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Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Titel: Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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wenigen Zügen. Dann setzte er sich auf. Das heißt, er verblieb in einer halb sitzenden und halb liegenden Stellung, die Beine auf dem Boden, den Kopf auf die niedrige Couchlehne gebettet, den Blick der Zimmerdecke zugewandt. Das leere Glas drehte er unentwegt zwischen seinen Händen.
    »Dieses Schwein«, murmelte er unentwegt. »Dieses Schwein!« Dann setzte er sich mit einem plötzlichen Ruck auf. »Wie kommen Sie denn hierher?« fragte er mich.
    »Sind Sie denn nicht froh, daß ich im richtigen Moment auf gekreuzt bin?«
    Er rutschte wieder in sich zusammen und legte den Nacken auf die Rückenlehne. »Sicher. Sehr sogar. Verdammt noch mal, ich wäre um ein Haar erstickt. Ich habe eine verstopfte Nase. Wenn ich nicht durch den Mund atmen kann, geht es mir dreckig.«
    »Warum hat Sie der Bursche an den Stuhl gefesselt?« fragte ich und schaute mich in dem Zimmer um. Soweit ich es beurteilen konnte, lag oder stand alles an seinem Platz. Es sah nicht so aus, als sei Ambush das Opfer eines Raubüberfalles geworden.
    »Er wollte mich schocken. Mir Angst ein jagen. Mir klar machen, was mich erwartet, wenn ich nicht zahle«, sagte Ambush. »Verdammt noch mal, aber ich kann mir doch den Betrag nicht aus den Rippen schneiden.«
    »Was für einen Betrag?«
    »Ich möchte nicht darüber sprechen.«
    »Moment mal«, sagte ich und ließ mich ihm gegenüber in einem Sessel nieder. »So geht es nicht. Der Kerl hätte Sie um ein Haar umgebracht.«
    »Es ist ja mit Ihrer Hilfe noch einmal gutgegangen. Er wollte mich nicht töten.« Ambush lachte kurz und unlustig. »Das ist das letzte, was er will. Von einem Toten kriegt er kein Geld.«
    »Warum wollen Sie nicht darüber sprechen?«
    »Ich kann es mir nicht leisten. Bloß keinen Skandal!« sagte Ambush.
    »So prominent sind Sie nun auch wieder nicht«, stellte ich fest.
    »Darum geht es nicht, aber Mama darf nichts davon erfahren«, sagte er entschlossen.
    »Sie wohnt mit Ihnen in diesem Apartment?«
    »Es gehört ihr. Augenblicklich weilt sie zur Kur in den Rocky Mountains.«
    »Der Kerl meinte mir gegenüber, es würde um ein Mädchen gehen.«
    Ambush starrte mich an. »Sie haben mit ihm gesprochen?«
    »Ich habe mich sogar mit ihm geprügelt. In der Kellergarage. Die Art, wie er aus Ihrer Wohnung geschossen kam, weckte meinen Verdacht. Ich richtete ein paar Fragen an ihn. Dabei kam es zu einer richtigen Schlägerei. Als ich ihn bedient hatte, kriegte- ich von hinten eins über den Schädei gezogen. Das ist die ganze Story.«
    »Ich nehme an, er wollte Sie bluffen«, sagte Ambush und schloß die Augen.
    »Es geht um Spielschulden. Um eine größere Summe. Ich kann sie im Moment nicht zahlen. Der Gangster kam her, um das Geld einzutreiben.«
    »Haben Sie mit ihm gespielt?«
    »Nein«, sagte Ambush.
    »Wie groß ist die Summe, die Sie Ihren Gläubigern schulden?« fragte ich ihn.
    »Viertausend.«
    Ich schaute mich in der Wohnung um. Soweit ich die Ölgemälde beurteilen konnte, handelte es sich um französische Impressionisten. Selbst das kleinste davon war das Vielfache des geforderten Betrages wert.
    »Diese Umgebung läßt eigentlich darauf schließen, daß es Ihnen nicht schwerfallen könnte, die Summe aufzubringen«, sagte ich.
    »Die Sachen gehören meiner Mutter.«
    »Kann sie Ihnen nicht helfen?«
    »Sie hat es schon zu oft getan — erst in der letzten Woche. Mama ist krank. Sehr krank sogar. Sie regt sich jedesmal auf, wenn ich mit Sonderwünschen zu ihr komme. Der Arzt hat mir aufgetragen, jede weitere Aufregung von ihr fernzuhalten — sogar die kleinste. Es könnte Mamas Tod sein.«
    »Lebt Ihr Vater noch?«
    »Nein.«
    »Wenn es stimmt, daß Ihre Mutter schwer krank ist, werden Sie und die Banken vermutlich mit dem Schlimmsten rechnen. Sind Sie der einzige Erbe?«
    »Nein, aber ich kann damit rechnen, daß ich die Hälfte des Erbteiles bekomme. Dummerweise hat Mama eine Menge davon so gesichert, daß ich nicht sofort an das Geld herankomme. Die Banken scheinen das zu wissen und geizen dementsprechend mit größeren Krediten.«
    »Sie stehen bei ihnen schon in der Kreide?«
    »Nur mit siebentausend«, sagte er. »Mama weiß nichts davon.«
    »Arbeiten Sie?«
    »Nein, ich habe noch nichts Passendes gefunden«, sagte er. »Ich bin Jurist. Ich werde mich eines Tages selbständig machen. Ich muß nur eine passende Plattform finden.«
    Ich spürte, wie mich eine tiefe Abneigung gegen Terry Ambüsh erfaßte. Ich hatte nichts dagegen, daß er keiner geregelten Tätigkeit

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