Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Titel: Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Dach befand. Vermutlich gab es hier noch weitere Überraschungen ähnlicher Art.
    War das Girl der Initiator dieser Einrichtungen? Wenn ja, weshalb?
    Arbeitete sie im Auftrag eines anderen? Ich schob die Fragen, die mich bedrängten, entschlossen zur Seite. Ich mußte diese Falle knacken. Loretta Ambush hatte keinen Zweifel daran gelassen, daß es für mich um Tod und Leben ging.
    Plötzlich flammte ein Scheinwerfer auf. Die grelle Härte seines Lichts traf mich mit der Wucht eines Keulenschlags. Ich jumpte zur Seite, aber der Strahl folgte mir und nagelte mich fest.
    Ich hob den Revolver. Ich hatte vor, in dieses schmerzende, gleißende Licht zu feuern, aber in diesem Moment ertönte eine schroffe, männliche Stimme. Sie kam von oben herab, allerdings nicht von der Stelle, wo der Scheinwerfer war.
    »Machen Sie keinen Unsinn, Cotton«, sagte der Mann. »Das ist nicht der einzige Scheinwerfer, den wir besitzen.«
    Ich feuerte trotzdem. Ein Funkenregen ging auf das Wohnzimmer nieder. Der Mann fluchte. Ich jumpte über einen Sessel, dessen Lage ich mir genau eingeprägt hatte, und erreichte die Tür. Ich gab zwei gezielte Schüsse auf das Schloß ab und konnte dann die Tür aufstoßen.
    Ich raste durch die Diele und stand im nächsten Augenblick im Freien. Mit wenigen Schritten hatte ich den Fleetwood erreicht. Ich sprang hinein und atmete auf, als ich das matte Blinken des Zündschlüssels gewahrte. Ich drückte auf den Starter. Die Maschine kam sofort.
    Es war, als hätte ich die Handgriffe für einen Le-Mans-Start schon tausendmal geübt. Der Wagen schoß wie eine Rakete in die Dunkelheit hinein. Hinter mir sah ich ein kurzes Aufblitzen. Die Kugel traf die Karosserie und ratschte kreischend über das Blech.
    Ich stellte die Scheinwerfer an und raste den Weg zum Highway hinab. Ich hatte nur den Wunsch, meinen Jaguar zu erreichen und über Sprechfunk meine Kollegen und die Polizei zu alarmieren. Ich fuhr um ein paar Takte zu schnell. Das Vorderrad stieß plötzlich in voller Fahrt gegen einen Feldstein. Der Wagen wurde hochgestoßen, ohne daß ich eine Chance hatte, seinen Schwung durch wildes Gegensteuern auszugleichen.
    Er landete auf dem Dach. Ich schüttelte meine Benommenheit ab und kroch unverletzt aus dem Wrack, dessen Räder sich noch weiterdrehten.
    In der linken Schulter und im rechten Bein spürte ich Schmerzen, aber sie waren nicht stark genug, um meine Flucht entscheidend zu verlangsamen.
    Ich hetzte den Feldweg hinab und blickte dabei einigemal zurück. Ich rechnete mit dem Auf blitzen von Wagenscheinwerfern, aber nichts dergleichen geschah.
    Im nächsten Moment erfolgte die Explosion. Sie war dumpf und hart.
    Ihre Luftdruckwelle warf mich zu Boden. Mein Kopf schlug gegen den Boden, und ich sah ein paar Funken, die nicht von der Detonation herrührten.
    Die Luft war erfüllt von dem Schwirren, Singen und Pfeifen der Autoteile, die nach allen Himmelsrichtungen davonflogen. Neben mir bohrte sich eine Stoßstange in den Boden. Dann war Stille.
    Ich kam schwer atmend auf die Beine und massierte mir den schmerzenden Schädel. Noch vor ein paar Sekunden hatte ich das Pech, von einem Feldstein aus dem Rennen geworfen worden zu sein, aber jetzt wußte ich, daß mir dieser Stein das Leben gerettet hatte.
    Ich setzte meinen Weg ohne Eile fort, achtete aber darauf, daß ich parallel zur Straße lief. Alles deutete darauf hin, daß der Rummel in dem Farmhaus nur inszeniert worden war, um mich zur Flucht zu veranlassen. Man hatte eine Bombe und den Fleetwood geopfert, um mich ins Jenseits katapultieren zu können.
    Trotzdem ergab das Ganze keinen rechten Sinn. Warum hatten die Gangster Loretta Ambush’ ziemlich neuen Fleetwood geopfert?
    Meine Kalkulation mußte einen Fehler haben. Die Gangster hätten mich in dem Haus mühelos mit einer Kugel erledigen können. Es gab für sie keinen plausiblen Grund, eine so umständliche Methode wie die mit dem Wagen und der Bombe zu wählen.
    Ich hastete weiter und verdammte die Patronen, die mich in meinen Schuhen drückten. Da ich keine Zeit mit dem Abstreifen der Schuhe verlieren wollte, nahm ich das Handikap in Kauf und rannte weiter.
    Endlich erreichte ich meinen Jaguar. Aufatmend ließ ich mich in den Sitz gleiten. Ich blickte zurück. Hinter mir staute sich das Dunkel der Nacht. Niemand hatte den Versuch unternommen, mir zu folgen.
    Wie erklärte sich das? Befand sich kein weiterer Wagen auf dem Farmgrundstück? Oder glaubte man, daß ich ein Opfer der Explosion geworden

Weitere Kostenlose Bücher