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Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Titel: Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
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Distriktgebäude kommen!«
    »Moment mal!« protestierte Gregg und setzte das Glas hart auf den Tisch zurück. »Das können Sie nicht machen. Sie brauchen dazu einen Haftbefehl.«
    »Ich verhafte sie nicht«, machte ich ihm klar. »Ich möchte nur, daß sie ihre Angaben zu Protokoll gibt.«
    »Die fünfhundert will ich aber behalten!« meinte Lydia Gregg trotzig.
    Greggs Mund zuckte. »Du bist eine Närrin«, brach es plötzlich aus ihm hervor. »Warum konntest du deinen Mund nicht halten? Als ob es jetzt noch um das Geld ginge! Ich…«
    Er hatte sich rasch wieder in der Gewalt und brach mitten im Satz ab. Das Flackern in seinen Augen bewies aber, daß er innerlich sehr erregt war. Ich musterte ihn nachdenklich und begriff, was in ihm vorging.
    Er kannte Spotter. Und er fürchtete sich vor ihm. Ihm wurde langsam klar, wie Spotter auf diesen Verrat reagieren würde.
    Ich fragte mich, wer dieser Spotter war und wie tief er in die Mordaffäre verstrickt war. Ich fragte mich weiter, ob Spotter möglicherweise der Mann war, der auf O. M. geschossen und ihn getötet hatte.
    »Natürlich geht’s um das Geld, worum denn sonst?« begehrte Greggs Frau auf. Sie blickte Gregg an und wurde plötzlich blaß, als sie seinen Gesichtsausdruck bemerkte. Jetzt schien es auch ihr endlich klarzuwerden, welche Konsequenzen ihre Geständnisbereitschaft haben konnte.
    »Ich möchte erst mit meinem Anwalt sprechen«, sagte sie.
    Ich setzte mich rittlings auf einen Stuhl, und zwar so, daß ich die beiden im Blickfeld hatte. »Ich mache Ihnen einen Vorschlag«, sagte ich. »Sie erzählen mir, was Sie wissen, und ich sorge dafür, daß Spotter und seine Frau ihre verdiente Strafe bekommen. Wenn die beiden hinter Gittern sitzen, haben Sie nichts mehr von ihnen zu befürchten.«
    »Was sollen wir tun?« fragte Gregg. »Beantworten Sie mir zunächst ein paar Fragen«, bat ich.
    Gregg schüttelte den Kopf. »Nein. Diese Schnüfflertricks ziehen nicht bei uns. Hauen Sie ab. Wir sind schon zu weit gegangen. Von uns erfahren Sie nichts mehr.«
    »Sie sitzen mit dem FBI in einem Boot«, machte ich ihm klar. »Spotter dürfte für Sie kaum noch Verständnis aufbringen. Im Gegenteil: Sie brauchen Verbündete, Gregg — und einer davon könnte ich sein. Warum helfen Sie uns nicht, Spotter das Handwerk zu legen?«
    »Ich bin doch nicht lebensmüde!«
    Ich stand auf. »Wie Sie wollen«, sagte ich. Dann, wandte ich mich an die Frau. »Ziehen Sie sich bitte an. Wir müssen zum Distriktgebäude.«
    Eine dreiviertel Stunde später lieferte ich sie dort ab. Steve Dillaggio übernahm die Protokollarbeiten, nachdem ich ihm erklärt hatte, worum es ging. »Wie lange hast du zu tun?«
    »Drei Stunden bestimmt, Jerry.«
    »Um so besser. Ich will versuchen, mit Phils Hilfe einen Coup zu landen.«
    Dann sprach ich mit Phil. Ich entwickelte ihm meinen Plan. Phil begriff sofort, worauf es ankam. Selbstverständlich war er in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen. Er hatte alle erreichbaren Lebensdaten Kenny Westons gesammelt und sämtliche Brunos zusammengezogen, die unsere Kartei enthielt.
    Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und rief die Handelskammer an, um zu erfahren, welche Bedeutung Spotters Schraubenfabrik hatte.
    Phil legte plötzlich seine Hand auf den Hörer. »Sagtest du Spotter and Vreden?« fragte er mich.
    Ich musterte ihn erstaunt. Ich verstand seine plötzliche Erregung nicht.
    »Das ist der Firmenname«, bestätigte ich.
    »Wirf mal rasch einen Blick auf Kenny Westons Lebenslauf«, sagte Phil. »Dü wirst entdecken, daß der tödlich Verunglückte noch vor zwei Jahren bei der Firma Spotter and Vreden als Hauptbuchhalter beschäftigt war.«
    ***
    Um sechzehn Uhr fünfzig hob Phil an Spotters Haustür den Messingklopfer an. Ein Mädchen öffnete ihm die Tür und führte ihn in die Halle. Phil trug eine Sportkombination und hatte eine große Sonnenbrille aufgesetzt. In seinem Mund klemmte eine dicke schwarze Brasil. Er war hergekommen, um Spotter eine Falle zu stellen, und wußte, was seine Rolle von ihm verlangte.
    Fünf Minuten später standen sich die beiden Männer in der Bibliothek gegenüber.
    »Sie wünschen?« fragte Spotter ihn kühl. Er unternahm keinen Versuch, dem Besucher die Hand zu reichen. Offenbar dämmerte ihm, daß es Ärger geben würde.
    »Ich brauche Arbeit, Mr. Spotter«, sagte Phil ohne Umschweife.
    »Arbeit?« fragte der Hausherr und hob irritiert die Augenbrauen. »Ich fürchte, Sie haben sich in der Adresse geirrt. Wenn

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