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Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sessel.
    »Nehmen Sie doch Platz. Ich heiße Bill Hopkins. Wie ich hörte, kommen Sie vom FBI? Nehmen Sie es mir nicht übel, aber man liest immer mehr von Betrügern, die auf amtliche Masche machen. Können Sie sich ausweisen?«
    »Selbstverständlich.«
    Wir legten ihm die Dienstausweise vor. Er betrachtete sie zerstreut, nickte ein paarmal und erkundigte sich schließlich, was er für uns tun könnte.
    »Ein paar Fragen beantworten, wenn es Ihnen recht ist«, sagte ich. »Sie würden uns damit sehr helfen, Mr. Hopkins.«
    »Wenn es weiter nichts ist. Nicht alle Behörden sind mit der Beantwortung von ein paar Fragen zufrieden, nicht wahr? Also, um was geht es?«
    »Für Ihre Firma fuhr ein Mann mit dem Vornamen Nick. Wir haben ihn festgenommen, aber er verweigert bis zur Stunde jegliche Aussage. Da wir keine Papiere bei ihm fanden, können wir ihn nicht einmal identifizieren.«
    »So was Dummes!« tadelte Hopkins kopfschüttelnd. »Was verspricht er sich denn davon? Ich habe seine Arbeitspapiere zufällig hier liegen. Na, so zufällig auch wieder nicht. Wir hörten heute früh, daß er festgenommen worden sein soll, und da ließ ich mir die Papiere kommen.«
    »Darf ich mal sehen?«
    »Selbstverständlich!«
    Er reichte uns die dünne Akte. Phil klappte seinen Block auf und schrieb sich heraus, was wir wissen mußten: Nick Cowan, geboren am 22. Februar 1934 in Jersey City, N. J., seit knapp zwei Jahren in der Firma.
    »Danke«, sagte ich. »Dann war da noch dieser Walt. Ein Junge von vielleicht zwanzig. Haben Sie auch dessen Papiere griffbereit?«
    Hopkins reichte uns wortlos die nächste Mappe herüber.
    Wieder schrieb Phil: Walt Tsang, geboren am 11. November 1948 in New York, erst seit zwei Monaten bei der Firma.
    »Danke«, sagte ich abermals. »Interessiert es Sie, warum wir die beiden festgenommen haben?«
    Er wiegte den Kopf hin und her.
    »Bis zu einem gewissen Maß, sicher. Aber ich habe volles Vertrauen zu unseren Behörden, schon gar, wenn es sich um das FBI handelt. Was hatten die beiden denn ausgefressen?«
    »Sie haben Geld verliehen.«
    »Oh! Ist das verboten?«
    »Nicht, wenn Sie es aus Gefälligkeit tun, oder vom Staat dazu ermächtigt sind, wie etwa eine ordnungsgemäß geführte Bank. Es ist aber verboten, wenn sie illegal Geld verleihen, Wucherzinsen fordern und die unverschämten Zinsen unter Androhung von Gewalt eintreiben.«
    »Und das haben die beiden gemacht?«
    »Die beiden mit Sicherheit. Aber wir fragen uns, ob nicht jemand hinter ihnen stand.«
    »Wie soll ich das verstehen? Meinen Sie, die beiden hätten zu einer Organisation gehört, die so etwas betrieb?«
    »Sie führten sich so auf. Außerdem gibt es ein paar Anhaltspunkte, die dafür sprechen.«
    »Welche?«
    Ich lächelte bedauernd.
    »Tut mir leid, Mr. Hopkins. Aber in unserem Stadium der Ermittlungen muß man die Dinge noch geheimhalten. Was wir von Ihnen gern wissen möchten, ist, ob vielleicht auch andere Fahrer dasselbe Nebengeschäft betreiben.«
    »Das wäre doch wohl die Höhe!« brauste er auf und wurde zornrot. »Dies ist eine angesehene und seriöse Firma. Sie können zum Beispiel bei der Handelskammer oder dem Finanzamt .Erkundigungen einziehen! Wir bestehen seit vierzehn Jahren, und ich habe die Ehre, der Firma seit acht Jahren vorzustehen. Solche, — eh —, solche krummen Touren würde ich auf keinen Fall dulden.«
    »Im Fall Cowan und Tsang haben Sie sie aber geduldet.«
    Er lief rot an.
    »Ich wußte doch nichts davon!« versicherte er.
    Wir blieben gleichbleibend freundlich.
    »Das meine ich ja«, sagte ich ruhig. »Wenn es andere auch machen, kann es Ihnen ebenso verborgen geblieben sein wie bei Cowan und Tsang. Wieso heißt der Junge eigentlich Tsang? Das ist doch kein amerikanischer und auch kein europäischer Name. Er machte mir aber nicht den Eindruck, als ob er von einer anderen Rasse abstamme.«
    »Wenn ich ihn richtig verstanden habe, ist Tsang der Künstlername seiner Mutter gewesen. Er ist nämlich ein uneheliches Kind gewesen. Der Name hatte wohl nichts mit der Rassenzugehörigkeit zu tun.«
    »Aha. Würden Sie uns erlauben, Einblick in Ihre Kundenkartei zu nehmen?«
    »Warum nicht? Nur würde ich Sie bitten, das nach fünf Uhr abends zu tun. Tagsüber, fürchte ich, könnte es die ganze Buchhaltung durcheinanderbringen.«
    »Könnten wir uns außerdem die Handkarteien der Fahrer ansehen?«
    »Wie gesagt: nach fünf. Schließlich muß ich dafür sorgen, daß der Betrieb läuft, das werden Sie sicher

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