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Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Titel: Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen Kostenlos Bücher Online Lesen
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etwas nicht erlebt. Hier im Hauptquartier lagern zur Zeit 182 475 Revolverpatronen…«
    »So viel?« fiel ihm Phil überrascht ins Wort.
    Der Captain schüttelte den Kopf.
    »Soviel ist das gar nicht. Zur Stadtpolizei gehören rund fünfundzwanzigtausend Beschäftigte. Natürlich tragen nicht alle Waffen. Die Schreibkräfte, die Laborleute, die Burschen im Nachrichtenzentrum, also an den Fernschreibern, den Telefonen, der Rohrpost, in der Funkleitstelle und ähnliche, die brauchen natürlich keine Munition. Aber Sie können mit wenigstens zehntausend Mann rechnen, die bewaffnet sind. Wenn Sie nur für jeden eine Schachtel mit fünfundzwanzig Patronen in Reserve halten, haben Sie schon eine Viertelmillion Patronen. Dazu liegen aber bei den Revieren garantiert auch noch hundert- bis zweihunderttausend Schuß!«
    »Und die prüfen Sie alle?« fragte ich.
    »Was bleibt uns denn übrig? Meinen Sie, wir riskieren das Leben von noch einem einzigen, nachdem wir wissen, daß etwas mit der Munition nicht stimmt? Im Augenblick arbeiten wir nach einem einfachen System. Aus jeder 25er Schachtel wird wahllos eine Patrone entnommen und geöffnet. Alle anderen werden gewogen. Die Reviere haben Anweisung, ihre lagernde Munition zurückzubringen und umzutauschen gegen geprüfte. Und das alles muß schnell geschehen. In jeder Minute kann ein Cop dran glauben müssen, weil er noch mit leerer Munition herumläuft, ohne es zu wissen.«
    »Haben Sie schon etwas gefunden?« fragte Phil.
    Captain Dennering schüttelte den Kopf.
    »Nichts. Bisher war alles in Ordnung.«
    Ich drückte ihm eine Karte in die Hand, auf der mein Name und die Telefonnummer des Distriktgebäudes stand einschließlich der Rufnummer für den Hausanschluß des Apparates in unserem Office.
    »Rufen Sie uns bitte umgehend an, wenn Sie etwas finden, Captain«, bat ich.
    Dennering versprach es. Bevor sie im Hauptquartier nicht mit dem Prüfen der Munition zu einem Abschluß gekommen waren, konnten wir hier nichts unternehmen. Also fuhren Phil und ich hinauf zum 62. Revier, um dort noch einmal alles gründlich zu durchleuchten.
    Captain Milton empfing uns mit einer interessanten Neuigkeit.
    »Wir haben uns die Munition vorgenommen«, sagte er. »Wir hatten noch zwei Bestände. Etwas über hundert Patronen waren noch da, als in dieser Woche eine Kiste Nachschub aus dem Hauptquartier geholt wurde. Diese hundert Patronen sind in Ordnung. Aber in der Kiste, die vom Hauptquartier geholt wurde, ist nicht ein gebrauchsfähiger Schuß! Nicht eine Patrone enthält Pulver, nicht eine!«
    ***
    Glatzen-Johnny und sein Komplice Slim Brodder betraten den Trödlerladen in der Downtown erst, als sie sich überzeugt hatten, daß keine anderen Kunden sich im Geschäftsraum aufhielten. Muffiger Geruch erfüllte den düsteren Raum. Selbst durch das große Schaufenster konnte nicht viel Licht einfallen, weil es mit Hunderten von Gegenständen vollgestopft war, die der Geschäftsinhaber verkaufen wollte. Es gab gebrauchte Vogelbauer und Bügeleisen, Möbel, Kleidungsstücke, Kameras und Uhren, Kinderspielzeug, alte Schallplatten und Bücher, echten und unechten Schmuck, sogar Blumentöpfe und Küchengerätschaften. Offenbar fehlten nur Autos und Flugzeuge in diesem Miniatur-Z weithand-W arenhaus.
    Aus der Düsternis, die in dem großen Raum herrschte, erschien ein kleiner, buckliger Mann von unbestimmbarem Alter.
    »Glatzen-Johnny!« brummte er mürrisch. »Du hast mir gerade noch gefehlt. Was willst du mir diesmal andrehen, he? Bilde dir nicht ein, daß ich ewig deine Sore kaufe. Das wird mir zu heiß. Was hast du denn überhaupt? Und wer ist der Kerl da?«
    »Ein Kumpel«, sagte Glatzen-Johnny nur. »Und wir wollen dir nichts verkaufen. Du sollst uns nur deinen Lieferwagen für einen Tag leihen.«
    »Meinen Lieferwagen? Bist du verrückt? Wenn es schief geht und die Polizei schießt auf euch, wer bezahlt mir dann den Wagen?«
    »Es wird nichts schiefgehen, weil wir nichts Besonderes Vorhaben. Wir wollen nur etwas wegbringen, was zu groß ist für einen Personenwagen.«
    »Was denn?«
    »Das geht dich einen Dreck an«, sagte Johnny trocken. »Leih uns den Wagen, und du hast, na, sagen wir, vierzig Dollar verdient!«
    »Sechzig«, verlangte der Trödler sofort.
    »Komm, Slim«, sagte Johnny und zog seinen Gefährten auf den Ausgang zu.
    »Achtundfünfzig!« rief der Trödler hastig.
    »Fünfzig und keinen Cent mehr«, entgegnete Johnny. »Also, rück schon den Schlüssel ’raus. Morgen um die

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