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Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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wurde. An acht hellen Schreibtischen saßen fünf Männer mit grünen Augenschirmen. Sie hoben neugierig den Kopf, als Myers und Eddy hereinkamen. Aber niemand von ihnen sagte etwas.
    »Hier ist die Buchhaltung für die Geschäfte, von denen das Finanzamt nichts weiß«, erklärte Myers und ging an einen Kartenausschnitt, der an der Wand hing. »Wir beherrschen das südliche Manhattan bis ungefähr zur Vierundzwanzigsten Straße. An den roten Linien hier können Sie sehen, daß wir unseren Bezirk wieder in kleinere Bezirke unterteilt haben. Jeder Bezirk wird von einem Fahrer und einem kräftigen Begleitmann bearbeitet. Bei uns kann jeder Geld leihen, wenn er nicht ein Tramp ist«, fuhr Myers fort. »Wir haben vor sechs Jahren hier angefangen, mit diesen beiden kleinen Bezirken hier im Südosten. Inzwischen sind wir ganz schön gewachsen, was?«
    »Das kann man wohl sagen«, brummte Eddy anerkennend.
    »Wir verleihen nach einem einfachen Prinzip. Es gibt keine Quittungen und keine Darlehensverträge. Der Fahrer muß selbst entscheiden, ob man der betreffenden Person soviel Geld leihen kann, wie sie haben möchte.«
    »In welcher Zeit müssen die Leute zurückzahlen?« fragte Eddy interessiert.
    »Am liebsten überhaupt nicht«, sagte Myers.
    Eddy machte eine verdutzte Miene. Myers lachte.
    »Das ist ja das Geniale an unserem System«, erklärte er. »Wir wollen zehn Prozent Zinsen pro Woche haben. Die Zinsen sind uns wichtiger als der verliehene Betrag. Angenommen, Sie leihen sich von uns tausend Dollar. Dann müssen Sie pro Woche hundert Dollar Zinsen bezahlen. Wenn Sie jetzt auch noch jede Woche hundert Dollar abstottern, wäre unser Geschäft mit Ihnen in zehn Wochen erledigt. Wenn Sie aber das Geld zwanzig Wochen lang stehen lassen, haben Sie in der Zeit schon zweitausend Dollar an Zinsen gezahlt und sind Ihre Schulden noch immer nicht los. Verstanden?«
    »Ja, ich denke schon«, murmelte Eddy.
    »Natürlich kommen wir nicht völlig ohne Aufzeichnungen aus. Die Fahrer haben auf ihren Wäschereikarten eine Rubrik, in der sie einfach die Zahl notieren, die die entsprechende Person noch an uns schuldet. Wenn bei Mrs. Smith in der entsprechenden Rubrik eine Dreißig steht, so heißt das, daß sie uns dreißig Dollar schuldet. Jedes Schulkind kann im Kopf ausrechnen, daß zehn Prozent von dreißig drei sind. Der zuständige Fahrer kassiert also jede Woche drei Dollar Zinsen. Damit bleiben die dreißig Dollar Schulden erhalten. Nur wenn ihm Mrs. Smith zu den drei Dollar für die Zinsen, sagen wir, noch fünf Dollar Abtragung gibt, streicht er die Dreißig und notiert dafür fünfundzwanzig. Haben Sie das verstanden?«
    »Ja.«
    »Schön. Ihre Aufgabe wird es sein, den elften und den zwölften Bezirk hier zu kontrollieren. Die Fahrer kommen mit ihren Karten, Sie nehmen Ihre Unterlagen hier aus dem Schreibtisch und rechnen mit dem Fahrer ab, wobei Sie Karteikarte für Karteikarte prüfen und die veränderten Eintragungen von den Karten der Fahrer übernehmen. Alles klar?«
    »Ich denke schon.«
    »Fein«, sagte Myers freundlich. »Dann müssen wir nur noch mal hinauf zu Hopkins. Kommen Sie.«
    Sie verließen das geheime Büro wieder und fuhren in dem riesigen Wolkenkratzerblock hinauf zu den harmlosen Büros der Wäscherei. Als sie das Vorzimmer durchquerten, fiel Eddy auf, daß die Sekretärin nicht anwesend war. Aber er kam nicht dazu, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, denn Myers fragte ihn: »Haben Sie schon mal was von einem G-man Jerry Cotton gehört?«
    »Müßte ich das?« brummte Eddy.
    »Na, der Mann ist ziemlich bekannt. Er fing an, uns in letzter Zeit auf den Pelz zu rücken. Aber wir haben ihm eine so deutliche Warnung zukommen lassen, daß die Bonzen in seinem Verein ihn aus der Schußlinie zogen. Sie haben ihn nach Los Angeles versetzt. Dieser tolle Hecht hat gleich am ersten Tag in Los Angeles einen gesuchten Mörder verhaftet.«
    »Na, drüben in Los Angeles kann er uns ja nicht sonderlich schaden, oder?«
    »Ich weiß nicht. Es stand in der Zeitung, daß er versetzt wurde. Wir haben bei seiner alten Dienststelle angerufen und bekamen prompt die Auskunft, wir möchten uns an Los Angeles wenden. Sogar der Milchmann weiß, daß er keine Milch mehr für Cotton hinzustellen braucht. Aber, aber…«
    Eddy runzelte die Stirn.
    »Was aber?« fragte er.
    Myers stand an der Tür, die von Hopkins’ Arbeitszimmer ins Vorzimmer führte. Sein Blick war eiskalt.
    »Einen Fehler haben Sie doch gemacht, Mr. Cotton«,

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