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Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Titel: Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
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sprechen, der hier wohnt«, sagte ich freundlich. »Leider sehe ich keine Möglichkeit, hineinzukommen.«
    »Da wohnt keiner«, schüttelte sie heftig den Kopf. »Das müßte ich wissen. In meinem ganzen Leben bin ich nur einmal aus dieser Gegend herausgekommen, als nämlich meine Schwester in Harrisburgh heiratete. Und das ist diesen Monat genau fünfundvierzig Jahre her!«
    »Sind Sie wirklich ganz sicher, Madam?« fragte ich. Sie hob die spitzen Schultern und sah mich böse an.
    »Wenn Sie es nicht glauben, fragen Sie doch die Hausbesorgerin. Die wohnt gleich nebenan Parterre und müßte es schließlich wissen. Irma Pacher heißt die Person. Aber ich will ja nichts gesagt haben!« nickte sie, drehte sich um und ging mit kleinen Schritten davon. Einen Augenblick lang war ich sicher, die alte Dame in letzter Zeit schon einmal gesehen zu haben.
    Noch einmal betrachtete ich das Haus. Es machte selbst in der Nachmittagssonne einen finsteren und abweisenden Eindruck. Schließlich konnte es nicht schaden, sich die Hausbesorgerin anzusehen. Ich tat die paar Schritte bis vor die Tür des modernen Nebenhauses. Tatsächlich stand der Name »Pacher« neben dem Klingelknopf links unten. Ich drückte den Knopf und wartete.
    Der Öffner summte. Im Flur war es angenehm kühl. Neben dem Lift stand eine Wohnungstür offen.
    »Ich komme gleich«, schrillte eine keifende Frauenstimme aus irgendwelchen hinteren Räumen. »Sie können schon mal ’reinkommen!«
    Ich trat durch die Tür in die muffige, dunkle Diele. In der Küche briet ein älterer Fisch, dem Geruch nach zu urteilen.
    »Hallo…« wollte ich sagen, kam aber nur bis zur ersten Silbe. Der Teppich unter mir gab plötzlich nach.
    Nun habe ich das schon mindestens so oft erlebt, daß ich mit der Nummer auftreten könnte. Ich riß also beide Arme auseinander und warf mich nach vorn. Die Rechte bekam einen Mantel zu fassen und nahm ihn mit; die Linke schlug so fest auf den Rand der Luke, die sich da unter mir geöffnet hatte, daß mein Fall sekundenlang gebremst wurde. Nur der nach vorn gebeugte Oberkörper wurde von jemandem, der da plötzlich stand, mit einem vollen Haken aus dem Finstern getroffen, und als mir dann noch jemand mit einem scheinbar eisernen Absatz auf den linken Arm trat, ließ ich’s sein und begab mich in die Tiefe, die mir unendlich schien. Den eigenen Aufprall hörte ich nämlich nicht mehr.
    ***
    »Hast du ihn gut untergebracht?« fragte der Lange.
    »Ich denke schon, Boß!«. antwortete die keifende Frauenstimme, aber der Lange sagte böse: »Ich weiß, daß du’s kannst, Louis. Aber jetzt redest du wieder normal, kapiert?« Das letzte sagte er in einem so freundlichen Ton, daß sich jeder andere in ihm getäuscht hätte. Aber nicht Louis.
    »Ist ja schon gut, Boß. Was machen wir jetzt?«
    »Wir räumen auf. Das Loch da oben kann bleiben, bis wir fertig sind. Ich wette, der G-man hat hinterlassen, wohin er gegangen ist.«
    »Gefahren, Boß. Mit einem Jaguar E, knallrot. Das Ding steht wie ein Feuersignal einen Block weiter auf der Straße.«
    »Na und? Soll er vielleicht bei uns im Schlafzimmer gefunden werden? Los jetzt!«
    Die beiden gingen den Keller entlang bis zur Tür des Heizraums, die sich unter ihrem Sicherheitsschlüssel öffnete. Neben den zwei großen Heiz-Öltanks war ein dritter kleinerer aufgestellt, und als Louis daran zog, schwang er herum und gab einen schmalen Durchgang in das Nebenhaus frei. Der Lange drehte einen Schalter, und überall ging das Licht an. Hatte das Haus von außen halbwegs unbewohnt gewirkt, so boten diese Keller das Bild einer billigen Notunterkunft heruntergekommener Hilfsmonteure — aber das Bild täuschte. Die rohen Bettstellen wiesen in Wirklichkeit keine rauhe Stelle auf. Die Betten waren gut, die schmierig aussehenden Polsterstühle so farbecht, daß man sich ruhig mit einer weißen Hose hätte daraufsetzen können — und so war es mit allem. Ein fähiger Theaterdekorateur schien die Einrichtung besorgt zu haben.
    In einem Keller, in dem es wie in einem Werkraum aussah, täuschte die Unordnung allerdings nicht. Einzig ein schwarzer Koffer von ungewöhnlicher Form ragte aus der Unordnung hervor. Der Lange trat ein paar Kabelreste und Kringel von schwarzem Isolierband achtlos beiseite.
    »Du trägst jetzt den Koffer vorsichtig hinüber und bringst ihn in die Wohnung. Ich habe oben noch etwas zu tun. Wenn du zurückkommst, wartest du hier auf mich.«
    Er schritt zur Kellertür und ging die Treppe hinauf. Sie

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