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Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Titel: Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
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ganzen Sache zu wenig verstehe, Chef. Aber wir sollten uns heute nacht in die wichtigsten Fernschreibeverbindungen eingeschaltet lassen, denke ich. Vielleicht erregt irgendeine Meldung unseren Verdacht.«
    »Mit den Hauptnachrichtendiensten sind wir sowieso verbunden, und zusätzliche Schaltungen werden sich in der kurzen Zeit, die uns noch verbleibt, nicht mehr bewerkstelligen lassen. Oder?«
    Dr. Bensberg schüttelte den Kopf.
    »Die Netze gehören verschiedenen Gesellschaften. Außerdem brauchten Sie bei den meisten eine richterliche Einwilligung. Wir haben viel zuwenig Zeit.«
    Das Telefon auf Mr. Highs Schreibtisch surrte. Er nahm den Hörer ab. Gleichzeitig schaltete er den Lautsprecher ein, so daß wir mithören konnten. Es war Captain Marker von der City Police.
    »… geht um den Logan-Fall«, erklärte er. »Seit Ihr schlauer Cotton damit zu tun hat, sind zwei weitere Leute abhanden gekommen. Eine alte Dame krähte mir gerade am Telefon ins Ohr, daß Logans kleiner Vetter Jim abgängig ist, sowie seine Schwester Eileen. Ich dachte, ich sag’ Ihnen mal Bescheid, Mr. High. Haben Sie nun den Fall, oder habe ich ihn?«
    Mr. High antwortete: »Lieber Marker, wenn Sie mir sagen, daß zwei Leute vermißt werden, haben wir den Fall wahrscheinlich. Da der Verdacht auf staatsgefährdende Anschläge naheliegt, bin ich gern bereit, zu übernehmen. Cotton kommt ’rüber zu Ihnen. Sind Sie noch im Office?«
    Was Captain Marker von der City Police noch zu sagen hatte, interessierte mich nicht mehr besonders. Jim, mein Zeitungsboy und neuester Informant, war verschwunden. Was auch immer in dieser Nacht durch die Fernschreibeleitungen laufen mochte — im Augenblick war es nicht so wichtig für mich wie das Schicksal des Jungen. Ich stand auf. Mr. High legte den Hörer nieder. Er sah mich an.
    »Gehen Sie nur, Jerry. Vielleicht wird das unsere heiße Spur.«
    »Heiß«, sagte ich, »wird es, wenn ich einen finde, der dem Bürschchen etwas getan hat!«
    ***
    Ich hätte mir die Zeitungsboys im Hof des Verlagsgebäudes zusammentrommeln können, denn da standen schon ein paar von ihnen und warteten auf die Nachmittagsausgabe. Aber es schien mir besser, die Sache offiziell anzugehen.
    So saß ich im Zimmer des Vertriebsleiters einigen der jungen Burschen gegenüber. Ich zeigte ihnen kurz meine Marke und stellte mich vor.
    »Ich bin Jerry Cotton. Ein Kollege von euch, der mir jeden Morgen die Zeitung bringt, ist seit einigen Stunden verschwunden. Jimmy Logan. Es liegt der Verdacht nahe, daß er nicht freiwillig verschwunden ist. Hat Jimmy einem von euch in den letzten Tagen oder gestern, oder vielleicht sogar erst heute irgend etwas erzählt, was… ungewöhnlich war? Daß er vielleicht etwas gesehen hatte oder etwas vorhatte?«
    Sie sahen sich betreten an, und einer kratzte sich am Kopf, indem er seine Mütze bis fast vor die Augen schob.
    »Sollte es etwas… na, nicht ganz Hasenreines gewesen sein, dürft ihr jetzt nicht kneifen, Jungs«, sagte ich. »Es geht um mehr, und vielleicht sogar um Jimmy!«
    »Wir wissen nichts«, murmelte der Längste von ihnen. »Wir würden es sagen. Schon wegen Jim.«
    »Na, schön«, mischte sich der Vertriebsleiter ein. »Dann könnt ihr wohl gehen, nicht wahr?«
    Ich nickte etwas verblüfft, aber er zwinkerte mir zu. Als alle draußen waren, sagte er leise: »Ich glaube nicht, daß die etwas wissen. Das sehe ich denen doch an der Nasenspitze an. Aber vielleicht weiß ich etwas.«
    »’raus damit!«
    »Jim hat mich vorgestern etwas gefragt. Eine bestimmte Adresse in seinem Bezirk. Ein leerstehendes Haus. Die Boys haben immer ein paar Extra-Exemplare mit zur Werbung. Jim hat nun wohl beobachtet, daß in dem Haus wieder jemand wohnt und ein paarmal das Blatt hingeliefert. Nun muß ihm der neue Mieter wohl irgendwie komisch gekommen sein. Ich habe ihn zum Abonnementsleiter geschickt.«
    Ich war schon an der Tür.
    »Wo finde ich den?«
    Der Vertriebsleiter spurte schnell. »Ich fahre Sie hinauf, Mr. Cotton. Neunzehnter Stock. Damit der eine bessere Übersicht hat«, versuchte er zu witzeln, aber im Augenblick stand mir nicht der Sinn danach. Wir schossen im Lift hoch, dann ging es durch einen langen Gang, links herum, durch ein Vorzimmer hindurch.
    »Das ist Mr. Cotton von FBI, Ed«, stellte mich mein Begleiter vor. Der Abonnementsleiter nickte mir zu. »Es geht um Jim Logan. Ich habe dir den kleinen Kerl gestern hinaufgeschickt. Er hatte eine Frage wegen eines Kunden. Erinnerst du dich?«
    Ed

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