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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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konnte.
    Er blieb stehen. »Wieviel zahlt das FBI seinen Leuten?« fragte er höhnisch.
    »Es lohnt sich nicht, darüber zu reden«, antwortete ich ebenso laut, wie er gefragt hatte. Burk und Tobler mußten jedes Wort verstehen. Ich ließ ihn stehen und ging zu Lyda, die Burks Rühreier ungehemmt und ohne Rücksicht auf die üblichen Tischmanieren hinunterschlang. Ich legte eine Hand auf ihre Schulter und blickte noch einmal zu Rallew hinüber. Ich hoffte, er verstände die Geste, die besagen sollte, daß Lyda über genug Geld verfüge, um seinen Absprung zu bezahlen. Er lachte auf, ging hinaus und schloß die Tür.
    Lyda ließ die Gabel fallen und zischte: »Ich habe eine Neuigkeit.«
    »Später! Essen Sie weiter!« Ich drehte die Ventilationskurbel. Die Luft hatte eine Verbesserung dringend nötig.
    Nach dem letzten Bissen kam das Mädchen zu mir. »Darf ich jetzt sprechen?«
    »Ja, aber leise!« Sie reckte sich. Ich spürte ihre Lippen an meinem Ohr. »Ich habe den Gangster beschworen, uns freizulassen. Ich versprach ihm Geld.«
    »Wie reagierte er?«
    »Zunächst verlangte er, daß ich ihn küßte, und ich tat es.«
    Sie nahm den Kopf ein wenig zurück. »Es ist nichts Besonderes dabei«, sagte sie mit einem spöttischen Unterton in der Stimme. »Ich habe gelernt, Männer, die ich nicht liebe, zu küssen.«
    »Für ein paar Küsse läßt Rallew uns nicht laufen.«
    »Aber für Geld. Wingate würde für mich eine große Summe zahlen. Für Sie selbstverständlich nichts.«
    »Haben Sie seinen Namen genannt?«
    »Nein. Ich glaube, ich konnte den Mann auf andere Weise von meiner Zahlungsfähigkeit überzeugen. Sehen Sie keine Veränderung an mir, Jerry?«
    »Ihre Perlen fehlen.«
    »Ich gab sie dem Gangster. Ich sagte ihm, sie wären echt und etwa zwanzigtausend Dollar wert. Er versteht nichts von Schmuck und antwortete, er müsse sich davon erst einmal überzeugen. Er versprach, sie morgen einem Fachmann zu zeigen.«
    »Das hört sich nicht schlecht an«, antwortete ich und verschwieg, daß alles, was morgen geschah, schon zu spät sein konnte.
    Selbstverständlich war es für mich unmöglich, Greece den Aufenthalt Doreen Wests zu verraten. Wenn es mir nicht gelang, ihn im letzten Augenblick zu überspielen, würden Lyda und ich morgen einen verdammt häßlichen Tag erleben.
    »Wir haben jetzt einen doppelten Trumpf in der Hand«, flüsterte das Mädchen neben mir. »Wenn er sich weigert, uns zu helfen, werde ich ihm damit drohen, daß ich seinem Chef erzähle, er habe meine Perlen geraubt.«
    »Sehr gut«, lobte ich. Es gelang mir, sie anzulächeln. »Vielleicht rutschen wir doch noch mit heiler Haut aus der Schlinge. Legen Sie sich jetzt hin, Lyda! In einer solchen Situation ist nichts wichtiger als Schlaf. Ich werde noch eine halbe Stunde lang unser Fenster offenhalten.« Ich weis auf die V entilatorkurbel.
    Gehorsam legte sie sich auf die Pritsche. Als ich eine halbe Stunde später die Kurbelei aufgab, hatte sie die Augen geschlossen und schien zu schlafen.
    Ich schaltete das grelle Licht aus, streifte die Schuhe ab und bettete mich auf den Tisch. Seine Platte war groß genug, um sich darauf auszustrecken. Natürlich war es ein miserables Lager, aber irgendwie schaffte ich es, trotzdem einzuschlafen.
    ***
    Als ich aufwachte, fühlte ich, daß ich höchstens eine Stunde geschlafen hatte. Die Luft in dem Bunker war zum Schneiden dick und kaum noch zu atmen, aber nicht der Sauerstoffmangel hatte mich geweckt, sondern ein Geräusch. Es kam nicht von der Pritsche, sondern' aus der Ecke, in der sich die Frischluftanlage befand. Es war ein Schaben von Metall auf Metall, ein Knirschen, das ich mir nicht erklären konnte. Ich öffnete den Mund zum Ruf, überlegte es mir anders und glitt zollweise von der Tischplatte herunter. Als ich die Kälte des Betonbodens an meinen schuhlosen Füßen fühlte, bewegte ich mich lautlos auf die Wand zu, an der sich der Lichtschalter befand. Ich ertastete ihn, hörte ein Klirren und hielt inne. Deutlich vernahm ich das Rascheln eines Kleides. Ich drehte den Schalter. Die grelle Lampe an der Decke flammte auf.
    Lyda Varnot stieß einen leisen Schrei aus. Sie stand auf halbem Weg zwischen der Ventilationsanlage und dem Tisch. Die schwere Kurbel hielt sie in beiden Händen.
    »Die Luft ist so schlecht«, stammelte sie. »Ich wollte den Ventilator bedienen. Dabei rutschte die Kurbel von der Welle.«
    Ich ging zu ihr und nahm das Werkzeug aus ihren Händen. »Sie haben recht«, sagte ich

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