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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff Kostenlos Bücher Online Lesen
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passiert?« fragte Phil.
    »Keine besonderen Beobachtungen,« kam es zurück. »Das Girl, auf das die vor mir liegende Beschreibung paßt, hat das Haus nicht verlassen.«
    »Wir werden sie jetzt mal besuchen«, sagte Phil.
    Niemand konnte bemerkt haben, daß wir mit dem Mann in dem unauffälligen Wagen gesprochen hatten. So konnten wir in aller Ruhe über die Straße schlendern. Wir fuhren hoch und gingen ohne sonderliche Eile zu Garlands Tür.
    »Ob sie noch das Abendkleid anhat?« fragte Phil.
    »Wir werden es sehen.«
    Ich klingelte.
    Die Sekunden vergingen, ohne daß sich hinter der Tür etwas rührte. Ich drückte noch einmal lange auf die Klingel. Es hatte keine Folgen.
    »Vielleicht zieht sie sich gerade um, und der Reißverschluß klemmt«, meinte Phil.
    »Dann braucht sie Hilfe von zwei starken Männern«, entgegnete ich. Für alle Fälle drehte ich den Tür knöpf.
    »Klack!« Die Tür sprang auf.
    »Miß Vandenberg!« rief ich in den Flur.
    Ich bekam keine Antwort. Dafür hatte ich das Gefühl, vor einer verlassenen Wohnung zu stehen. Ich drehte mich halb zu Phil um. Der zog seine Nase in Falten.
    »Gefällt mir nicht«, sagte er nachdenklich.
    »Mir auch nicht«, gab ich zu. Im gleir chen Moment marschierte ich in die Wohnung hinein. Wir waren berechtigt, die Wohnung zu betreten, denn wir mußten vermuten, daß dem Girl im Abendkleid etwas zugestoßen war.
    Wir wählten den gleichen Weg, den sie uns bei unserem ersten Besuch vorangegangen war. Das Wartezimmer war leer. Das Vorzimmer ebenfalls. Und das Office des Anwalts sah nicht anders aus. In halber Höhe des Zimmers schwebte eine dünne blaue Rauchwolke. Auf einem Aschenbecher lag der Rest einer Filterzigarette. An der glatten, fast weißen Asche sah ich, daß die Zigarette zum großen Teil allein verschmort war. Das Girl, das sie rauchen wollte, war nicht mehr dazu gekommen. Daß eine Frau sie angesteckt hatte, war an den Lippenstiftspuren zu sehen, »Zum Teufel, Jerry — sie hat doch das Haus nicht verlassen!« wunderte sich Phil.
    »Dann muß sie in der Wohnung sein«, stellte ich fest. Wir riefen noch einmal ihren Namen. Vergeblich. Sie war nicht in der Wohnung. Doch wir schauten vorsichtshalber nach. Wir fanden nur ihren Lippenstift.
    »Und jetzt?« fragte Phil herausfordernd.
    »Jetzt werden wir uns darum kümmern, wie sie dieses Kunststück fertiggebracht hat!«
    Fünf Minuten später wußten wir, daß es einen ziemlich einfachen Weg gab, das Haus ungesehen zu verlassen. Im Dachboden gab es eine unverschlossene Eisentür, die zum Nebenhaus führte. Wir folgten diesem Weg, fuhren mit dem Lift des Nebenhauses nach unten und landeten in einer Querstraße.
    Unser Kollege, der wie ein Sperber Garlands Haustür beobachtete, fuhr betroffen zusammen, als wir plötzlich neben ihm auf tauchten. »Zum Teufel«, schimpfte er, »ihr seid doch beide noch dort im Haus! Ich schwöre jeden Eid darauf, daß ihr nicht herausgekommen seid!«
    »Einen Meineid!« stellte Phil trocken fest. Er erklärte ihm, wie wir es angestellt hatten.
    »Das konnte ich natürlich nicht wissen«, gab er zu. »Ich wurde auch nicht darauf hingewiesen. Aber…«
    Er blickte uns groß an. Unsicher ging sein Blick hin und her.
    »Was ist?« fragte ich. »Hast du eine Entdeckung gemacht? Ist dir etwas aufgefallen?«
    »Mir fällt gerade etwas auf«, berichtigte er mich. »Wenn dieses Girl das Haus auf diese Weise verlassen hat, gibt es nur drei Möglichkeiten. Die erste: Sie macht es immer so. Die zweite: Sie hat gemerkt, daß sie beobachtet wird. Oder die letzte Möglichkeit: Irgend jemand hat gemerkt, was los war, und hat sie herausgeholt.«
    Er nahm einen Notizblock auf, den er neben sich liegen hatte. »Die dritte Möglichkeit erscheint mir am wahrscheinlichsten — ja, jetzt fällt mir etwas auf!«
    Ich sah, daß er auf dem oberen Blatt des Notizblocks eine ganze Reihe Autonummern notiert hatte. Eine Anzahl war gestrichen, andere waren abgehakt.
    »Eine Angewohnheit von mir, ich mache es auch ohne Auftrag. Hier sind sämtliche Wagen verzeichnet, die hier in der Nähe parkten und deren Insassen in dieses Haus gingen. Sie kamen aber alle wieder heraus, bis auf zwei Männer. Diese hier…« Er deutete auf eine Nummer, die weder gestrichen noch abgehakt war. »Wer wieder wegfuhr, bekam einen Haken.«
    »Und die gestrichenen Nummern?« fragte ich.
    »Die beziehen sich auf Wagen, deren Insassen überhaupt nicht das Haus betraten.« Er tippte auf eine Wagennummer. »Dieser Mann zum

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