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Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Titel: Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Glitzern trat in die Augen des anderen.
    »Unsinn. Du bleibst hier. Soll ich jedesmal zu dir hinüber, wenn wegen der Papiere was zu besprechen ist? Dann haben sie uns beide bald! Noch den einen Tag, dann ist sowieso alles vorbei.«
    »Wie meinst du das?« fragte Hart in plötzlich erwachtem Mißtrauen.
    »Na… ich meine, dann kann jeder von uns gehen, wohin er will. Du in dein Schweizer Sanatorium, und ich… na, ich weiß noch nicht so recht. Mexiko vielleicht.«
    »Mexiko ist gut«, murmelte Hart. Ein paar Minuten vergingen schweigend. Dann fragte der Lange unvermittelt: »Meinst du nicht, Hart, daß die Zertifikate schon heute ein treffen könnten?«
    »Unsinn. Die Aktien werden mir an den verschiedenen Börsenplätzen heute übertragen. Dann nehmen die Banken sie in den Tresor, fertigen ein Eigentumsdokument darüber aus und geben es dem Makler. Die Makler schicken es mit Luftpost an das Postfach im Grand Central. Vor morgen kann da nichts sein.«
    »Schade«, sagte der Lange versonnen.
    ***
    »Ich habe die Liste«, sagte Phil triumphierend, als ich hinter seinem geparkten Wagen in der Bronx aus meinem Jaguar stieg.
    »Und deshalb holst du mich über Funk von einem Schäferstündchen mit einem netten Mädchen weg?« fragte ich ihn vorwurfsvoll. Er grinste.
    »Wenn das Mädchen unter siebzig war, kriegst du einen Dollar.«
    »Ich bin nicht ganz sicher«, mußte ich gestehen. »Wie heißt die Leuchte des Fernschreibwesens, und wo haust sie?«
    »Eric Mulgren. Bis vor vier Wochen war er Star der Schaltungstechniker bei Bell Telephone, dann haben sie ihn gefeuert. Warum, wollten sie nicht sagen. Er wohnt drei Häuser weiter. Komm, den sehen wir uns mal an.«
    Wir pilgerten die Straße entlang, gelangten vor eine Haustür, drückten auf einen Klingelknopf der dritten Etage und bekamen aufgetan. Der Lift funktionierte sogar, und oben erwartete uns eine strahlend blonde Frau in den Vierzigern mit drei ebenso blonden Kindern.
    »Mrs. Mulgren?« fragte Phil. Sie nickte. Wir wiesen uns aus. Sie betrachtete unsere Marken mit Interesse, aber ohne Angst.
    »FBI?« fragte sie. »Was kann ich für Sie tun?«
    Phil lächelte sein schönstes Lächeln. »Ich weiß zwar nicht, wie Sie hier im Haus miteinander auskommen,^ aber vielleicht wäre es doch besser, wenn wir das drinnen besprächen?«
    Sie nickte, drängte ihre Kinder zurück und ließ uns eintreten. Im Wohnzimmer gruppierten sich die Kinder ringsum auf dem Boden, und wir ließen uns in einer bequemen Sitzecke nieder, an der mich persönlich nur die etwas grelle Farbe störte.
    »Sie kommen wegen Eric?« fragte sie geradeheraus.
    »Ja«, antwortete Phil ebenso direkt. »Am liebsten hätten wir mit ihm selbst gesprochen. Ist er nicht hier?«
    »Eric hat drei Tage, nachdem er bei Bell geflogen ist, ein Angebot der NASA bekommen und ist eine Woche später abgeflogen, ich vermute, nach Alaska. Wenn Sie also etwas über Eric wissen wollen, müssen Sie versuchen, bei der NASA nachzufragen. Wie ich die NASA kenne, ist das ziemlich aussichtslos. Aber ich frage auch nicht. Eric hat alle drei Monate drei Wochen Urlaub, und das Geld kommt regelmäßig. Ich habe seinen Vertrag gesehen. Nach zwei Jahren kann ich nachkommen, zu ihm ziehen mit den Kindern, wo er eben gerade arbeitet — und so lange muß ich eben warten.«
    Sie sagte das alles so einfach und selbstverständlich, daß ich auch wegen Eric Mulgren kein schlechtes Gefühl hatte. Phil schien den gleichen Eindruck zu haben, denn er stand auf.
    »Diese Auskünfte genügen uns eigentlich schon, Mrs. Mulgren. Mehr wollen wir gar nicht wissen. Natürlich werden wir Ihre Auskunft nachprüfen müssen, aber im Grunde suchen wir einen Fernschreibtechniker, der in den letzten Wochen hier war und nicht in Alaska. Entschuldigen Sie die Störung.«
    Sie geleitete uns inmitten ihrer Kinder zur Tür und nickte uns freundlich, aber mit einer gewissen Würde zu.
    Auf der Straße blickten wir uns an.
    »Ja…«, sagte Phil.
    »So etwas gibt es also auch«, fügte ich hinzu. »Wen hast du noch auf der Liste?«
    »Gerald Peretti. Flog vor zwei Wochen bei der TTC. Grund ebenfalls unbekannt.«
    »An sich eine etwas zu kurze Zeit. Aber wenn er nicht zu weit weg wohnt, können wir ihn ja mal anschauen.«
    »Er wohnt gar nicht weit weg. Dies scheint ein Viertel für Fernschreibspezialisten zu sein. Zwei Blocks weiter.«
    Wir fuhren diese zwei Blocks weiter, nicht aus Faulheit, sondern um die Wagen und eventuell die Sprechfunkverbindung bereit zu

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