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Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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verstehen.«
    »Selbstverständlich, Mr. Hopkins.« Phil und ich erhoben uns. »Das war’s für heute. Vielen Dank für Ihre freundliche Unterstützung. Auf Wiedersehen, Mr. Hopkins.«
    »Auf Wiedersehen, meine Herren. Ich bringe Sie hinaus.«
    Er lief neben uns her bis ins Vorzimmer. Als er die Tür aufzog, hörten wir draußen die schrille Stimme einer älteren Frau: »Aber ich sage Ihnen doch, Miß, es waren die beiden Fahrer, die mir das Geld gegeben haben. Und dann verlangten…«
    Sie stockte, als sie uns bemerkte. Es war eine ältere abgearbeitete Frau von vielleicht fünfzig Jahren. Sie trug ein billiges Warenhausfähnchen, das wie ein Sack an ihrer gebeugten Gestalt hing, und das sie wahrscheinlich im Ausverkauf für einen Dollar bekommen hatte. Ein Blick in ihr verhärmtes Gesicht zeigte, daß sie ein Leben lang auf der Schattenseite gestanden hatte.
    Ich ging auf sie zu und sagte so freundlich, wie es ging, ohne, daß sie es für übertrieben halten mußte: »Entschuldigen Sie. Ich heiße Jerry Cotton und gehöre zum FBI. Zur Bundespolizei. Wir sind einigen skrupellosen Gangstern auf der Spur, die an bedürftige Leute Geld verleihen und dann ungeheure Zinsforderungen stellen. Die Kerle schrecken sogar vor Gewaltandrohung nicht zurück, um ihre unverschämten Forderungen durchzusetzen. Nach dem, was ich da gerade gehört ha be, sind sie anscheinend auch bei Ihnen gewesen. Könnten Sie mir sagen, wer es war?«
    Die Frau zog sich förmlich in sich zusammen. Ihre Augen bekamen einen harten mißtrauischen Ausdruck. Sie gehörte zu den Armen, die in der Polizei nur die Beschützer der Reichen zu sehen gelernt haben. Zu den Alten, für die jeder Polizist eine Art Feind war. Noch bevor sie den Mund öffnete, kannte ich ihre Antwort: »Ich hab’ keine Ahnung nich’, Mister, wovon Sie reden. Ich leih’ mir nie nich’ Geld. Ich bin hier bloß wegen meiner Wäsche. Das is’ alles. Und das is’ ja wohl nich’ verboten.«
    Ich blies die Luft hörbar aus.
    »Nein, natürlich nicht«, sagte ich.
    »Entschuldigen Sie. Wir wollten Ihnen helfen. Aber das können wir nur, wenn Sie uns helfen. Von nichts kommt nichts.«
    Das Telefon der Sekretärin schlug an. Ich stand zufällig dicht neben ihrem Schreibtisch, weil man an dem vorbei mußte auf dem Weg zum Ausgang. Und so kam es, daß ich mithören konnte, was aus dem Hörer drang: »Bill Hopkins, bitte«, sagte eine energische Männerstimme.
    »Für Sie, Sir«, meinte die Sekretärin und hielt ihm den Hörer hin.
    Und Hopkins machte den Fehler, sich das Gespräch nicht nach nebenan in sein Arbeitszimmer legen zu lassen. Aber vielleicht wollte er auch nicht hinausgehen, solange die alte Frau und wir noch da waren. Also nahm er den Hörer und sagte seinen Namen. Die energische Männerstimme in der Leitung verkündete: »Alles okay. Cotton ist tot!«
    ***
    Kurz nach zehn steckte Jimmy Jones seine ölverschmierte Nase in die Glaskabine vom Junior-Chef.
    »Der Wagen von Mr. Cotton ist wieder klar«, meldete er und putzte sich die Hände an einem Tuch ab, das ebenso verschmiert wie seine Finger war.
    Adam Pearl gab seinem Drehstuhl einen Stoß, so daß er zur Tür blicken konnte, ohne aufzustehen. Pearl war zweiunddreißig Jahre alt und hatte die Reparaturwerkstatt seines Vaters zu einem beachtlichen Betrieb ausgebaut. Vielleicht hatte es nicht einmal so sehr an seinem kaufmännischen Geschick gelegen, sondern einfach an seiner Fähigkeit, mit Menschen umzugehen. Die Kunden kamen gern zu ihm. Und seine Leute arbeiteten gern für ihn. Es machte ihm gar nichts aus, wenn Not am Mann war, das dunkelgraue Jackett seines sportlich geschnittenen Anzugs beiseite zu legen, die Ärmel aufzukrempeln und jedem Meister zu zeigen, daß er selbst auch das Handwerk von Grund auf gelernt hatte und immer noch verstand.
    »Was war denn mit dem Jaguar?« fragte er.
    Der Junge grinste.
    »Wasser in den Verteiler geraten. Vielleicht hatte sich die Kappe ein bißchen gelöst, so daß nasse Luft eindringen konnte, die sich kondensierte und tropfenweise niederschlug.«
    »Meine Güte, wie schön ihr heute reden lernt«, sagte Adam Pearl und stand auf. Grinsend fügte er hinzu: »Wir hätten früher gesagt, in dem verdammten Verteiler stand eine verdammte Pfütze, so groß wie der verdammte Erie-See.«
    »Möchte mal wissen, wie lange ich noch bei Ihnen wäre, wenn ich so reden wollte«, sagte Jimmy Jones grinsend. »Der Schlüssel steckt, Chef. Wollen Sie ihn selbst zum FBI bringen?«
    »Darauf

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