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Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Blut quoll.
    »Mensch, Jerry«, krächzte Hywood mit verzerrtem Gesicht. »Verflucht, Junge, hör mal…«
    Er fuhr sich mit der Linken übers Gesicht. Dann wollte er behutsam zugreifen. Aber plötzlich stutzte er.
    »Das ist ja gar nicht Cotton«, murmelte er. Und vielleicht war seine Stimme zum erstenmal in seinem Leben wirklich leise.
    ***
    Es muß irgendwann nach elf Uhr vormittags gewesen sein. Phil und ich betraten das Arbeitszimmer von Mr. High. Detective Lieutenant Riffle und Captain Hywood saßen in den Besuchersesseln. Rechts stand die Flagge der Vereinigten Staaten. Fast die ganze Rückwand bedeckte die große Glastafel mit dem Straßennetz von New York City.
    Ich spürte, daß mich der Chef ansah.
    »Er muß sofort tot gewesen sein«, sagte ich. »Der Doc hat neunzehn Einschüsse gezählt.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Dann stand Mr. High plötzlich auf und öffnete ein Fach in einem Wandschrank. Er nahm ein Glas heraus und eine Flasche. Der Inhalt war goldbraun. Gelber Weizen von schottischen Feldern, gebräunt im harten Eichenholz aus schottischen Wäldern.
    »Trinken Sie das, Jerry«, sagte er ruhig.
    Ich griff zum Glas. Und dann stellte ich es wieder weg.
    »Nein, danke, Chef. Sie haben recht: Es gibt etwas in mir, das man vielleicht wegspülen könnte. Aber ich will es nicht wegbrennen. So etwas hebt man sich auf. Das legt man sich auf Eis.«
    Sie sahen mich alle an. Ich griff nach meinen Zigaretten. Und ich wußte, daß meine Hand zitterte. Denn ich kam aus dem Schauhaus, wohin ich mit Phil zusammen den Leichnam von Adam Pearl gebracht hatte. Das sinnlose Opfer eines sinnlosen Verbrechens. Aber wann gibt es schon ein Verbrechen, das nicht sinnlos wäre?
    »Okay«, sagte ich scharf. »Von mir aus können wir anfangen. Jede Minute, die wir untätig verstreichen lassen, bedeutet eine Minute länger Freiheit für gewisse Leute. Und für die ist jede Sekunde Freiheit zuviel.«
    Mr. High räusperte sich. Er dachte über irgend etwas nach und sagte dann: »Ich schlage vor, daß wir mit dem Diebstahl der Münzen beginnen. Sie hatten die Akten über den Gemäldediebstahl mitgebracht, Captain Hywood?«
    Der Captain nickte nur und klatschte seine riesige Pranke auf das Aktenbündel vor ihm.
    »Gut«, sagte Phil. »Wir werden die beiden Sachen prüfen, ob wir etwas Zusammenhängendes finden können. Wir haben Sie sich unsere Mitarbeit vorgestellt, Lieutenant Riffle?«
    »Zunächst geht es darum, alle bekannten Sammler im In- und Ausland vom Diebstahl der Sammlung zu unterrichten. Mit einer möglichst umfassenden Aufzählung aller Stücke. Das kann nur über Interpol gemacht werden, und deshalb brauchen wir das FBI.«
    »Das ist klar. Wir werden die Liste aufstellen und einen entsprechenden Text an die Interpolzentrale abgehen lassen. Was können wir noch tun?«
    »Wir brauchen zunächst einmal eine Liste aller inländischen Sammler, die einige Bedeutung haben. Es müssen schon Leute mit Geld sein, denn sonst kommen sie überhaupt nicht in Betracht.«
    »Wir werden uns mit unserem Hauptquartier in Washington in Verbindung setzen. Vielleicht haben die dort solche Listen.«
    »Und dann sollte man natürlich alle einschlägigen Geschäfte unterrichten. Mit der Bitte, uns sofort zu verständigen, wenn ein entsprechendes Angebot auf taucht.«
    »Ja, natürlich. Wir werden das für das Gebiet der Vereinigten Staaten übernehmen und Interpol die Unterrichtung im Ausland überlassen.«
    Riffle stand auf, ebenso wie der Captain.
    »Das war es, worum wir Sie bitten wollten.«
    »Selbstverständlich, Lieutenant. Wir halten Sie auf dem laufenden.«
    Riffle und Hywood verabschiedeten sich. Der Captain noch ein bißchen lauter als gewöhnlich schon. Ich konnte mir den Grund denken. Aber wir schnitten dieses Thema nicht wieder an. Pearl war tot, und daß ich am Leben geblieben war an seiner Stelle, das konnte keine große Erleichterung bedeuten. Obgleich es blödsinnig war, fühlte man sich doch plötzlich mitschuldig an dieser irrsinnigen Verwechslung.
    Die Tür schloß sich hinter den beiden Offizieren der City Police. Mr. High bedachte mich abermals mit einem prüfenden Blick. Ich sah zufrieden, daß die Zigarette zwischen meinen Fingern nicht mehr zitterte.
    »Dann wollen wir mal zu unserem eigentlichen Thema kommen«, sagte der Chef. »Ich habe Erkundigungen einziehen lassen. Dieser Walt Tsang ist der Sohn einer vor zwanzig Jahren sehr bekannten Schönheitstänzerin vom Broadway. Sie heißt eigentlich Smith, ja, ganz

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