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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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dich für ’ne Ehe zu jung fühlst.« Ich nahm eine Zigarre aus der Kiste, biß die Spitze ab und zündete die Zigarre an. »Ich kann nicht behaupten, daß mir deine Vorschläge gefielen, Harold Greece«, sagte ich. »Ich habe ’ne glatte und leidlich erfolgreiche Laufbahn beim FBI hinter mir. Es macht mir wenig Freude, auf die andere Seite überzuwechseln.«
    »Macht es dir mehr Freude, umgelegt zu werden?« Seine Stimme klang nüchtern. »Hör gut zu, G-man! Ich werde mich niemals von euch fassen, vor ein Gericht und schließlich lebenslänglich nach Sing-Sing schleppen lassen. Wenn wir uns nicht einigen können, werde ich dich und das Girl in die Hölle schicken. Vorher werde ich selbstverständlich von dir alles erfahren, was ich wissen will. Burk versteht sich nicht nur auf Rühreier, sondern auch auf ’ne harte Befragung. Vergiß nicht, daß wir außerdem mit dem Mädchen einige Dinge veranstalten können, die dir und ihr wenig Freude machen würden.«
    »Anscheinend hältst du alle Trümpfe in der Hand. Ich werde morgen früh unsere Überwachungsabteilung anrufen und mir sagen lassen, wo Doreen West augenblicklich untergebracht worden ist.«
    »Weißt du das nicht?«
    »Die Überwachungsabteilung sorgt dafür, daß gefährdete Zeugen in kurzen Abständen das Hotel wechseln.«
    »Kannst du es nicht sofort erfahren?« fragte er mißtrauisch.
    Ich wies auf meine Armbanduhr. »Es ist fast Mitternacht, Greece. Wenn ich jetzt anriefe, würde der Beamte vom Nachtdienst sich an die Vorschriften erinnern, in denen steht: Keine telefonischen Auskünfte ohne Genehmigung des Abteilungschefs. Morgen früh kann ich den Abteilungsleiter selbst anrufen. Er kennt meine Stimme.«
    »Ich verliere nicht gern Zeit«, grunzte Greece unzufrieden.
    »Du hast dich schon zwei Wochen ruhig verhalten. Was macht es aus, noch einmal zwölf Stunden dranzuhängen. Sprechen wir noch ein wenig über diesen Gene Diaper!«
    Er zeigte nicht die geringste Spur Bereitschaft, länger mit mir zu sprechen. »Wir haben genug geredet, G-man«, knurrte er. »Und für dich ist es besser, wenn du dich um das Girl kümmerst. Ich weiß nicht, ob Rallew der Versuchung widerstehen kann, wenn du ihn zu lange mit deiner Süßen allein läßt.«
    Ich stand auf. Die ganze Zeit, während ich scheinbar auf die Vorschläge des Gangbosses einging, hatte ich überlegt, ob ich ihn jetzt und hier angreifen sollte. Die Versuchung, einfach zu starten, war besonders groß geworden, als Burk die Pfanne auf den Tisch geknallt und den Raum wieder verlassen hatte. Eine heiße Pfanne kann eine verdammt furchterregende Waffe sein.
    Ich war trotzdem nicht losgebrochen, denn Danny Tobler hatte keine Sekunde seinen Platz an der Tür verlassen, und immer hatte er seinen Colt in der Hand behalten. Ich hätte Greece anspringen und ihn mit der Pfanne außer Gefecht setzen können, aber es gab nicht den geringsten Hauch einer Chance, Tobler über die ganze Breite des Zimmers hinweg auszuschalten. Er hätte mir eine Kugel in den Rücken oder in den Kopf gejagt, während ich noch mit seinem Boß beschäftigt war.
    Es gab noch einen Grund für meine Zurückhaltung. Ich glaubte, eine Reaktion Rallews auf meine Frage gespürt zu haben. Ich hatte gesehen, daß Rallew der einzige der drei Gangster war, der seinem Boß zu widersprechen wagte, und ich war überzeugt, daß er Greece haßte. Vielleicht ließ sich aus seinem Haß etwas für uns herausholen.
    Greece stieß einen Pfiff aus. Burk kam aus der Küche. Er und Dan Tobler brachten mich nach unten, wobei Burk in der rechten Hand seine Kanone hielt, während er auf der linken ein Tablett mit dem Essen für Lyda balancierte.
    Die Tür zwischen Gang und Luftschutzraum stand offen. Slim Rallew saß neben Lyda auf der Pritsche. Er hatte den Arm um sie gelegt. Seine Hand knetete ihre nackte Schulter. Beide rauchten, und die Luft in dem niedrigen Raum war blau.
    Jimmy Burk stellte das Tablett auf den Tisch. Lyda drehte sich aus dem Griff des Gangsters und lief zum Tisch. »Endlich!« rief sie. »Ich habe mich schon gefragt, ob euer Chef uns verhungern lassen will.«
    Slim Rallew stand auf. Er reckte sich und zeigte ein breites Grinsen. »Du kommst zu früh zurück, G-man. Deine Süße und ich waren auf dem besten Weg, Freundschaft zu schließen.« Er ging wieder dicht an mir vorbei. Seine schrägen Augen streiften mich mit einem tückischen Blick.
    »Zwanzig Jahre oder eine runde Summe«, sagte ich so leise, daß nur er die Worte verstehen

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