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Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Titel: Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte er als Einzelgänger gearbeitet.
    Wir riefen Steve an und baten ihn, die Greggs unter allen Umständen noch bis einundzwanzig Uhr festzuhalten. Wenn die Falle zuschnappen sollte, durften die Greggs keine Gelegenheit mehr haben, sich mit Spotter in Verbindung zu setzen, bevor Phil mit ihm gesprochen hatte.
    Dann klingelte das Telefon. Mr. High war am Apparat. »Ich schicke Ihnen jemand ins Office«, sagte er. »Einen Mann namens Ferguson. Er ist völlig verzweifelt. Es sieht so aus, als würde sich die Computerbande um ihn bemühen. Behandeln Sie ihn mit der gebührenden Aufmerksamkeit. Er ist möglicherweise der erste Zeuge, der den Mut gefunden hat, sich direkt an uns zu wenden.«
    Drei Minuten später betrat Ferguson das Office. Er bemühte sich, ruhig und selbstsicher aufzutreten, aber das Zittern seiner Hände verriet, wie es in ihm aussah. Ich rückte einen Stuhl an meinem Schreibtisch zurecht. Ferguson setzte sich. Ich bot ihm eine Zigarette an. Er schüttelte den Kopf und schaute sich in dem Office um, als interessiere er sich für jedes Einrichtungsstück. Ich merkte, daß er verzweifelt darum bemüht war, mit sich selbst ins reine zu kommen. Er schien nicht zu wissen, ob er das Richtige getan hatte, und quälte sich mit der Frage, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn er das FBI aus dem Spiel gelassen hätte.
    Ich sagte ein paar tröstende Worte, die seine Zweifel ausräumten. Er starrte mich an und begann zu sprechen.
    »Sie haben gut reden!« stieß er hervor. »Für mich geht es um Jane. Ich glaube, ich würde ein Verbrechen begehen, um sie zu retten. Aber Jane täte ich damit keinen Gefallen. Weil mir das klar ist, suche ich Ihre Hilfe. Ich kann nicht tatenlos herumsitzen. Die Vorstellung, daß Jane in den Händen der Gangster ist, bringt mich um.« Er schlug die Händte vor sein Gesicht und fiel in sich zusammen. Einen Moment lang sah es so aus, als wollte er zu schluchzen beginnen, aber er fing sich wieder rasch.
    »Sie haben sie entführt, um mich zu erpressen«, fuhr er fort. »Mir ist klar, was sie wollen. Wenn man, wie ich, ein leitender Programmierer ist, fällt es nicht schwer, die Fragen der Gangster richtig zu deuten. Ich soll für die Computerbande arbeiten.«
    »Woher haben Sie den Ausdruck?« fragte ich ihn.
    »In der Branche spricht man darüber«, antwortete er. »Die Kollegen haben das Wort erfunden. Vielleicht hat es auch mal in der Zeitung gestanden. Ich weiß es nicht genau. Ich muß meine Frau wiederhaben, hören Sie? Jane erwartet ein Kind. Aufregungen dieser Art sind Gift für sie.«
    Es war nicht ganz leicht, seine nervöse Erregung zu dämpfen und ihn dazu zu veranlassen, den Besuch der beiden Gangster zu schildern. Ferguson gab uns eine genaue Beschreibung der beiden Männer. Phil schrieb mit.
    »Sind Sie mit Ihrem Wagen hergekommen?« fragte ich Ferguson.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin doch nicht verrückt! Ich habe dreimal das Taxi gewechselt. Das letzte Stück bin ich zu Fuß gegangen. Ich bin ziemlich sicher, daß mir niemand gefolgt ist.«
    Ich blickte Ferguson an. Ich fragte mich, ob er genügend Mumm haben würde, nach unseren Vorschlägen die Computerbande zu bluffen und uns zu helfen, die Gangster zu überführen. Ich bezweifelte nicht, daß Ferguson den dafür notwendigen Intellekt und auch den guten Willen besaß, aber mir schwante, daß er nicht die Nerven für eine solche Aktion hatte.
    »Wenn. Jane etwas zustoßen solte…« murmelte er und unterbrach sich. Sein Kinn sackte auf die Brust. Er sah niedergeschlagen und verzweifelt aus.
    »Sie haben richtig gehandelt«, beruhigte ich ihn. Dann klärte ich ihn darüber auf, was jetzt getan werden mußte und was wir von ihm erwarteten.
    Zehn Minuten später führten wir ihn in ein Zimmer, wo ein Stapel Karteikarten auf ihn wartete, der die Fotos von Gangstern enthielt, die Fergusons detaillierten Beschreibungen weitgehend entsprachen.
    Wir hatten Glück. Ferguson identifizierte einen von ihnen, den Mann mit dem Trinkergesicht. Es handelte sich um einen ehemaligen Mittelgewichtsboxer namens Jake Milton.
    ***
    Phil rief Spotter zwei Minuten nach zwanzig Uhr an. Ich verfolgte das Gespräch über den Zweithörer.
    »Alles ist vorbereitet, mein lieber Brown«, sagte Spotter. »Ich erwarte Sie pünktlich um zweiundzwanzig Uhr an einem Treffpunkt, den Sie noch erfahren. Essen Sie in Tony Grazianos Steakhaus an der Hamilton Avenue, Brooklyn, gegen einundzwanzig Uhr zwanzig zu Abend. Es wird am besten sein, Sie fahren

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