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Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Hopkins. Kommen Sie sofort zu mir.«
    »Aber…«
    »Kein aber! Kommen Sie sofort! Ihr Idioten habt da etwas Schönes angestellt! Wenn der Boß das hört, dreht er euch eigenhändig den Hals um! Kommen Sie herüber, und zwar schnell!«
    Er legte auf. Für einen Augenblick erschien ein zufriedenes Grinsen in seinem nichtssagenden Gesicht. Auf so eine Gelegenheit hatte er schon lange gewartet. Diesem eiskalten Myers mal eins auswischen zu können! Diesem Chef der Vollzugssektion, der immer so auf trat, als hinge das Leben der ganzen übrigen Menschheit nur von einem Fingerschnippen des großen Myers ab. Dieser Boß einer winzigen Gruppe von Schlägern und Killern, vor dem sie alle Angst hatten. Dem würde er es eintrichtern. Aber kräftig!
    Noch bevor Myers erschien, breitete Hopkins die Zeitung an der entsprechenden Stelle auseinander, faltete sie gegenteilig und schob das Blatt so zurecht, daß es Myers bequem lesen konnte, wenn er vor dem Schreibtisch Platz nahm. Dann zündete sich Hopkins eine Zigarette an und wartete.
    Ralph Anthony Myers erschien nach einiger Zeit. Man merkte ihm kaum an, daß er ein bißchen nervös war. Hopkins deutete gönnerisch auf den Sessel vor seinem Schreibtisch und sagte: »Setzen Sie sich doch, Mr. Myers. Ich glaube, das sollten Sie lesen!«
    Myers runzelte die Stirn, ließ sich in den Sessel fallen und beugte sich vor. Ein dünnes Lächeln entstand in seinem sonst so unbewegten Gesicht, als er das Bild von der Gasexplosion entdeckte. Das Lächeln gefror, als er den Artikel daneben las.
    »Saubere Arbeit«, höhnte Hopkins. »Wirklich saubere Arbeit. Ein Kind und die falsche Frau umzubringen!«
    Myers kramte ein sauberes Taschentuch aus seinem Jackett hervor und tupfte sich die Stirn ab.
    »Woher sollten denn meine Leute wissen, daß die Frau nicht zu Hause war? Sie haben sich vorsichtig überzeugt, daß ein Kind und eine Frau im Schlafzimmer lagen und fest schliefen. Da-^mußten sie doch annehmen, daß es die Mutter mit ihrer Tochter war!«
    »Annehmen!« sagte Hopkins verächtlich. »Myers, Ihre Leute dürfen überhaupt nichts annehmen. Ihre Aufträge sind ja nicht mehr zu reparieren. Das müßten Sie doch viel besser wissen als ich. Aber bitte! Es ist Ihre Sektion.« Myers geriet immer stärker ins Schwitzen.
    »Hopkins«, drängte er, »lassen Sie mich nicht im Stich. Jetzt muß ich doch schnellstens die Echte auf treiben! Dabei müssen Sie mir helfen!«
    »Muß ich?« dehnte Hopkins.
    »Ich bitte Sie darum! Hopkins, eine Hand wäscht die andere. Wer weiß, vielleicht kommen einmal Zeiten, wo ich etwas für Sie tun kann.«
    Der Gedanke war nicht von der Hand zu weisen. Hopkins hatte es sich längst überlegt. Wenn er sich den Chef der Vollzugssektion verpflichtete, konnte es vielleicht einmal sehr nützlich für ihn sein. Besser jedenfalls, als wenn er ihn gegen sich aufbrachte.
    »Ich habe mir schon etwas überlegt«, brummte Hopkins. »Zunächst müssen wir herausfinden, wo die echte Linda Benson steckt. Nun sind ja leider die beiden Fahrer — eh — ausgefallen, die Linda Benson beliefert haben. Aber noch vor zwei Monaten fuhren dort zwei andere Leute. Vielleicht können die uns einen Anhaltspunkt geben, wo Linda Benson stecken könnte. Warten Sie mal!«
    Er benutzte das Haustelefon und sprach mit dem Lademeister. Zehn Minuten später meldete sich ein untersetzter Bursche, der auf den Namen Snobby hörte. Hopkins bot ihm eine Zigarette an, die Snobby annahm.
    »Hören Sie mal zu, Snobby«, begann der Boß der Wäscherei. »Sie sind doch vor zwei Monaten die Ost-Tour gefahren. Können Sie sich an eine Linda Benson erinnern?«
    Snobby grinste. »Und ob, Chef, Ein rassiges Luder. Höchstens ein paar Pfund Übergewicht, aber das fällt bei der gar nicht auf.«
    »Habt ihr euch oft mit ihr unterhalten?«
    »Jedesmal, wenn wir die Wäsche brachten. Wie Witwen eben so sind. Zu oft allein. Und wenn dann mal jemand kommt, hören sie gar nicht auf zu reden.«
    »Passen Sie auf, Snobby. Es geht uns um folgendes: Diese Linda Benson ist letzte Nacht nicht zu Hause gewesen. Bei ihrer Tochter scheint eine Freundin geblieben zu sein. Aber wo steckt die Benson? Wo kann sie hingefahren sein? Mat sie einen Freund?«
    Snobby schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er, »aber einen kranken Vater.«
    Myers und Hopkins tauschten einen schnellen Blick. Myers setzte das Verhör fort.
    »Wo lebt dieser kranke Vater? Und wieso wissen Sie von ihm?«
    »Na, weil sie es uns erzählt hat. Sie ist nämlich

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