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Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren

Titel: Jerry Cotton - 0595 - Ich gegen John den Irren Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mädchen?«
    Mißtrauen verfinsterte sein Gesicht noch mehr. »Polizei?« fragte er.
    Ich hob abwehrend beide Hände. »Nimm an, Mary sei ’ne alte Liebe von mir!«
    Er machte eine Kopfbewegung zur Tür. »Verschwinde!«
    »Tut mir leid, Corrado, aber ich brauche die Auskunft wirklich.«
    Er hielt den Billardstock noch in der Hand und drehte ihn um. »Ich werde dir den Schädel zerschlagen.«
    »Warum spielst du den wilden Mann? Ich bin zufrieden, wenn du mir sagst, wo ich Mary Heed finden kann.«
    Er ließ den Billardstock niedersausen. Ich wich mit einer blitzschnellen Körperdrehung aus. Der Stock krachte auf den Boden und zerbrach. Ich rammte dem Gangster eine Faust in die Magengrube. Er knickte nach vorn zusammen.
    Mit einer steilen Rechten richtete ich ihn wieder auf. Dann bedurfte es nur eines kleinen Stoßes, und Mr. Corrado fiel rücklings auf den Billardtisch. Seine Jacke schlug auseinander. Ich sah, daß er einen Colt in der Gürtelhalfter trug. In Sekundenschnelle hielt ich die Kanone in der Hand. Den linken Unterarm preßte ich gegen Corratlos Hals und nagelte ihn so auf dem Billardtisch fest.
    An allen Tischen hatte man aufgehört zu spielen. Ungefähr zwei Dutzend Männer starrten mich an, und nicht einer von ihnen lächelte.
    »Falls einer von euch für Corrado freundschaftliche Gefühle hegt«, sagte ich deutlich, »so kann er nichts Besseres tun, als mich meine Frage stellen zu lassen.« Der Anblick des Colts hielt sie zurück. Vielleicht hatten auch die meisten von ihnen nichts dagegen, daß Corrado eine Niederlage einstecken mußte.
    Der Rauschgifthändler regte sich schwach. »Ich bekomme keine Luft«, keuchte er. »Laß mich aufstehen!«
    Ich zog den Arm von seinem Hals zurück. »Wo finde ich Mary Heed?«
    »Ich weiß nicht, wo sie wohnt.«
    »Wer ist Dave?«
    »David Deysher, Marys Freund!«
    »Und sein Job?«
    »Er handelt mit Schnee.«
    »Wo?«
    »Im Dorado. Das ist sein Hauptquartier.«
    Ich pfiff leise durch die Zähne. »Seine Wohnung?«
    »Schuylerville, Lucerne Street.«
    »Die Nummer?«
    »Ich weiß sie nicht. Das Haus hat einen blauen Anstrich.«
    »Arbeitet er allein, oder hat er einen Verein?«
    »Rocco Parish und Odd Budzilek.«
    »Wer von ihnen ist schwarzhaarig und hat eine Hautfarbe wie du?«
    »Parish!«
    »Weißt du, ob Deysher in letzter Zeit ein großes Ding in Gang gesetzt hat?«
    »Ich weiß nichts darüber.«
    Ich trat einen Schritt zurück. »Tut mir leid«, sagte ich. »Du hättest dich lieber sofort mit mir unterhalten sollen, anstatt einen Billardstock zu mißbrauchen.« Ich wog den Colt in der Hand. »Das Feuerzeug schicke ich dir lieber mit der Post zurück.«
    Niemand hinderte mich daran, das Billardzimmer zu verlassen. Ich kletterte in den verbeulten Chevrolet und fuhr, wie in der letzten Nacht, von Nr. 106 zum Dorado.
    In dem Nightclub begann der Betrieb später. Vorläufig langweilten sich die Girls und die Kellner. Die Musiker spielten irgend etwas, das müde und melancholisch klang. Der dicke Levantiner, der sich gestern so heftige Sorgen um die unbezahlten Zechen gemacht hatte, strich ruhelos durch seinen Laden. Ich trat auf ihn zu: »Du kennst David Deysher?«
    Aus flinken Mausaugen musterte er mich vom Kopf bis zu den Schuhen. »Ich kenne Sie nicht, Mister.«
    »Das tut nichts zur Sache. Es genügt, wenn du Deysher kennst.«
    »Ein Gast, der von Zeit zu Zeit mein Etablissement mit seinem Besuch beehrt.«
    »Ein Stoffhändler, der deinen Laden als Umschlagplatz für seine Ware benutzt! Erzähl mir keine Märchen!«
    Er begann an seiner Krawatte zu zerren. »Hören Sie, Mister!« sprudelte er hervor. »Falls Sie Differenzen mit Deysher zu regeln haben, so lassen Sie mich aus dem Spiel! Ich will nicht zwischen zwei Mühlsteine geraten.«
    »Wann war Deysher zum letztenmal hier? Aber streng dein Gedächtnis an! Sag nicht, du könntest dich nicht erinnern!« Er schluckte. »Vor einer Woche!«
    »Irrst du dich nicht?«
    »Nein, er kam vor ungefähr einer Woche zum letztenmal.«
    »Ein Stoff händler, der nicht täglich am selben Platz zu erreichen ist, verliert seine Kunden. Oder hat Deysher seine Abnehmer an einen anderen Ort bestellt?«
    Der Levantiner zuckte die feisten Schultern. »Keine Ahnung, aber viele Leute haben nach ihm gefragt. Sie waren ratlos, manche verzweifelt, weil sie ihn nicht antrafen.«
    »Und er hat keinen Stellvertreter geschickt, weder Parish noch Budzilek?« Die Namen schienen dem Nightclubboß durchaus vertraut. »Sie kamen auch nicht

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