Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
uns erfahren hat, was er wissen will, schrumpfen unsere Aussichten zu nichts zusammen. Nur solange er glaubt, wir könnten ihm nützlich sein, wird er uns am Leben lassen.«
    »Ich verstehe«, flüsterte sie. »Wir haben gesehen, wie er einen Menschen erschoß. Er wird uns als Zeugen aus dem Wege räumen.« Sie ließ die Zigarette fallen und vergrub das Gesicht in den Händen.
    Ich trat die Zigarette aus. Die Luft in dem kleinen Raum wurde schon stickig. Ich ging zur Frischluftanlage und begann, die Kurbel zu drehen. Das Ding war schlecht geölt und quietschte. Lyda nahm die Hände vom Gesicht. »Verzweifeln Sie nicht«, tröstete ich. »Ich nehme an, daß Greece sich Zeit läßt. Sie und ich sind für ihn als Geiseln wertvoll. Er muß damit rechnen, daß das FBI Sie und mich in einer Großaktion sucht. Solange er uns lebend in den Händen hält, müssen alle Polizeimaßnahmen darauf Rücksicht nehmen. Hat er uns erst einmal umgebracht, wird er mit gnadenloser Härte ’gejagt-«
    »Nett von Ihnen, Jerry, daß Sie mir Mut machen wollen, aber ich weiß, wie ich meine Lage einschätzen muß. Dieser Greece ist ein Mörder. Es kümmert ihn nicht, wie viele andere er mit in seinen Untergang reißt.«
    »Haben Sie gehört, daß er von einem ›General‹ sprach? Er nannte auch einen anderen Namen: Gene Diaper. Wingate hat uns diesen Namen nie genannt.«
    Sie hielt den Kopf gesenkt. »Sie dürfen nicht glauben, daß ich alle Geschäftsbeziehungen Dyans kenne«, sagte sie. »Ich bin seine Freundin, nicht mehr. Erst als er angeschossen wurde, erfuhr ich, daß er gewisse Verbindungen zur Unterwelt hat.«
    Sie streckte die Hand aus. »Kann ich noch eine Zigarette haben?«
    »Legen Sie sich lieber hin und entspannen Sie sich. Wenn Sie liegen, benötigt der Körper wenig Sauerstoff. Ich bin nicht sicher, ob diese Frischluftanlage wirklich ausreichend funktioniert.« Sie gehorchte, streckte sich aus und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Ich drehte weiter die Ventilatorkurbel. Unsere Lage war scheußlich. Niemand beim FBI wußte, wohin ich gefahren war. Phil würde sich zwar den richtigen Sachverhalt zusammenreimen, wenn er von dem Anruf erfuhr, aber auch er konnte nichts unternehmen, solange er nicht herausfand, wo Greece uns gefangenhielt. Ich mußte also auf eigene Faust versuchen, aus der Falle zu entkommen. Auf der anderen Seite durfte ich nichts unternehmen, was Lyda Varnot gefährdete; und eine Flucht war nur sinnvoll, wenn ich sie mitnehmen konnte.
    Erst drei Stunden später kümmerten sie sich wieder um uns. Der Riegel knallte zurück. Slim Rallew stand in dem schmalen Gang. »Der Boß lädt dich zu ’nem Plauderstündchen ein, G-man.«
    »Kommen Sie, Lyda!« Ich streckte dem Mädchen die Hand hin.
    »Die Süße bleibt hier!« Rallew grinste. »Und ich leiste ihr Gesellschaft.«
    »Dann bleibe ich auch«, erklärte ich. Der Gangster verdrehte die Augen. »Ein wirklicher Kavalier, der sich lieber in Stücke hacken läßt, als sein Mädchen preiszugeben. Sei unbesorgt, mein Junge! Harold hat ausdrücklich befohlen, daß ich dem Täubchen kein Haar krümmen darf, und vorläufig muß ich mich noch nach seinen Befehlen richten, auch wenn sie blödsinnig sind.«
    »Gehen Sie, Jerry«, sagte Lyda. »Ich fürchte mich vor diesem Typ nicht.« Rallew grinste. »Vielleicht finde ich noch ’ne Gelegenheit, dich ein wenig zu erschrecken. Jetzt ’raus, G-man, Harold wartet nicht gern.«
    Ich sagte schon, daß der Gang zu schmal für zwei Männer war. Rallew mußte einen Schritt in den Luftschutzkeller kommen, um mich passieren zu lassen. Ich ging so dicht an ihm vorbei, daß wir uns fast streiften. Er hielt keine Waffe in den Händen. Offenbar wollte er zeigen, daß er mich nicht fürchtete. Allerdings warteten am anderen Ende des Ganges Burk und Tobler.
    »Warum steigst du nicht aus?« sagte ich leise zwischen den Zähnen, als ich an ihm vorbeiging. Er kniff die Augen zusammen.
    Am Gangende nahmen Burk und Tobler mich in Empfang. Beide richteten ihre Schießeisen auf mich. Sie führten mich die Treppe hinauf und in einen Wohnraum, dessen Fenster von schweren Vorhängen verdeckt waren.
    Harold Greece saß mit lang ausgestreckten Beinen in einem Sessel. Seine Augen blickten trüber als gewöhnlich. Offenbar hatte er in der Zwischenzeit viel getrunken. »Setz dich, G-man!« Mit dem Fuß stieß er mir einen Stuhl zu. »Willst du trinken? Oder rauchen?«
    »Essen«, antwortete ich. »Ich war auf dem Weg zum Dinner, als wir uns

Weitere Kostenlose Bücher