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Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt

Titel: Jerry Cotton - 0588 - Sie hatten mich schon eingesargt Kostenlos Bücher Online Lesen
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das Experiment gelingt. Wie heißt der Mann?«
    »Steve Bourroughs.«
    »Fahren wir zum Reed-Hospital, wo Jeff Logan liegt und seine Wunden leckt.«
    Phil sah mich verdutzt an und wollte etwas entgegnen, aber ich saß schon in meinem Jaguar und zischte davon, während er mir mit seinem Dienstwagen mühsam zu folgen versuchte. Aber er kannte ja die Adresse.
    Auf dem Parkplatz des großen Krankenhauses hatte er mich fast wieder eingeholt, und während wir hinüber zum Eingang spazierten, setzte ich ihm meine Theorie auseinander: »Jeff Logan klaut Hart die Schaltpläne für den Fernschreib-Coup. Logan ist ein viel zu gerissener Taschendieb, um etwas zu ziehen, was er ganz bestimmt nicht verwenden kann. Und wenn er so etwas aus Versehen stiehlt, versucht er es zu Geld zu machen. Beides trifft in diesem Fall nicht zu. Für uns waren die Pläne wertlos, weil daraus nicht hervorging, welche Fernschreibvermittlung sie betrafen. Außerdem waren es Kopien. Was macht Hart mit Kopien?«
    »Keine Ahnung«, sagte Phil. »Vielleicht wollte er sie als Sicherheit behalten?«
    »Sicherheit vor wem?«
    »Vor seinem Komplicen, dem er nicht über den Weg traute«, sagte Phil gedankenlos aus alter Gewohnheit. Dann boxte er mich plötzlich mit Temperament in die Rippen. »Und der Komplice ließ sie ihm von Jeff Logan abnehmen! Mann, das ist doch die Idee überhaupt!«
    »Eben. Weil ich in dem Diebstahl auch keinen anderen Sinn sehen konnte, sind wir hierhergefahren. Leute, die mit jemandem wie Louis Konsky so rabiat umgingen, hätten auch Jeff Logan umgelegt, wenn er ihnen wirklich gefährlich werden konnte. Aber in diesem frühen Stadium des Unternehmens konnten sie sich noch keinen Mord leisten.«
    Wir wiesen uns beim Pförtner aus und fuhren in den vierten Stock. Auch hier gab es eine Kontrolle, aber die war wesentlich schärfer als unten. Ich selbst hatte angeordnet, daß Logan keinen Besuch bekommen durfte, in welcher Maske der auch immer auftreten würde. So machten auch unsere Dienstmarken überhaupt keinen Eindruck auf den Wächter. Erst als er in unserem Disstriktbüro rückgefragt hatte, ließ er uns passieren.
    »Zimmer vierhundertelf, Sir. Rechte Seite.«
    Phil und ich gingen über die blanken Korridore. In den Zimmern war alles sehr still, aber das konnte auch von den Doppeltüren herrühren, mit denen sie alle ausgestattet waren. Vor vierhundertelf hielten wir.
    »Jetzt bin ich auf dein Experiment gespannt«, sagte Phil und öffnete die schwere Tür.
    Jeff Logan lag allein in dem Zimmer. Immer noch verhüllten die dicken Verbände Gesicht und Arme, aber ein Blick auf die Fieberkurve am Kopfende zeigte mir, daß er zumindest fieberfrei war.
    Er schien zu schlafen.
    Leise trat ich neben sein Bett, Phil von der anderen Seite.
    »Logan«, sagte ich. »Und noch einmal: Logan!«
    Verwirrt schlug er die Augen auf. Anscheinend erkannte er mich nicht sogleich.
    »Wieviel hat Bourroughs dir eigentlich dafür bezahlt?« fragte ich im gleichen ruhigen Ton.
    »Hundert«, sagte Jeff Logan mechanisch. »Aber er hat erst die Hälfte…« Und dann merkte er, wer vor ihm stand, und was für einen Fehler er gemacht hatte. »Verdammt!« knirschte er zwischen den dicken weißen Bandagen hervor.
    Ich nickte.
    »Ja, jetzt haben wir dich geschafft!« sagte ich. »Du kannst die Verbände übrigens auch abnehmen, denke ich. So schlimm ist das Leiden nicht mehr, und so schlimm sollte es wohl auch nicht werden, wie?«
    Wütend zerrte er an seinem Kopf verband und nahm ihn wie eine Haube ab. Sein Gesicht war zwar noch gebräunt, aber von den Verätzungen sah man nichts mehr. Wir ließen uns auf seinem Bettrand nieder.
    »Nun erzähl mal, Logan.«
    »Habt ihr nicht 'ne Zigarette?« fragte er. »Konnte die ganze Zeit nicht rauchen.« Phil gab ihm eine und Feuer dazu. Logan rauchte mit Behagen, aber wir waren nicht gekommen, um ihn zu bewirten.
    »Also, jetzt los!«
    »Da ist nicht viel zu erzählen. Bourroughs kam eines Tages auf mich zu, gerade als ich wieder den blinden Bettler machen wollte. Er hatte mich wohl vorher schon gesehen und durchschaut. Erst wollte er es mit Drohungen versuchen, aber dann habe ich ihm klargemacht, daß er es dann mit allen von uns zu tun kriegt.«
    »Was heißt: von uns?« wollte Phil wissen. Ein erstaunter Blick traf ihn.
    »Na, von uns Bettlern natürlich. In solchen Fragen des Berufs halten wir natürlich zusammen. Na, und da rückte er mit ’ner Belohnung ’raus. Am anderen Tag trafen wir uns, er zeigte mir den Mann,

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