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Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld

Titel: Jerry Cotton - 2904 - Nur eine Leiche tilgt die Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich die Tür eines der angrenzenden Zimmer und ein kleiner Junge zeigte sich.
    Miss Dolohova gab ihm in einer Sprache, die ich nicht verstand, eine Anweisung und er verschwand im Zimmer und schloss die Tür.
    »Ihr Sohn?«, fragte ich sie.
    Sie nickte. »Ja.«
    Die Wohnung war nicht besonders schön eingerichtet, eher zweckmäßig. Aber sie war aufgeräumt und sauber.
    Wir nahmen im Wohnzimmer Platz und sie bot uns etwas zu trinken an, was wir dankend ablehnten.
    »Und was genau wollen Sie mich fragen?«, wollte sie wissen, wobei mir jetzt ihr leichter Akzent auffiel.
    »Es geht um Peter Foxhound«, sagte ich.
    Sie nickte, zeigte aber sonst keine große Reaktion.
    »Sie kennen ihn?«, hakte ich nach.
    »Nein, nicht persönlich«, erwiderte sie.
    Ich war überrascht. »Hatten Sie gegen ihn nicht Anzeige wegen Vergewaltigung erstattet? Vor etwa einem Jahr?«
    »Nein, nein, das war ich nicht. Das war meine Schwester«, antwortete sie und schien erleichtert zu sein, dass es bei unseren Fragen nicht um sie ging.
    »Sie sind also nicht Mira Dolohova?«, fragte ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich heiße Eva. Die Sache mit Mister Foxhound, das hatte mit meiner Schwester Mira zu tun.«
    »Ah, so ist das«, sagte ich. »Können wir mit ihr sprechen?«
    »Das geht nicht, sie wohnt nicht mehr hier«, antwortete Miss Dolohova. »Sie ist in unsere Heimat zurückgekehrt, nach Kroatien, hat dort geheiratet und lebt jetzt dort.«
    »Interessant«, sagte ich. »Und wann hat sie die Vereinigten Staaten verlassen?«
    »Das ist jetzt etwa zehn Monate her«, antwortete Miss Dolohova. »Sie wollte wieder zu Hause leben, in den Vereinigten Staaten fühlte sie sich nicht mehr sicher.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Phil. »Nach der Geschichte mit Mister Foxhound. Ich kann mir denken, dass das für eine Frau ein ziemlicher Schock ist, etwas, das man nicht leicht verarbeitet.«
    Miss Dolohova nickte unwillkürlich und versuchte dann sofort abzustreiten, dass sie etwas über das, was ihrer Schwester geschehen war, wusste. »Wieso? Was meinen Sie?«
    Ich schaute ihr direkt in die Augen. »Miss Dolohova, wir wissen, was Mister Foxhound getan hat. Und Ihre Schwester hat sicher mit Ihnen darüber gesprochen. So eine Sache ist schmerzhaft, viel schmerzhafter als rein körperlicher Schmerz. Aber dafür muss man sich nicht schämen. Wer sich schämen muss, ist der Täter, Mister Foxhound.«
    Meine Worte schienen sie zu berühren, aber sie versuchte immer noch abzustreiten, etwas über die Anzeige wegen Vergewaltigung zu wissen.
    »Wir sind eigentlich weniger an Ihrer Schwester interessiert als an Informationen über Mister Foxhound«, fuhr ich fort. »Es ist nämlich so: Er ist tot.«
    Jetzt weiteten sich ihre Augen. »Tot? Der Scheißkerl ist tot?«
    »Ja, mausetot«, erwiderte ich. »Von ihm haben Sie und Ihre Schwester nichts mehr zu befürchten. Wir ermitteln in dem Mordfall und versuchen herauszufinden, was für eine Art Mann Mister Foxhound war. Was wir bisher wissen, spricht nicht für ihn. Bei unseren Ermittlungen sind wir auf die Anzeige gestoßen, die Ihre Schwester erstattet hatte, und wollten deshalb mit ihr reden.«
    Eva Dolohova nickte.
    »Wir gehen davon aus, dass Mister Foxhound Ihre Schwester wirklich vergewaltigt hat und die Anzeige berechtigt war«, sagte ich. »Was wir nicht wissen, ist, warum sie sie zurückgezogen hat. Hat er sie vielleicht bedroht? Wollte er ihr oder Ihnen etwas antun?«
    »Sie wollen wirklich nur über diesen Foxhound Bescheid wissen?«, fragte sie skeptisch.
    Ich nickte. »Ja.«
    »Dann werde ich Ihnen mal etwas über dieses herzlose Schwein erzählen«, stieß sie mit aufflammendem Zorn aus. »Er hat meine Schwester geschlagen und entehrt und dann auch noch die Frechheit besessen, all das zu leugnen. Erst als meine Schwester zur Polizei gegangen ist, um ihn anzuzeigen, hat er sich reuig gezeigt. Über seinen Anwalt hat er ihr Geld angeboten, damit sie die Anzeige zurückzieht. Mira hat lange überlegt. Der Anwalt hatte ihr gesagt, dass sie im Fall einer Klageerhebung vor Gericht aussagen müsste und alles noch mal zu durchleben hätte und es dann auch noch fraglich wäre, wie der Richter entscheiden würde. Meine Schwester hat sich letztlich dazu entschieden, das Geld anzunehmen und das Land zu verlassen. Sie hat sich in unserer Heimat, in Kroatien, ein kleines Haus gekauft und will jetzt dort in Ruhe leben und nichts anderes als die Angelegenheit vergessen.«
    »Das verstehe ich«, sagte

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