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Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Titel: Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Gabel zurück.
    Phil war schon aufgestanden. »Captain Marker kommt selbst?«
    Mr High nickte: »Er erwartet Sie vor dem Haus!«
    ***
    Sie trafen zur gleichen Zeit vor dem Haus 172 Roland Street zusammen, der Captain der Stadtpolizei und mein Freund und Kollege Phil. Sie kamen sich von beiden Enden der Straße entgegen und hielten mit geringem Abstand auf der gleichen Straßenseite — ein altes Manöver, damit wenigstens einer nicht erst zu wenden braucht, wenn jemand flüchtig wird.
    »Da drin ist er?« fragte der Captain und deutete mit dem Daumen auf das Haus. Phil nickte.
    »Dann wollen wir mal hinein«, murmelte Marker.
    »Ich fürchte, der Laden ist geschlossen, Captain. Haben Sie vielleicht gleich einen Haussuchungsbefehl mitgebracht? Das wäre eine fabelhafte Leistung in der kurzen Zeit!«
    Marker drückte zur Sicherheit noch einmal gegen die Tür, die unter seiner Hand ächzte.
    »Wenn das FBI sich manchmal ein bißchen mehr um das kümmern wollte, was in der eigenen Stadt vor sich geht«, sagte er ungnädig, »dann wüßte das FBI längst, daß dieses Haus unbewohnt und von der Stadt New York enteignet ist. Der Kasten wird abgerissen, und ich werde sofort damit anfangen!«
    Er nahm einen Anlauf und donnerte mit der Schulter gegen die Haustür. Ganz so solide, wie sie aussah, war sie wohl nicht mehr gewesen, denn die Bretter klafften schon. Nur die neuen Schlösser hielten noch.
    »Augenblick«, sagte Phil und stoppte den Captain vor einem neuen Anlauf. »Da will das FBI auch mitmachen!« Er warf sich mit einem kurzen federnden Sprung gegen die Tür und taumelte mit den staubenden Trümmern zugleich in eine finstere Diele. Marker trat ein paar Holzsplitter ungnädig zur Seite und folgte ihm, aufmerksam umhersichernd.
    »Riecht nicht so, als wäre in den letzten Jahren hier jemand gewesen. Und schon gar nicht Ihr Kollege Cotton.«
    »Ich wüßte nicht, daß Jerry irgendwie besonders riecht«, murrte Phil, trat eine Tür zur Linken auf und hustete vor dem Staub, der ihm entgegenquoll. Marker hatte den Dienstrevolver in der Hand, als Phil sich eng an den Türpfosten geschmiegt vortastete, um Licht zu machen. Der Schalter knackte, aber sonst geschah nichts.
    »Rechts ist noch so ein Zimmer. Lassen Sie mich mal, Phil!« sagte Marker. Dieselbe Prozedur, derselbe Erfolg. Nur der Staub schien noch etwas schlimmer.
    In diesem Augenblick, als alles wieder still war, hörten sie beide einen entfernten Knall. Es war ein unbestimmbarer Knall, dem sogar eine Art Echo zu folgen schien.
    »Ein Smith and Wesson war das nicht«, sagte der Captain sinnend.
    »Still!« sagte Phil. Sie horchten noch eine ganze Weile in das grabesähnliche Schweigen hinein, hörten aber nichts weiter.
    Phil drehte sich um. »Es hat keinen Zweck, hier in der Dunkelheit herumzutappen«, meinte er. »Ich bestelle uns jetzt ein hübsches kleines Aufgebot von erfahrenen Kollegen, und dann nehmen wir die Bude im Licht unserer Scheinwerfer systematisch auseinander. Ich habe etwas gegen Häuser, in denen Jerry Cotton auf rätselhafte Art verschwindet. Einverstanden?«
    Captain Marker nickte. »Bis auf einen Punkt, Decker. Wir holen meine Leute, nicht eure. Die haben es näher, sie kennen sich in der Umgebung aus, und schließlich ist dieser Laden städtischer Besitz.«
    Phil grinste. Aber es schien ihm nicht die Zeit und nicht der Ort für kleine polizeiliche Wettbewerbe.
    »Gut. Ich warte hier.«
    Der Captain entfernte sich brummend. Als er bei der zerborstenen Tür war, sagte Phil wie nebensächlich: »Ob Sie sicherheitshalber auch mal bei uns nachfragen, ob Jerry vielleicht wieder aufgetaucht ist?«
    »Ja — was glauben denn Sie, warum ich mitten in der Nacht durch diese Spinngewebe krieche, wenn nicht wegen dem?« sagte Marker grinsend.
    ***
    Befehlsgemäß hatte Louis die Zündung ausgeschaltet. Der Nachthimmel ließ ihm noch genügend Licht, um den Weg zu sehen, der gerade auf ein unbeleuchtetes Gebäude zuzuführen schien. Die Bremsen des milchig-weißen Chevrolet faßten, als er dicht davor war, und dann knirschte der Kies, und alles, was der Lange noch hörte, war das Ticken der Wagenuhr.
    »Gut«, sagte der Lange. Er sah auf die Uhr. »Wir haben genug Zeit, um hineinzukommen, unser Akkordeon anzuschließen und abzuwarten.«
    »Unser… Akkordeon?« fragte Louis ungläubig. Der Lange schnaubte.
    »Dummkopf. Hast du dir den Koffer noch nie genau angesehen, was? Sieht doch genau wie ein Akkordeonkoffer aus!«
    Louis dachte nach. Dann nickte

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