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Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Titel: Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
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mündete oben in einer finsteren, aber weiträumigen Diele. Der Lange riß eine Kabelverbindung aus der Wand, die von der massiven Haustür bis in eines der ebenerdigen Zimmer und dort in eine rote Warnlampe führte.
    »Daran hat er nicht gedacht, dieser Tölpel von Cotton!« grinste er. Das Zimmer war einigermaßen wohnlich möbliert. Nachdenklich sah der Lange auf einen Sessel, in dessen Lehne sich ein häßlicher schwarzer Säurefleck gefressen hatte. Das konnte nicht so bleiben. »Ein Haus kann so alt und verlassen sein, wie es will. Frische Säureflecken haben darin nichts zu suchen«, sagte er bestimmt. Mit seinem Taschenmesser lockerte er den Bezugsstoff und riß ein ungleichmäßiges Stück mit dem Fleck darauf ab. Er steckte es in seine Tasche, klappte das Messer zu und ließ es verschwinden. Sorgsam nach anderen Spuren suchend, die er hinterlassen haben könnte, ging er durch den Raum. Als er gewiß war, daß sich hier keine Fingerabdrücke mehr befanden, stieg er auf einen Stuhl in der Mitte des Zimmers und schraubte die Glühbirne aus der schirmlosen Lampe. Statt dessen drehte er eine andere ein, stieg herab und ging zum Lichtschalter an der Tür.
    Ein Schmunzeln lag auf seinen schmalen harten Lippen, als er den Schalter herumdrehte. Es gab einen kleinen Blitz und einen leichten Knall. Im ganzen Zimmer sank eine feine Staubschicht nieder. Der Lange schloß vorsichtig hinter sich die Tür, durchquerte die Diele und stieg in den ersten Stock hinauf, wo für eine gewisse Zeit sein Schlafzimmer gewesen war. Hier nahm er eine Tasche, packte seine persönlichen Dinge hinein und stellte sie auf den Treppenabsatz. Da er es abgelehnt hatte, auch bei Nacht im Bett die feinen Handschuhe zu tragen, mußte er hier mehr auf unabsichtlich hinterlassene Fingerprints achten. Er wischte alle glatten Flächen sauber und sah prüfend darüber. »Das wird mit dem Staub ein schönes altes Bild der Verlassenheit ergeben«, murmelte er. Auch in diesem Zimmer wechselte er die Birnen in der Deckenlampe aus, schaltete ein und hatte die Befriedigung, seinen selbst erzeugten Staub in schönem Gleichmaß herunterschweben zu sehen.
    Noch ein Zimmer blieb ihm. Stirnrunzelnd trat er in die Kammer, in der Louis gehaust hatte. Bisher war er hier kaum gewesen, weil er glaubte, daß jeder, auch ein gemieteter Gangster, ein gewisses Recht auf Eigenleben haben müsse, wenn der Dienst vorüber war. Aber jetzt betrachtete er die Szene nur kurz. Dann machte er einen Schritt zurück ins Treppenhaus. In der Stille wirkte sein scharfes Flüstern doppelt laut: »Louis! Sofort heraufkommen!«
    Louis nahm ein schmutziges Taschentuch aus der Hosentasche und fuhr großzügig damit über den Türknauf, den Wasserhahn und die Stelle am Schrank, wo er ihn aufzudrücken pflegte. Dann sah er den Langen erwartungsvoll an. Sein Lächeln erstarb, als der mit einer Fußbewegung unter dem Bett zwei leere Ginflaschen hervorkollem ließ. Sie rollten bis zur Mitte des Zimmers. Der Lange nahm das Zahnputzglas und knallte es mit einer wütenden Handbewegung in die gleiche Richtung, so daß es zersplitterte.
    »Sauberreiben«, befahl er. »Aber jeden Splitter!« Louis kniete sich angstvoll nieder und begann die Scherben mit seinem Taschentuch zu polieren.
    »Laß das jetzt sein«, knurrte der Boß. »Hinunter mit dir!« Louis stand aus der Hocke auf und lief gebückt zur Tür. Der Lange sah ihm wütend nach. Dann wechselte er die Lampe an der Decke aus, und als sie knallte, bedeckte sich auch dieser Raum mit scheinbar jahrealtem Staub…
    Sie trafen sich im Keller wieder. Louis sah zu Boden, aber er mußte noch etwas sagen.
    »Boß…«
    »Ja?«
    »Da ist noch was… Im Schrank oben. Ich meine… die große Flasche mit der Säure…«
    Der Lange lachte böse. »Die lassen wir stehen, bis ein Neugieriger den Schrank aufmacht. Er wird sich wundern, was ihm dann entgegenkommt!« Louis riß die Augen auf. Dann lachte er lautlos, aber häßlich.
    ***
    Die grundlose Tiefe, in die ich gestürzt war, fand langsam ihre Begrenzung, als mir das Bewußtsein wiederkehrte. Und zwar fand sie diese Begrenzung nach allen Seiten, nach allen sechs Seiten, wie ich verwundert feststellte. Merkwürdigerweise empfand ich keine Schmerzen, nur eine leichte Atemnot. Erst später begann mein Kopf zu dröhnen und der linke Arm zu schmerzen. Vorläufig stieß ich mit dem Kopf und mit den Füßen, oben und unten und rechts und links an enge Wände.
    Ich hatte das deutliche Gefühl, in eine Kiste

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