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Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Titel: Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen Kostenlos Bücher Online Lesen
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hast du’s! Cops, wie ich es mir dachte! Und die lassen sogar zwei Mann zurück! Anscheinend bleiben die beiden, bis der letzte Cent ausgezahlt ist!«
    So schien es in der Tat zu sein. Der Streifenwagen fuhr hinter der Limousine wieder weg, aber zwei Cops blieben zurück. Einer verschwand im Gebäude, der andere bezog Posten neben einer Tür mit der Aufschrift: »Sozialamt — Auszahlungsstelle«.
    Sie warteten eine halbe Stunde. Dann sagte Brodder: »Komm, wir verschwinden!«
    »Aber wenn uns der Cop sieht?« wandte Johnny ein.
    »Na und? Ist es vielleicht verboten, aus einem bewohnten Haus herauszukommen? Los, komm schon. Ich bin bedient von der verrückten Alten. Aber das hätten wir uns ja gleich denken können. Von einer Alten einen richtigen Tip zu erwarten! Wie dämlich sind wir eigentlich?«
    Sie überquerten den Hof und verschwanden in der Einfahrt, ohne daß der Cop sich um sie gekümmert hätte. Bald darauf tauchten sie mit dem Lieferwagen wieder bei Mrs. Collins auf. Die Greisin machte große Augen, als Brodder und Johnny ihr die Truhe ächzend wieder in die kleine Diele brachten.
    »Da haben Sie Ihr hübsches Stück wieder!« knurrte Brodder. »Auf dem Hof wimmelte es von Cops. Gleich mit Tommy Guns. Wir hätten acht Mann und Maschinengewehre gebraucht, um da etwas ausrichten zu können! Folglich ist unsere Abmachung erledigt. Ihr Tip war nicht gut, also brauchen wir die Truhe nicht wegzuschaffen. So, Sie alte Hexe, und jetzt hören Sie mir mal genau zu. Wir wissen, was in der verdammten Truhe ist. Wir haben Sie in der Hand. In Zukunft, meine Liebe, werden Sie als Bewährungshelferin für Johnny mal wirklich etwas tun. Sobald wir das nächste Ding ausbaldowert haben, werden Sie uns ein Alibi beschwören, verstanden? Sie werden die Finger dafür hochheben, daß wir beide bei Ihnen waren, als das Ding gedreht wurde. Stellen Sie sich schon darauf ein. Ein besseres Alibi als eines von seiner Bewährungshelferin kann ein Vorbestrafter gar nicht bringen.«
    »Ich verstehe«, sagte Mrs. Collins. Ihre Augen blickten furchtlos auf die beiden Gangster. Und irgendwie schien es, als ob sich ihre Gedanken mit einem ganz anderen Problem beschäftigten.
    ***
    »Lassen Sie die beiden Patrolmen Badfield und Snuggle noch einmal rufen«, sagte Captain Milton in sein Telefon, bevor er sich mir und Phil zuwandte. »Im Hauptquartier hat man noch keine unbrauchbare Munition gefunden?« fragte er noch einmal mit sorgenvollem Gesicht.
    »Noch nichts«, bestätigte ich. »Dabei haben sie dort schon Hunderte von Kartons geprüft. In der Waffenkammer stehen Dutzende von Cops an Schraubstöcken und reißen Geschosse aus den Hülsen, um festzustellen, ob Pulver drin ist. Bis jetzt haben sie dort nicht eine leere Patrone gehabt. Anscheinend ist die einzige Kiste unbrauchbarer Munition in Ihrem Revier, Captain.«
    Milton fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Man sah ihm an, daß er seit gestern abend nicht mehr aus der Uniform gekommen war. Die Augen lagen tief in den Höhlen und waren vor Übermüdung gerötet.
    »Ich verstehe das nicht«, murmelte er. »Ich habe selbst nachgeprüft. Die Munition ist in unsere Vorratskammer gebracht worden. Es gibt nur zwei Schlüssel für diesen Raum. Einen habe ich hier in meinem Schreibtisch, und ich kann garantieren, daß ihn niemand benutzen konnte. Tagsüber sitze ich vor dem Schreibtisch, und nachts ist er abgeschlossen. Es hätte jemand das Schloß aufbrechen müssen, um an den Schlüssel zu kommen.«
    »Darf ich mir das Schloß einmal ansehen?« fragte Phil.
    Mit einem Achselzucken ging Milton von seinem Schreibtisch weg. Phil ging in die Hocke und musterte das Schloß der mittleren Schublade. Er schüttelte den Kopf.
    »Nichts zu sehen, nicht der kleinste Kratzer«, sagte er.
    Die beiden Patrolmen erschienen. Wir sprachen noch einmal mit ihnen über den Munitionstransport. Diesmal ließen wir uns minuziös die Zeremonie der Munitionsübergabe im Hauptquartier schildern, aber es gab nicht einen Augenblick, der uns hätte mißtrauisch machen müssen. Und jemand, der nicht zum Hauptquartier gehörte, hatte gar keine Chance, die Dinge dort zu beeinflussen. Bei der Übergabe der Munitionskiste konnte nichts passiert sein.
    »Okay«, seufzte Phil. »Da kann sich nichts abgespielt haben. Jetzt liegt also die Kiste in Ihrem Streifenwagen. Beschreiben Sie uns jetzt, was Sie getan haben. Aber wir möchten jede Kleinigkeit wissen. Schildern Sie uns zunächst, welche Straßen Sie gefahren

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