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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff
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Beispiel parkte unmittelbar hinter mir, blieb aber dann eine ganze Weile im Wagen sitzen, stieg schließlich aus und… Woher seid ihr jetzt gekommen?«
    Phil erklärte es ihm.
    Aufgeregt nickte der Kollege. »In die Richtung ging der Mann auch weg, von dort kam er nur wenige Minuten später zurück.«
    Das brauchte zwar nichts zu bedeuten, aber Fragen kostet schließlich nichts. Phil hatte bereits das Mikrofon des Funkgerätes in der Hand und verlangte das Licence Department.
    Es dauerte nur eine halbe Minute, bis die Antwort kam, denn alle Nummern und wissenswerten Angaben für die Millionen New Yorker Fahrzeuge sind auf Magnetband gespeichert, und ein Computer sucht sie in Sekunden heraus.
    »Hallo, hören Sie!« kam die Stimme des Beamten.
    »Ich höre!«
    »Ihre Dienstnummer, bitte!« Das war eine Vorsichtsmaßnahme im Funkverkehr.
    Phil nannte sie.
    »Danke«, sagte die Stimme im Lautsprecher. »Halter des Wagens mit der genannten Nummer ist Jackson, Johnny, geboren 26. 6. 23, wohnhaft New York 10 021, 775 Madison Avenue, Beruf Importeur, Office-Anschrift: 534 Water Street, New York 10 002 — keine besonderen Vermerke.«
    »Verstanden! Ende!« sagte Phil.
    Einen Moment blieb er still, und es war ihm anzusehen, daß er nachdachte. »Ich kann mir nicht helfen, Jerry, aber ich glaube mich erinnern zu können, was ein gewisser Johnny Jackson vor ein paar Jahren mal importiert hat.«
    »Den Namen habe ich auch schon gehört«, gab ich zu. »An Importgeschäfte kann ich mich nicht erinnern. Was war es denn?«
    »Mädchen«, sagte Phil. »Mädchen von der Westküste als Nachschub für die Call-Girl-Ringe in New York. Nachzuweisen war es ihm allerdings nicht. Er hatte sie offiziell als Arbeitskräfte verpflichtet, aber leider liefen sie ihm alle weg und…«
    Wieder zog Phil seine Nase kraus und kratzte sich nachdenklich am Kopf. Seinen angefangenen Satz ließ er einfach in der Luft hängen.
    »Jetzt erinnere ich mich genau«, sagte er schließlich. »Weißt du, wer damals sein Anwalt war?«
    ***
    »Und du?« fragte der Gangsterboß Johnny Jackson mit scheinbar gelangweilter Stimme seinen Mitarbeiter Al Mario.
    »Was meinst du?« fragte Al Mario zurück.
    »Was hast du gemacht, als das Ding passierte?«
    Al Mario verstand die Frage falsch. Er fühlte sich angegriffen. »Mensch, Boß«, schnaubte er, »das ganze Ding hat nur Sekunden gedauert. Hank ließ seine Tommy Gun losrattern, Little Moss und der G-man fielen auf die Nase, und Hank raste mit Vollgas davon. Der Wagen vom FBI hinterher. Und wir standen am Straßenrand. Mit der Wagenschnauze in der Gegenrichtung. Bis wir vom Fleck gekommen wären, hätten wir überhaupt keine Chance mehr gehabt. Ich konnte Hank nicht helfen, verdammt.«
    Jackson winkte ab. Er schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. »Ich habe keinen Ton davon gesagt, daß du Hank hättest helfen sollen. Der ist selbst clever genug. Er wird den FBI-Wagen abschütteln. Ich will nur wissen, ob dich jemand gesehen hat.«
    »Ich glaube glicht«, brummte Al Mario. »Die hatten genug mit den beiden Kerlen zu tun, die auf der Straße lagen. Meinst du, jemand hätte Zeit gehabt, sich alle Leute anzusehen, die herumstanden?«
    »Gut«, nickte Jackson. »Und die beiden waren tot?«
    »Mausetot«, bestätigte Mario. »Sie haben sie mit einem Gummituch bedeckt.« Der Gangsterboß nickte befriedigt, zog die Schreibtischschublade auf und holte zwei riesige Zigarren hervor. Eine davon schob er seinem Mitarbeiter zu. Einen Moment hatten die beiden Gangster damit zu tun, die Spitzen der Tabaktorpedos abzubeißen und die Zigarren anzuzünden.
    »Gut«, sagte Jackson dann plötzlich. »Sehr gut, daß wir diesen Cotton vom Hals haben.«
    »Vielleicht haben wir jetzt den ganzen FBI auf dem Hals«, überlegte Al Mario nachdenklich. »Die Bullen werden verdammt wütend, wenn es mal einen von ihnen erwischt.«
    Johnny Jackson grinste. »Das ist Hanks Sache. Mir ist es ganz angenehm, daß sie jetzt hinter Hank her sind.«
    »Hank ist doch unser Mann!« erinnerte Al Mario. »Wir müssen doch dafür sorgen, daß sie ihn nicht erwischen!«
    Jackson schaute seinen Mitarbeiter mit einem nachdenklichen Blick an. Er nahm einen tiefen Zug aus der Zigarre und ließ den Qualm in kleinen Stößen zwischen seinen aufgeworfenen Lippen entweichen. »Hank ist unser Mann«, gab er zu. »Jeder von uns hat seinen Anteil am Job und am Gewinn. Der Gewinn ist groß, dafür der Job verdammt schwer. Hank hat jetzt eine besonders schwere Aufgabe
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