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Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Titel: Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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interessiert. »Und was ist damit?«
    »Das fragen Sie noch? Es ist doch Ihre Marke, nicht wahr?«
    »Keineswegs. Ich habe davon gehört, aber ich habe es noch nie gekauft oder benutzt.«
    »Terry Ambush behauptet, es Ihnen geschenkt zu haben.«.
    »Terry? Aber das ist absurd!«
    »Einer von Ihnen muß sich irren.«
    »Lassen Sie mich nachdenken«, meinte das Mädchen und legte die Stirn in Falten. »Terry ist sehr großzügig. Ich erinnere mich, daß er mir einmal Parfüm schenkte — aber das war ein anderes. Ich weiß es genau. In diesen Dingen versagt ein weibliches Gedächtnis eigentlich nie.«
    »Er hat den Flakon gekauft. Demnach liegt der Irrtum auf Mr. Ambush’ Seite. Er muß das Parfüm einer anderen Dame verehrt haben.«
    »Nun unterstellen Sie ihm bloß noch, daß er es der falschen Lorraine Dupont schenkte«, sagte das Mädchen in einem Ton, der zwischen Heiterkeit und Ärger schwankte. »Sicherlich gibt es ein paar tausend Mädchen in dieser Stadt, die dieses Parfüm benutzen.«
    »Ganz bestimmt sogar. Aber Sie werden zugeben müssen, daß es ein seltsamer Zufall ist. Sagt Ihnen der Name May Faber etwas?«
    »Aber ja«, nickte Lorraine Dupont. »Die Ärmste wurde in Spring Valley ermordet, ünd zwar im Zusammenhang mit dem Fall, den Sie gerade bearbeiten. Ich lese schließlich die Zeitungen.«
    »Hörten Sie den Namen May Faber zum erstenmal?«
    »Ja«, sagte Lorraine Dupont und blickte mir offen in die Augen. »Zum erstenmal!«
    Ich startete die Maschine. Wir fuhren los. Ich spürte eine gewisse Spannung in meiner Gesprächspartnerin und hielt es für eine gute Idee, ein paar Minuten lang zu schweigen. Mir war klar, daß dieses Schweigen an ihren Nerven zerrte.
    »Weiß man schon, wer es getan hat?« fragte Lorraine Dupont.
    »Nein — aber ich fange an, es zu ahnen.«
    »Tatsächlich?« fragte sie atemlos. »Wann werden Sie Terry Ambush heiraten?«
    »Lieber Himmel, vielleicht nie«, sagte Lorraine Dupont mit plötzlicher Bitterkeit.
    »Ich denke, Sie sind mit ihm Verlobt?«
    »Schon seit zwei Jahren. Das ist einfach zu lange, finden Sie nicht auch? Er findet immer neue Ausflüchte. Ich glaube allmählich, daß er vor der Ehe Angst hat.«
    »Wie lange war er gestern bei Ihnen?«
    »Er kam schon zum Abendessen, kurz nach acht.«
    »Sein Alibi für das Verbrechen von Spring Valley ist demnach astrein«, sagte ich halblaut. Die Worte waren eigentlich nur für mich bestimmt.
    Lorraine Dupont reagierte darauf mit verständlicher Empörung. »Es ist absurd, Terry überhaupt eines Verbrechens verdächtigen zu wollen«, sagte sie. »Das hat er nicht nötig. Er ist auch viel zu weich dafür.«
    »Spielt er viel?«
    »Karten, meinen Sie? Hin und wieder, aber niemals um Geld.«
    »Wieso denn das?«
    »Seine Mutter hat ihn darum gebeten. Er tut ihr jeden Gefallen. Sie ist sehr krank, wissen Sie. Aufregungen aller Art müssen ihr unbedingt ferngehalten werden.«
    »Ich weiß. Mir ist auch bekannt, daß er ein beträchtliches Erbe erwartet. Wer bekommt die andere Hälfte?«
    Das war die Frage, die ich vergessen hatte, Terry Ambush zu stellen.
    »Seine Schwester«, erwiderte das Mädchen.
    »Ich wußte nicht, daß er eine Schwester hat«, stellte ich fest.
    »Nun wissen Sie’s«, sagte Lorraine Dupont. Ihrer Stimme war anzumerken, daß sie die Fragerei entweder ermüdete oder verärgerte. Vermutlich traf das letztere zu. Sie hielt es für ihre Pflicht, sich vor ihren Verlobten zu stellen.
    »Lebt die Schwester in New York?« fragte ich.
    »Ja, aber nicht mit Terry und ihrer Mutter zusammen. Sie ist gewissermaßen das schwarze Schaf der Familie.«
    »Inwiefern?«
    »Finden Sie nicht, daß Ihre Fragen entschieden zu weit gehen? Ich habe weder das Recht noch die Absicht, mich über die Intimsphäre einer Familie zu verbreiten, in die ich einzuheiraten gedenke.«
    »Ist die Schwester blond?«
    »Ich muß Sie enttäuschen. Loretta ist kupferrot«, erwiderte meine Begleiterin.
    Ich lenkte den Wagen an den Straßenrand und stoppte.
    »Wir sind noch nicht am Ziel«, wunderte sich das Mädchen. »Na, wennschon! Ich lege keinen Wert darauf, die Fahrt mit Ihnen fortzusetzen…«
    Sie griff nach der Klinke des Wagenschlags, aber ich hielt sie am Ärmel zurück und holte die Kopie von Peikers Zeichnung aus der Brieftasche.
    »Ist sie das?« fragte ich das Girl.
    Ich sah, wie sich Lorraine Duponts Augen weiteten. »Ja, das ist Loretta«, sagte sie verblüfft. »Woher haben Sie das Bild?«
    »Von unserem Zeichner«, erwiderte

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