Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0598 - Der Bakterien-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
dem Transport ins Krankenhaus, ohne den Namen seines Bosses preiszugeben.«
    »Und Brown?«
    »Schweigt.«
    Ich richtete mich abermals auf. Diesmal hinderte mich Mr. High nicht daran. Ich setzte die Füße auf den Boden und erhob mich vorsichtig. Ich hatte einen leichten Druck hinter der Stirn und einen scheußlichen Geschmack im Mund, aber sonst ging es mir schon wieder recht gut.
    »Ich verstehe es nicht«, sagte ich. »Wir haben ein paar Dutzend Leute eingesetzt, um den Burschen aufzuspüren. Er hat so viele Merkmale, das blasse Gesicht, die Stimme, das schüttere Haar und die braunen Flecken an seinen Händen, und doch war bis jetzt alles ergebnislos.«
    »Unsere Leute haben vornehmlich Lokale überprüft«, meinte Mr. High, »ohne daran zu denken, daß ein Mann seiner Begabung kaum der Typ sein dürfte, der sich in Kneipen herum treibt. Unser Mann ist ein Wissenschaftler, Jerry, ein ziemlich verrückter zwar, aber doch ein Mann des Geistes. Er dürfte seine Freizeit eher in einem Labor verbringen.«
    Ich blickte auf die Uhr. Es war kurz nach Mitternacht. Von der Stunde Null trennten uns weniger als 500 Minuten.
    Mr. Highs Gesicht war nachdenklich geworden. »Wenn er seine Drohung wahrmachen will, braucht er ein Mittel, um das Gift in die Stadt zu tragen, ein Flugzeug meinetwegen, oder die Trinkwasserleitungen. Ich habe angeordnet, daß die Wasserwerke bewacht und sämtliche Flugplätze in der näheren Umgebung kontrolliert werden. Natürlich ist es nahezu ausgeschlossen, jeden Landestreifen in das Überwachungssystem einzubeziehen. Es gibt allein in der New Yorker Umgebung tausend Dächer, auf denen Hubschrauber starten oder landen können, und das Vielfache an Landestreifen, die auf dem Lande von Großfarmern und Geschäftsleuten benutzt werden.«
    Ich setzte mich wieder. Die Tür öffnete sich. Ein Polizist steckte seinen Kopf herein. »Kann ich etwas für Sie tun, Gentlemen?« fragte er freundlich.
    Mir wurde erst jetzt klar, daß man mich zum nächsten Revier gebracht hatte. »Ein Glas Wasser, bitte!« sagte ich.
    Der Polizist nickte und brachte das Gewünschte nur eine halbe Minute später. Ich bedankte mich und nahm einen Schluck.
    »Sie bringen mich auf eine Idee, Sir«, sagte ich. »Unser Mann trat mir in einem dunklen Regenmantel gegenüber, obwohl der Abend warm und trocken war…«
    »Möglicherweise brauchte er den Mantel, um seine Waffen darunter zu verbergen«, warf Mr. High ein.
    »Denkbar«, gab ich zu, »aber ich glaube eher, daß er seine etwas ungewöhnliche Aufmachung damit verbergen wollte. Mir schien es nämlich so, als trage er Stiefel.«
    »Reitstiefel?«
    »Nein«, sagte ich. »Pilotenstiefel. Wahrscheinlich hatte er eine richtige Pilotenkluft an.«
    »Das bringt uns ein paar Schritte weiter«, sagte Mr. High und stand auf. »Es ist wenig wahrscheinlich, daß er das Fliegen schon vor längerer Zeit gelernt hat. Er ist noch jung, und die Jahre zwischen 20 und 30 dürfte er mit dem Studium und intensiver Arbeit verbracht haben.«
    »Genau«, nickte ich. »Er hat, dürfen wir annehmen, das Fliegen erst kürzlich gelernt, um gegebenenfalls in der Lage sein zu können, die von ihm produzierten bakteriellen Gifte auch wirksam einsetzen zu können. Laut Afir hat sich die Gang darum bemüht, mit zahlungskräftigen ausländischen Interessenten ins Gespräch zu kommen. Es ist klar, daß die Organisation an Interesse gewinnen muß, wenn sie gleichzeitig den Nachweis führen kann, die Bakterien selbst verstreuen zu können.«
    »Das führt uns zu dem logischen Schluß, daß der Bandenboß seinen Flugschein erst kürzlich erworben haben kann«, meinte Mr. High und ging zur Tür. »Wir müssen uns sofort mit allen Flugschulen und Fluglehrern in Verbindung setzen.«
    Wir betraten das eigentliche Polizeirevier, einen großen Raum mit einem halben Dutzend Schreibtischen, von denen etwa die Hälfte besetzt war. Eine hölzerne Barriere trennte die Arbeitsplätze vom Besucherraum ab.
    »Da ist noch ein Punkt«, sagte ich. »Vielleicht sollten wir uns auf der Karte erst einmal die Flugplätze in der Nähe der Farm ansehen. Es ist möglich, daß sich unser Mann aus purer Bequemlichkeit dort draußen schulen ließ.«
    Mr. High nickte. Er setzte sich an den Schreibtisch, den der Lieutenant vom Dienst für ihn frei gemacht hatte. »Die Aktion darf sich nicht nur darauf beschränken«, meinte er. »Wir müssen auch an die Firmen und Gesellschaften herantreten, die Hubschrauber und Sportflugzeuge verleihen und

Weitere Kostenlose Bücher