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Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Titel: Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
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Entführung von Jane Ferguson erwartete.
    »Ich — ich habe mit der Sache nichts zu tun«, stotterte er und sprach plötzlich so rasch, daß sich die Worte förmlich überstürzten. »Ich bin nur ein kleines Licht, das Orgy ab und zu mal hilft, um ein paar Dollar nebenher zu machen…«
    »Und was ist mit Mrs. Ferguson?«
    Er zuckte mit den Schultern. Auf seiner Stirn glänzte der Schweiß. »Ich hab’ sie nicht hergebracht«, erklärte er. »Ich sollte nur auf sie und das Haus achtgeben. Sie wissen ja, wie das so geht. Ich langweilte mich und hielt es für eine gute Idee, die Kleine aus dem Keller nach oben zu holen.«
    »Die ,Kleine' ist eine verheiratete Frau und eine werdende Mutter«, machte ich ihm klar.
    »Ich hab’s nicht so gemeint«, behauptete er. »Ich wollte ein bißchen Spaß haben…«
    Er widerte mich an. »Wann war Lorraine Spotter hier?« unterbrach ich ihn.
    »Ich hab’ sie nicht gesehen, nicht in den letzten Stunden«, antwortete er.
    »Wo ist der Hausherr?«
    Der Gangster bewegte den Kopf hin und her, als würde er von einem zu engen Kragen gequält. »Unten«, sagte er schließlich. »Er ist tot. Mausetot!«
    »Wer hat ihn ermordet?«
    »Fragen Sie mich nicht danach«, meinte der Gangster. »Ich weiß es nicht. Lorraine behauptet, daß es Kreisky gewesen sei, und Tony meinte, daß es die Spotters waren.« Er zog hörbar die Luft durch die Nase und wich meinem Blick aus. »Da ist noch jemand im Keller — ein zweiter Toter«, fügte er kaum hörbar hinzu.
    Ich merkte, wie es mich kalt überlief. Ich dachte an meinen Freund Phil. Meine Stimme klang fremd und rauh, als ich fragte: »Wer ist es?«
    »Irvin«, antwortete der Gangster. »Irvin Spotter. Tony hat ihn umgelegt.«
    »Wo ist Phil Decker?« stieß ich hervor.
    »Kommen Sie mit«, sagte er. »Ich führe Sie zu ihm.«
    Er ließ die Hände sinken und wollte an mir vorbei zur Tür. Aber sein demonstrativ zur Schau gestellter Wille zur Mitarbeit war nur ein Bluff. Er wirbelte plötzlich auf dem Absatz herum und traf mit einem gekonnten Karateschlag mein Handgelenk.
    Der Smith and Wesson flog in hohem Bogen durch die Luft. Als er gegen die Fußbodenleiste krachte, löste sich ein Schuß. Die Kugel peitschte in ein Stuhlbein. Das Sitzmöbel machte einen verrückten kleinen Sprung.
    Der Gangster nahm sich nicht die Mühe, die Wirkung seiner Attacke zu verfolgen. Er drehte sofort voll auf und versuchte mich mit ein paar Tiefschlägen von den Beinen zu holen.
    Jane Ferguson schreckte hoch. Sie begriff, daß die kaum gebannte Gefahr für sie erneut bestand. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte sie das Kampfgeschehen.
    Mein weizenblonder Gegner war flink auf den Beinen. Er verstand es, mit den Fäusten umzugehen, und entwickelte den Drive eines sieggewohnten Profis.
    Ich ließ ihn kommen und hielt mich mit dem Kontern zurück. Ich beschränkte mich darauf, seinen Tiefschlägen auszuweichen und keinen Treffer auf den Punkt zu kassieren.
    Er wußte, worum es für ihn ging, und kämpfte wie ein Tiger. Als ich seinen Stil und seine Taktik erkannt hatte, gab ich die defensive Haltung auf.
    Er stolperte zurück. Ich sah die Überraschung in seinen Augen, als ich mit zwei Dubletten durchkam und das Tempo forcierte. Offenbar hatte er sich für unschlagbar gehalten. Er versuchte mitzugehen, aber eine knallharte Linke nahm ihn vorübergehend die Lust dazu.
    Ich setzte nach. Er hielt die Deckung ziemlich dicht und beschränkte sich auf ein paar Ausfälle, die mich unterhalb der Gürtellinie erwischen sollten, aber da ich wußte, was er vorhatte, konnte ich ihm mit ein paar Sidesteps ausweichen.
    Ich merkte, daß er rasch abbaute. Er war ein guter Techniker, aber ihm fehlte es an Training. Wenn er keinen raschen Sieg schaffte, war er verloren. Ich sah eine Lücke in seiner Deckung und kam jnit der Rechten voll durch.
    Sein Kopf flog nach hinten, und er ließ die Arme fallen. Eine Sekunde lang sah es so aus, als könnte sein Körper sich nicht entscheiden, wohin er fallen sollte, dann glitt er mit einer halben, nicht uneleganten Drehung zu Boden. Er blieb liegen, ohne sich zu rühren.
    »Gehen Sie ans Telefon«, sagte ich zu der Frau. »Rufen Sie Ihren Mann an und sagen Sie ihm, daß Sie noch leben. Ich wette, er liegt im Bett und hofft vergeblich auf ein bißchen Schlaf.«
    Jane Ferguson sprang auf. Meine Worte erfüllten sie mit frischer Energie. Sie eilte ans Telefon und hob mit bebender Hand den Hörer ab.
    Ich beugte mich über den weizenblonden Gangster

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