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Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Titel: Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
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nahm mich unter Gewaltandrohungen mit zu den Spotters. Wem gehörte übrigens der präparierte Kastenwagen, den Matthews für das Unternehmen benutzte?«
    »Das war eines der Prunkstücke der Requisitenkammer«, meinte Robinson. »Der Boß war in allen Sätteln gerecht und arbeitete auch für andere Syndikate. Der Teufel mag wissen, wofür der Schlitten ursprünglich bestimmt war.«
    »Befindet sich die Requisitenkammer hier im Haus?« wollte ich wissen.
    »Ich war nicht sein Vertrauter«, meinte Robinson. »Ich weiß viel, aber nicht alles.«
    »Warum ließ Matthews diesen Kreisky nicht durch seine Leute hopp nehmen?«
    »Der Boß wollte mit Kreisky persönlich abrechnen, nehme ich an. Er hielt ihn für seinen schärfsten und gefährlichsten Gegner. Das hatten ihm die Spotters eingebläut, und daran glaubte er.«
    »O. M. erwischte mich statt Kreisky«, rekapitulierte ich. »Er schleppte mich in das Haus der Spotters, die ihn bereits erwarteten. Vermutlich sollte dort über Kreisky zu Gericht gesessen werden — das war jedenfalls die Version der Spotters. In Wahrheit hatten sich Irvin und Lorraine Spotter eine genaue Arbeitsteilung zurechtgelegt. Sie waren fest entschlossen, O. M. und Kreisky zu töten. Der Gang wollten sie später erzählen, daß es zwischen O. M. und Kreisky zu einem Kampf mit tödlichem Ausgang gekommen sei. Im Grunde galt Kreisky nur als ein Alibi für die Mordpläne der Spotters.«
    »Das behauptet Tony, aber ich weiß nicht, ob es stimmt«, meinte Robinson.
    Ich dachte schon wieder an Phil. Die Computerbande hatte aufgehört zu existieren. Es galt nur noch Lorraine Spotter sowie Hill und Svensson zu fassen. Phils Befreiung hatte selbstverständlich absoluten Vorrang.
    »Wohin wurde Phil Decker gebracht?« fragte ich Robinson. »Erzählen Sie mir nicht, daß Sie es nicht wissen. Sie kennen jeden Mann der Gang. Sie sind auch über die Arbeitsmethoden und Verstecke informiert. Ich muß wissen, wo Phil ist.«
    »Ich schwöre Ihnen, daß ich keine Ahnung habe«, versicherte mir Robinson. »Hill und Svensson befolgten eine Anordnung'von Irvin Spotter. Spotter organisierte die Aktion. Der Boß war ja schon tot.«
    Mir fiel ein, daß die Spotter ein Jagdhaus in Jersey besaßen. Während ich mich fragte, ob man Phil dorthin gebracht hatte, sah ich plötzlich auf der Glasscheibe eines Aquarellbildes einen blitzartigen Reflex.
    Es war die Spiegelung eines glatten schlanken Armes, der eine Wurfbewegung ausführte.
    »Deckung!« rief ich instinktiv. Ich erfaßte Jane Fergusons Arm und riß sie zu Boden. Die Frau stieß einen halblauten, erschreckten Schrei aus, als wir ziemlich hart auf dem Parkett landeten.
    Im nächsten Moment erfolgte die Explosion.
    ***
    Ich hatte das Gefühl, daß die Decke und sämtliche Wände auf uns herabkamen und mein Trommelfell dabei in Fetzen ging. Irgend etwas traf mich am Kopf. Ich bettete den Kopf in die Beuge des Ellenbogens und ließ das Krachen, Bersten und Prasseln über mich ergehen.
    Nach ein paar Sekunden war alles vorüber. Ich hob den Kopf und sah mich um.
    Ein aggressiver Hustenreiz schüttelte mich. Um mich herum wogte der Nebel von Pulverqualm. Die Bombe hatte gründliche Arbeit geleistet.
    Ich konnte nicht einmal bis zur Tür sehen. Mein Anzug war von einer dicken Schmutzschicht bedeckt. Ich wandte mich der Frau zu. Sie lag mit dem Gesicht nach unten flach auf dem Boden und rührte sich nicht.
    »Mrs. Ferguson!« würgte ich hervor und hustete erneut. Ich berührte ihre Schulter.
    Die junge Frau hob den Kopf und starrte mich an. In ihren Augen flackerte Angst.
    »Lieber Himmel, was war das?« fragte sie.
    »Eine weitere Überraschung aus der Requisitenkammer von O. M.«, sagte ich grimmig. »Sind Sie verletzt?«
    »Mir ist etwas auf die Hüfte gefallen«, murmelte sie mit schwacher Stimme. Ich verstand sie kaum, denn in meinen Ohren summte es, als hätte ich ein paar Brummkreisel darin. Jane Ferguson setzte sich vorsichtig auf. Sie legte den Kopf zur Seite und schüttelte ihn. Gleichzeitig steckte sie einen Finger in das rechte Ohr. Offenbar hatte sie mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen wie ich.
    Ich stand auf. Was war aus Robinson geworden? Der Nebelschleier begann sich zu lichten. Ich sah, welchen Schaden die Bombe angerichtet hatte. Die Einrichtung war völlig zu Bruch gegangen. Die Türen waren aus ihren Angeln gerissen worden und dort, wo die Fenster gewesen waren, gähnten leere Höhlen. Ein paar Deckenbalken waren herabgekommen. Einer von ihnen

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