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Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Erichsen
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schwankte bedrohlich, der etwa sechsjährige Junge an ihrer Hand konnte kaum folgen, und ein schwarzer Pudel sprang kläffend an ihr hoch.
    »Schnell, Mister, rufen Sie die Polizei, da hinten liegt ein Toter!« keuchte sie atemlos. Ihr Gesicht war merkwürdig grau.
    »Ein Toter? Wissen Sie das genau?«
    »Bertie sagte es, und ich hab’s gesehen.«
    Der Junge nickte heftig. »Und er ist ganz voll Blut«, sagte er eifrig.
    Vielleicht ein Mord, dachte Gordon Hagman. Und er dachte an die Reporter, die auftauchen würden, und im Geist rechnete er den erhöhten Verzehr durch die Polizei und Presse aus. Und er sah schon sein Bild in den Zeitungen, wie er aus seiner Imbißbude auf das Gebüsch hinüberdeutete, wo der Tote liegen sollte.
    Hastig wählte er die Nummer des nächsten Polizeireviers.
    »Bleiben Sie hier stehen!« sagte wenig später der rundliche Sergeant, der mit einem Motorrad herübergekommen war.
    Das Kindermädchen nickte stumm und hielt den Jungen fest an der Hand. Das Baby im Kinderwagen schrie.
    Schnaufend und schwitzend kämpfte sich der Polizist durch das dichte Gebüsch. Die Dornen zerkratzten sein Gesicht und seine Hände. Und dann sah er den Mann, der rücklings, mit dem Kopf nach unten, in der schmalen Felsspalte hing. Die Augen blickten leer zum Himmel. Ohne etwas zu berühren, kehrte der Sergeant um. Das war eine Sache für die Mordkommission.
    ***
    Als wir an diesem Abend unser Office betraten, fiel mein erster Blick auf den Stapel Akten, der auf meinem Schreibtisch lag.
    »Es scheint loszugehen«, sagte Phil munter.
    Das Telefon schrillte. Es war Myrna, unsere Telefonistin. »Hallo, Jerry«, klang es rauchig aus dem Hörer. »Sie möchten sich sofort bei Mr. High melden. Und Sergeant Schulz hat angerufen, er wartet auf Ihren Rückruf.«
    »Okay, Myrna, danke. Sie können mich gleich verbinden.« Ed Schulz gehört zur Mordkommission.
    Während ich auf das Gespräch wartete, schob ich die Aktendeckel auseinander. Jeder trug einen Namen. Joseph Conway alias Yellow Joey, Paul Mallory, Marcel Bocquet, Edward Martin, Lukas Dugdale. Ich sah mir die Fotos von Martin und Dugdale an. Ich erkannte das Gesicht sofort. Dugdale hieß der Mann, den ich am Morgen in Notwehr hatte erschießen müssen. Dann war Ed Schulz am Apparat.
    »Seit wann kümmert ihr Stars vom FBI euch um so miese Ganoven wie Conway, Mallory und Konsorten?« knurrte er.
    »Seit sie in einen FBI-Fall verwickelt sind«, antwortete ich höflich.
    »Diesen Dugdale haben Sie ja heute morgen erwischt, wie ich hörte.«
    »Ja!«
    »Ich will Ihnen mitteilen, daß Sie noch einen von Ihrer langen Fahndungsliste streichen können.«
    »Na fein«, sagte ich, »wer ist es denn?«
    »Paul Mallory.«
    »Und wo haben Sie ihn?« fragte ich. »East 29th Street.« Dort liegt das Leichenschauhaus.
    »Tot?« fragte ich trotzdem.
    »Er hat ein großes Loch in der Brust und zwei große Kugeln drin.«
    »Aus einer Neun-Millimeter-Luger«, sagte ich.
    »Woher wissen Sie denn das schon wieder?« fragte er verwundert.
    »Intuition nennt man das, mein Lieber.«
    »Eine der beiden Kugel stammt übrigens aus einer Kanone von Dugdale.«
    »Das hab’ ich mir gedacht.«
    »Man hat seine Leiche im Central Park abgeladen. Wir können froh sein, daß er so schnell gefunden wurde. Aber wissen Sie auch, was er an den Füßen und in den Haaren hatte?«
    »Schuhe und Pomade?« probierte ich. »Lehm«, sagte er triumphierend.
    Diese Information war Gold wert. Trotzdem sagte ich gleichgültig: »Na und?«
    Schulz ging prompt hoch. »Sagt der Kerl einfach na und? Der Lehm stammt nicht von über der Erde! Unser Labor ist da ganz sicher! Der Dreck kommt aus mindestens 20 Fuß Tiefe!«
    »Ist ja schon gut, Ed. Vielleicht war Mallory vor seinem Tode beim Bau beschäftigt?«
    »Dann muß er aber sehr kurz vor seinem Tode noch da beschäftigt gewesen sein. Das Zeug war ganz frisch. Und Dugdale hatte den gleichen Dreck an seiner Kleidung.«
    »Habt ihr bei den Baufirmen rumgefragt?«
    »Klar, die Anfrage läuft aber noch. Kein Ergebnis vor morgen mittag.«
    »Haben die Labormenschen eine Ahnung, wo der Lehm vorkommt?«
    »Haben sie. Das Zeug stammt aus der Downtown. Manhattan oder South Brooklyn. Diese Information ist allerdings nicht ganz sicher.«
    »Immerhin. Schönen Dank, Ed. Ich glaube, wir kommen jetzt weiter.«
    Phil hatte einige Akten überflogen. Unterwegs zum Büro von Mr. High informierte er mich kurz. »Alles kleine Lichter, einschließlich Yellow Conway. Nur die

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