Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Erichsen
Vom Netzwerk:
Dame hatte einen rotseidenen Bademantel um ihre Schultern geworfen und hielt ihrem Mann auffordernd ein leeres Glas hin. Mobley füllte es aus einem angenehm beschlagenen silbernen Shaker und warf einige Stücke Eis hinterher. Dann bediente er seine Gäste. Seine schwammigen rosa Hände zitterten leicht.
    »Was führt Sie hier herauf, Gentlemen?« fragte er gespielt munter.
    Jimmy Stone antwortete. »Ich muß Sie und Mr. Newton bitten, uns nach New York zu begleiten. Wir haben Grund zu der Annahme, daß Ihre Bank beraubt werden soll.«
    Mrs. Mobley stieß einen kleinen spitzen Schrei aus. »Hast du das gehört, Darling? Das ist ja entsetzlich!«
    »Absurd ist das! An den Tresor kommt niemand ran.«
    »Es ist die Rede von einem Tunnel. Genaueres ist mir nicht bekannt.«
    »Es ist absurd«, wiederholte Mobley. Newton betrachtete zerstreut seine Fingernägel.
    »Ihre Anwesenheit in New York ist dringend erforderlich«, fuhr Jimmy Stone fort. »Würden Sie sich bitte fertigmachen?«
    »Moment mal.« Newton hob eine Hand. »Was sollen wir denn dabei? Nehmen Sie mir die Frage bitte nicht übel! Aber wir können doch keine Gangster fangen!« Er lachte gekünstelt.
    »Da haben Sie recht, Sir, das ist unsere Aufgabe. Aber wir brauchen Ihre Bestätigung, daß nichts gestohlen wurde. Oder wieviel, je nachdem,« sagte der G-man vage.
    »Sollen wir etwa zur Bank?« fragte Mobley.
    »Ich habe den Auftrag, Sie zum FBI-Distriktgebäude zu bringen. Ihr Hauptkassierer wartet dort schon. Wir hoffen, die Gangster heute noch zu schnappen. Dann können Sie gleich wieder hierher zurückfahren.«
    »Fahr du mit!« sagte Mobley zu seinem Vize.
    »Ray, du weißt genau, daß wir den Tresor nur zu dritt öffnen können.«
    »Hat das nicht Zeit bis Montag?« wich Mobley noch einmal aus.
    »Bedaure, Sir. Wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen.«
    »Ich sehe den Nutzen nicht ein. Wenn Sie die Gangster erwischen, ist doch alles klar!«
    »Weigern Sie sich mitzukommen?«
    Mobley zögerte einen Moment. »Ich habe keine Lust«, murmelte er dann.
    »Ich glaube, Ihre Gesellschaft wird wenig Verständnis für Ihre Haltung aufbringen. Ich, offen gestanden, auch nicht.«
    »Ich meine, wir sollten fahren, Ray. Zum Abendessen können wir zurück sein.« Newton reckte entschlossen die schmalen Schultern.
    »Und ich?« rief Mrs. Mobley schrill. »Soll ich allein in dieser Wildnis bleiben?«
    »Mach das Fernsehen an!« sagte Newton steif. »Komm, Ray!«
    »Fahren wir in meinem Wagen?« fragte Mobley müde.
    »Unten am Rasthaus steht mein Dienstwagen, mit dem geht es schneller. Der Sheriff bringt sie nachher wieder hoch«, sagte Jimmy Stone fest.
    »Gut, bringen wir es hinter uns!« Mobley stand auf.
    ***
    Andy Keen reichte vorsichtig die Pakete nach unten, die der Franzose ihm abnahm.
    »Keine Angst! So ist das Zeug ungefährlich!« Boquet grinste sorglos. Keen kam ihm nach und brachte das in knallrote Plastikfolie eingeschlagene TNT behutsam zur Sprengstelle. Mißtrauisch maß er mit den Augen die Entfernung zu Phil.
    Der sah ihm interessiert zu. Die Pakete lagen außerhalb seiner Reichweite. Außerdem waren es zu viele.
    »Ihr werdet alle in die Luft fliegen«, sagte Phil leise. »Hau lieber ab!« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die Öffnung im Kanal.
    »Du willst mich nur aufhetzen. Halt’s Maul!« Der Gangster wandte sich ab, um die nächste Sendung TNT abzuholen, die Boquet jetzt von oben herunterreichte.
    Phil spürte plötzlich ein Kribbeln auf der Kopfhaut. Sein Unterbewußtsein hatte irgend etwas aufgenommen. Ein Geräusch? Er lauschte angestrengt. Das Poltern des Franzosen im Schacht, die dumpfen Schritte des Gangsters, das leise Gluckern, das helle Tropfen und Plätschern unten aus dem Kanal — diese Laute waren ihm schon vertraut.
    Da war es wieder! Ein gleichmäßiges kräftiges Rauschen, leise zwar, aber deutlich. Da unten kam jemand!
    Das hohe, leicht ovale Rohr verstärkte jedes Geräusch. Wie weit waren die Schritte noch entfernt?
    Andy Keen kam zurück, unter jedem Arm eins der roten Bündel. Sein Fuß stieß gegen einen Balken. Erschreckt hielt er inne.
    »So blöde kann keiner sein«, sagte Phil.
    Der Gangster befreite sich von seiner explosiven Last. Drohend sah er Phil an. »Wie meinst du das?«
    »Irgend jemand will euch verschaukeln, das ist doch klar.« Jetzt nur reden, reden, dachte er verzweifelt, damit niemand die Schritte hört. Mit den Schultern schob er sich näher an das Loch heran.
    »Wieso?«
    »Überleg doch mal! Wer hier

Weitere Kostenlose Bücher