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Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Titel: Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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war?
    Ich hatte jedenfalls keine Lust, das Gespräch mit dem District Office unter den Bäumen eines Grundstücks zu führen, das sich mir durch ein paar recht unliebsame Überraschungen nicht gerade empfohlen hatte.
    Ich startete die Maschine, stellte die Scheinwerfer an und lenkte den Wagen auf den Weg. Im nächsten Moment bereute ich es, mich auf diese Weise bemerkbar gemacht zu haben. Aber jetzt war es zu spät für eine Korrektur. Ich fuhr zum Highway und stoppte auf dem nächsten Parkplatz.
    »He«, sagte eine Stimme hinter mir. »Warum halten wir denn, mein Freund?«
    Ich erstarrte, als sich eine kalte harte Waffenmündung in meinen Nacken bohrte, und blickte in den am Armaturenbrett befestigten Spiegel.
    Hinter meiner Schulter sah ich die grinsende Visage eines fremden Mannes. Er war ungefähr dreißig Jahre alt und hatte ein schmales Gesicht mit tiefliegenden Augen. Er war ohne Hut und trug . unter seinem Sportsakko einen himmelblauen Rollkragenpullover. Sein Grinsen war von der hämisch-brutalen Art, wie es nur Menschen ohne Skrupel zustande bringen.
    »Ich schlage vor, wir kehren wieder um«, sagte er mit einer schleppenden höhnischen Stimme. »Warum wollen Sie das gesellige Beisammensein in der Farm so schnell beenden?«
    Unsere Blicke trafen sich im Spiegel. »Wer sind Sie?«
    »Ach, nur ’n kleines Licht«, meinte er grinsend. »Aber eins, das zuverlässig leuchtet. Darüber bin ich verdammt froh, Mister. Ihres mag größer sein, aber ich fürchte, man wird es in den nächsten Minuten auspusten.«
    Ich versuchte, den Hebel umzulegen, der das Mikrofon einstellte und der Zentrale Gelegenheit gab, mitzuhören, aber der Mann hinter mir sagte scharf: »Lassen Sie die Hände am Lenkrad!«
    »Also, zurück zur Farm?« fragte ich. »Zurück zur Farm«, nickte er. »Aber erst geben Sie mir Ihren Ballermann. Langsam, mein Freund. Die Linke bleibt am Lenkrad. Vergessen Sie nicht, daß ich Sie mit meiner Bleischleuder kitzle und den Finger am Drücker habe. Legen Sie die Kanone neben sich auf den Beifahrersitz. So ist’s brav. Warum denn nicht gleich so? Ich war schon immer der Auffassung, daß man sich mit gebildeten Menschen prima verständigen kann.«
    »Was jetzt?« fragte ich ihn und mußte Zusehen, wie er mit seiner freien Hand meinen Smith and Wesson an sich nahm.
    »Fahren Sie los. Vergessen Sie nicht, daß ich Sie ständig im Auge behalte. Sie berühren nur den Schaltknüppel und das Lenkrad, nichts weiter. Okay? Ab geht die Post.«
    Zehn Minuten später stoppte ich vor dem Farmhaus. Der Gangster im Fond meines Wagens hatte mich unterwegs nicht dazu aufgefordert, die Scheinwerfer abzustellen, und so hatte ich in ihrem heilen Licht das jämmerliche Wrack des Fleetwood gesehen. Es gab keinen Zweifel, daß die Bombe kräftig genug gewesen war, jeden zu töten, der sich zum Zeitpunkt der Explosion in dem Fahrzeug befunden hätte.
    Ich mußte zugeben, daß der Gangster umsichtig und geschickt vorging. Er ließ mich zuerst aussteigen. Ich mußte drei Schritte zur Seite treten und die Hände im Nacken verschränken. Dann kletterte er ins Freie. Er rammte mir die Waffenmündung in den Rücken und dirigierte mich ins Wohnzimmer.
    Ich schaute mich vergeblich nach Loretta Ambush um. Im Zimmer saß diesmal ein Mann. Es war genau wie bei meinem ersten Eintreffen. Ich sah von ihm nur die Hände und die auf den Polsterhocker hochgelegten Beine.
    Er hatte das Radio etwas lauter gedreht. Statt Tanzmusik ertönte die Fuge eines romantischen Klassikers. Ich hatte das Gefühl, an meinem eigenen Begräbnis teilzunehmen.
    »Hier ist er, Boß«, sagte der Mann hinter mir überflüssigerweise.
    Die Hand, die auf der rechten Sessellehne lag, hob sich um ein paar Inches und wies auf den Schaukelstuhl. Ich blickte kurz nach oben. Die Decke hatte sich wieder geschlossen. Die Hängelampe verbreitete ein warmes Licht, aber ich fand es trotzdem nicht gemütlich.
    Ich durchquerte den Raum bis zur Mitte und drehte mich mit einem Ruck um.
    Der Mann im Sessel war etwa fünfunddreißig Jahre alt. Er trug einen dunklen, dandyhaft geschnittenen Maßanzug mit rötlichen Nadelstreifen. Der Mann hatte einen markanten Kopf mit kurzem, drahtigem Haar von schmutziggrauer Tönung. Das scharfe Profil mit der vorspringenden Nase und dem kantigen Kinn war unverkennbar.
    Es zierte mehr als tausend Steckbriefe. Es gehörte einem Mann, den das Land seit langem fürchtete und haßte.
    Vor mir saß Stuff Rocker.
    Sein Name stand auf der Liste der zehn am

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