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Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Titel: Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
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bewiesen, daß du ein richtiger Mann bist. Du kannst nicht nur lachen und singen. Du kannst auch unbarmherzig zuschlagen. Du und ich — wir wären ein Team, dem niemand widerstehen könnte.«
    Briggs fixierte die Frau mit den Blicken. Er bemühte sich, den Haß zu steigern, der ihn seit Stunden zu ersticken drohte und mit dem er hergekommen war, aber angesichts von Lorraine Spötters Schönheit gerieten seine Gefühle ins Wanken. Er ertappte sich bei der Überlegung, wie es wohl wäre, wenn er Lorraine als Partnerin akzeptierte und auch in dieser Hinsicht das Erbe von O. M. antreten würde.
    Lorraine Spotter wußte jetzt, daß er kein Mann war, mit dem man Ball spielen konnte, und mit dem Tod ihres Mannes war auch die Gefahr gebannt, daß sie sich mit einem anderen gegen ihn verbünden konnte. Es stimmte, daß sie einen hellwachen Kopf hatte und mehr von der Arbeitsweise der Organisation verstand als irgendein anderer.
    »Wir könnten gemeinsam einen Plan entwickeln, wie wir die Boys bei der Stange halten und auf welche Weise neue Kunden zu gewinnen sind«, schlug Lorraine vor.
    »Ich habe Irvin getötet. Das wirst du mir niemals verzeihen.«
    »Ich habe ihn nicht geliebt«, behauptete Lorraine.
    »Ich bin nicht an neuen Kunden interessiert«, sagte Briggs und drehte sein Glas zwischen den Fingern. »Archie Fergusons Reaktion hat gezeigt, wie gefährlich und riskant es ist, das Geschäft auszuweiten. Verdammt noch mal, wir haben einen netten Stamm, der uns viel Geld einbringt.«
    »Eine Organisation, die nicht wächst, ist zum Sterben verurteilt«, sagte Lorraine. »Was ist mit Fergusons Frau?«
    »Ich weiß nicht, was mit ihr geschehen soll«, gab Briggs zu. »Ich würde sie am liebsten laufenlassen, aber sie war dabei, als ich Irvin abservierte.«
    »Dann muß sie sterben«, sagte Lorraine ruhig.
    »Gibt es keine andere Lösung?« fragte Briggs, der an dem Vorschlag keinen Gefallen fand.
    Lorraine starrte ihn an. »Es muß nun einmal sein. Daran ist wirklich nichts zu ändern. Sieh das doch endlich ein. Die Frau kann dich auf den Stuhl bringen, deshalb muß sie sterben.«
    »Ja, natürlich«, sagte er und nickte heftig. »Und wer soll das erledigen?« Lorraine entspannte sich. Sie hatte gewonnen. Briggs fing bereits an, sie um ihren Rat zu bitten.
    »Milton«, meinte sie. »Oder Carter.«
    »Die beiden sind unterwegs, um Cotton aus dem Weg zu räumen«, sagte er.
    »Was ist mit dem anderen?« wollte Lorraine wissen.
    »Den haben wir erst mal auf Eis gelegt. Das betäubende Gas hat fabelhaft gewirkt. Derek und Lester haben ihn zu einem handlichen Paket verschnürt und' eingesperrt.«
    »Ohne Irvins Planung wäret ihr weder an Cotton noch an den anderen herangekommen«, sagte Lorraine.
    »Er hat es getan, um sich selbst zu retten«, meinte Briggs. »Das weißt du verdammt genau.«
    »Unser Problem«, sagte die Frau, »ist das FBI.«
    »Was schlägst du vor?« fragte er. Lorraine Spötter ging zur Tür. Sie legte die Hand auf die Klinke und blickte über ihre Schulter. »Warte hier auf mich«, bat sie ihn. »Nimm aber nicht den Hörer ab, falls das Telefon klingeln sollte.«
    Briggs nickte. Er fühlte sich unbehaglich und erleichtert zugleich, als die Frau den Raum verließ. Es war eine merkwürdige Gefühlsmischung. Er hatte keinen Anlaß, Lorraine Spotter zu trauen, und fragte sich, ob es richtig gewesen war, daß er sich ihren Überredungskünsten gebeugt und seine Rachepläne aufgegeben hatte.
    Andererseits hatte ihn die Ermordung von Irvin Spotter mehr mitgenommen, als er sich einzugestehen wagte. Im Grunde war er froh, daß ihm ein zweiter Mord erspart blieb. Lorraine hatte ja recht, wenn sie sagte, daß sie und er ein unschlagbares Team bilden würden.
    Lorraine Spotter kehrte zurück. Briggs schwang sich auf dem Barhocker herum. Das Lächeln, das in seinen Mundwinkeln steckte, machte einem entsetzten Gesichtsausdruck Platz.
    Lorraine Spotter hatte einen Revolver in der Hand. Der Finger lag am Druckpunkt, und die Mündung zielte auf Briggs Herz. Briggs bemerkte zum erstenmal, daß Lorraine grünlackierte Fingernägel hatte.
    Lorraine Spotter durchquerte den Raum. Briggs juckte es in den Fingern. Er wollte zu gern nach seiner Pistole greifen, aber die Entschlossenheit in Lorraine Spotters Augen hielt ihn davon ab.
    »Ich habe O. M. erschossen«, sagte Lorraine Spotter. »Es hat mir nichts ausgemacht, aber es wird mir noch bedeutend leichter fallen, auf dich zu schießen. Warum machst du ein so entsetztes

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