moss tatsächlich schon heute seine Verhandlung hat?«
    »Pete Garland hat es doch gesagt«, trumpfte Al Mario auf. »Meinst du, er hätte Märchen erzählt? Er wußte doch noch nichts von seinem Glück!«
    »Was hat er gesagt?« wollte es Gleason noch einmal genau wissen.
    Mario hatte schon mehrmals das wiedergegeben, was der Unterweltanwalt ihm erzählt hatte. »Moss Templeton hat ihn praktisch ’rausgeworfen. Er will keinen Verteidiger, weil er sich schuldig bekennt. Und der G-man hätte gesagt, es gäbe ein Schnellverfahren. Heute!« wiederholte Mario noch einmal.
    Wieder kratzte sich Gleason am Kopf.
    »Wenn sie kommen, dann kommen sie in den Hof. Wir müssen mit dem Wagen vor ihnen dort sein und einen günstigen Platz haben«, drängte Al Mario, »was denkst du, was los ist, wenn wir erst ldsgeballert haben?«
    »Das ist ’ne lausig unangenehme Nachbarschaft hier!« knurrte Gleason.
    Seine Bedenken waren verständlich. Das Gericht, das für die Aburteilung Templetons in Betracht kam, befindet sich an der Center Street in unmittelbarer Nachbarschaft der Zentrale der New York City Police. Sekunden, höchstens Minuten nach dem geplanten Verbrechen mußten die Täter die halbe City Police auf dem Hals haben. Das wußte Gleason. Er wußte aber auch, daß er sich nicht mehr drücken konnte. Der Befehl, den ihm sein Boß Johnny Jackson gegeben hatte, war klar. Little Moss mußte sterben. Und der G-man in seiner Begleitung auch.
    »Wartest du auf ein Wunder?« fragte Al Mario. »Das kommt nicht. Ist ja auch außerdem keine Affäre. Einmal Finger krumm, drei Sekunden rattatat, zwei Tote und Vollgas. Erledigt. Das ist doch nicht das erste Ding, das wir drehen!«
    »Fahren wir«, sagte Gleason. »Ich erledige die Sache mit Little Moss und dem G-man, diesem Cotton. Wenn sie erledigt ist, rausche ich mit Vollgas ab. Du folgst mir sofort. Du kennst die Durchfahrten zum Hof des Gerichtsgebäudes. Sobald ich abgefahren bin, darf kein Fremder hinter mir durchfahren können. Klar?«
    »Klar!« bestätigte Al Mario.
    »Dann los«,

Weitere Kostenlose Bücher